<![CDATA[Newsroom AV Blog]]> /blog/de/ de Sun, 27 Apr 2025 08:35:30 +0200 Thu, 24 Apr 2025 11:18:13 +0200 <![CDATA[Newsroom AV Blog]]> https://content.presspage.com/clients/150_2697.png /blog/de/ 144 Eine wichtige Triebkraft für nachhaltiges Wirtschaften /blog/de/eine-wichtige-triebkraft-fuer-nachhaltiges-wirtschaften/ /blog/de/eine-wichtige-triebkraft-fuer-nachhaltiges-wirtschaften/694318AV hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Chemieindustrie neu zu denken und auf Kreislaufwirtschaft umzustellen. Das bedeutet: intelligentere Recyclinglösungen finden, auf erneuerbare Rohstoffe umsteigen und Produkte entwickeln, die die Umweltbelastung verringern. Doch die Kreislaufwirtschaft im großen Maßstab umzusetzen, ist eine komplexe Herausforderung. Ein besonders wirksames Instrument, mit dem wir schon heute echte Fortschritte erzielen können, ist der Massenbilanzierungsansatz.

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Warum Massenbilanzierung so wichtig ist und welchen Mehrwert sie schafft, erklären Chief Commercial Officer, Sucheta Govil, und Andreas Binder, Head of Sustainability Transformation and Business Building anhand des neu veröffentlichten Positionspapiers von AV zu diesem Thema. Den Massenbilanzierungsansatz erfolgreich umzusetzen, ist ein entscheidender Treiber für nachhaltiges Wirtschaften.

Warum ist Massenbilanzierung so wichtig sowohl für AV als auch für die Industrie?

Large-Sucheta Govil - 06Sucheta Govil, Chief Commercial Officer: Wenn wir uns von fossilen Ressourcen lösen und wirklich zirkulär wirtschaften wollen, brauchen wir ein System, das innerhalb unserer bestehenden Infrastruktur funktioniert. Genau das bietet der Massenbilanzierungsansatz. Er ermöglicht es uns, biobasierte und recycelte Rohstoffe schrittweise in unsere aktuellen Produktionsprozesse zu integrieren – ohne unsere Anlagen komplett umzustellen. Das gilt ebenso für Produkte mit reduziertem CO₂-Fußabdruck, zum Beispiel sogenannte „blaue“ Produkte, die von Technologien wie Carbon Capture and Storage (CCS) profitieren.

Der zentrale Punkt ist: Massenbilanzierung erfasst die Menge alternativer Rohstoffe, die in der Produktion verwendet werden, und weist sie verlässlich den Endprodukten zu. Auch wenn sich die Materialien im Produktionsprozess vermischen oder umgewandelt werden, können wir nachvollziehen, wie viel nachhaltiger Anteil tatsächlich enthalten ist.

Diese Methode unterstützt die gesamte Wertschöpfungskette – von den Lieferanten über die Hersteller bis hin zu den Kunden – dabei, konkrete und messbare Schritte in Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen. Deshalb setzen wir uns für einen einheitlichen, branchenweiten Ansatz ein. In unserem neuen Positionspapier zeigen wir auf, wie Massenbilanzierung funktioniert und was nötig ist, um sie zum globalen Standard zu machen.

Zudem richtet sich das Papier auch an weitere wichtige Akteurinnen und Akteure, politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie die breite Öffentlichkeit. Denn wir brauchen nicht nur eine technische Erklärung, sondern auch ein grundlegendes Verständnis des Themas. Nur so können wir informieren, aufklären und Orientierung geben.

Wie unterstützt dieser Ansatz das Geschäft von AV bereits heute?

Sucheta Govil: Mit unserem CQ-Label (Circular Intelligence) sehen wir bereits erste Erfolge. Diese Produkte enthalten zwischen 25 und 90 Prozent recycelte oder erneuerbare Rohstoffe – zugewiesen über einen physischen Anteil an alternativen, nicht-fossilen Rohstoffen oder einen massebilanzierten, allokierten Anteil. Sie helfen unseren Kunden, CO₂-Emissionen zu reduzieren, Abfall zu verwerten und ihre Scope-3-Bilanz zu verbessern. Das schafft ein überzeugendes Geschäftsmodell: Wir bieten innovative Materialien mit geringem CO₂-Fußabdruck, die zu den Nachhaltigkeitszielen unserer Kunden passen – ganz ohne große Investitionen.

Doch um das weiter zu skalieren, brauchen wir mehr als nur gute Produkte. Wir brauchen ein gemeinsames Verständnis darüber, wie diese Vorteile gemessen und kommuniziert werden – branchen- und länderübergreifend. Genau deshalb ist unser Positionspapier so wichtig: Es geht darum, Klarheit, Transparenz und Vertrauen zu schaffen.

Was macht den Ansatz von AV zur Massenbilanzierung glaubwürdig und vertrauenswürdig?

Andrea Binder_GIS_AVAndreas Binder, Head of Sustainability Transformation & Business Building: Transparenz ist für uns nicht verhandelbar. Wir arbeiten mit weltweit anerkannten Zertifizierungen wie ISCC PLUS und unterziehen uns regelmäßig unabhängigen Audits. Noch wichtiger ist: Wir stellen chemische Konnektivität sicher – das heißt, es werden nur die Rohstoffe als nachhaltig angerechnet, die tatsächlich durch unsere chemischen Prozesse laufen.

Dabei geht es nicht nur um das Nachverfolgen von Zahlen – sondern um Integrität. Die chemische Konnektivität sorgt dafür, dass unsere Nachhaltigkeitsaussagen wissenschaftlich fundiert und glaubwürdig sind. Wenn wir sagen, ein Produkt enthält alternative Rohstoffe, können wir das wissenschaftlich und operativ belegen.

Deshalb ist dieses Positionspapier für uns so wichtig: Es erklärt den Nutzen für unterschiedliche Stakeholder-Gruppen – für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger ebenso wie für unsere Kundinnen und Partner. Die Leitfrage dabei lautet: Wie schaffen wir Mehrwert für die gesamte Wertschöpfungskette? Denn nur so lassen sich mit nachhaltigen Lösungen auch wirtschaftliche Erfolge erzielen. Genau das fordern übrigens auch viele Regulierungsbehörden.

Wie schafft dieser Ansatz Mehrwert – für die Kunden und für AV?

Massenbilanzierung ist weit mehr als nur eine technische Lösung – sie ist ein Wegbereiter für zukunftsfähiges Wirtschaften. Unsere Kunden stehen unter Druck, ihre Emissionen zu reduzieren und ihre Umweltbilanz zu verbessern. Wir unterstützen sie dabei mit verifizierten Materialien mit geringerem ökologischen Fußabdruck, die genauso leistungsfähig sind wie herkömmliche, fossil-basierte Produkte. Dafür sind weder zusätzliche Investitionen noch technische Anpassungen notwendig. Mit der Umsetzung von ISCC PLUS-Standards können sie ihre Nachhaltigkeitsaussagen zudem zuverlässig belegen.

Darüber hinaus engagieren wir uns entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um das Prinzip der Massenbilanzierung verständlich zu vermitteln. Unser Ziel ist es, aufzuzeigen, wie dieser Ansatz allen Beteiligten – von politischen Entscheidungsträgern über Hersteller bis hin zu Endverbrauchern und Endverbraucherinnen – hilft, zu einer nachhaltigeren, zirkulären Wirtschaft beizutragen. Je klarer wir das kommunizieren, desto größer ist unser gemeinsamer positiver Einfluss.

Und wie geht es nun weiter?

Large-Sucheta Govil - 06Sucheta Govil: Der Weg zur Kreislaufwirtschaft ist ein Marathon – das haben wir bereits mehrfach betont. Er ist auch komplex, insbesondere wenn es darum geht, nachhaltigere Produkte zu entwickeln und umweltschonendere Technologien einzusetzen. Manchmal braucht es Zeit und eine klare Erklärung, um das unseren verschiedenen Stakeholder-Gruppen näherzubringen.

Genau aus diesem Grund haben wir das Positionspapier erstellt: um eine klare Argumentationsgrundlage zu bieten, gemeinsame Vorteile aufzuzeigen und einen breiteren Wandel anzustoßen. Denn wenn wir branchenübergreifend an einem Strang ziehen, können wir schneller und weiter in Richtung einer nachhaltigen Zukunft voranschreiten.

Liebe Kolleginnen und Kollegen: Nutzen Sie das Papier als Impulsgeber – für einen konstruktiven Dialog mit unseren Kundinnen, Kunden und Partnern!


Mehr Informationen finden Sie in unserem Positions Papier.


Bildrechte aller Bilder: © AV
 

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Fri, 25 Apr 2025 09:00:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/a22106cc-283b-49ba-a36f-d16200d1f046/500_datgeneral-cemassbalancing-keyvisual.png?47533 https://content.presspage.com/uploads/2697/a22106cc-283b-49ba-a36f-d16200d1f046/datgeneral-cemassbalancing-keyvisual.png?47533
Der Kreativität freien Lauf lassen /blog/de/der-kreativitaet-freien-lauf-lassen/ /blog/de/der-kreativitaet-freien-lauf-lassen/694767Kreativität wird für Unternehmen immer mehr zu einem strategischen Erfolgsfaktor, nicht nur in der Forschung. Eine Schlüsselkompetenz, die gezielt geweckt und gefördert werden muss.

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Vom Rad bis zur Raumkapsel, vom Buchdruck bis zum Chatbot – Ideen und Erfindungen durchziehen die Menschheitsgeschichte. Mitunter haben sie fatale Folgen, oft jedoch erweisen sie sich als Segen. Und davon braucht es noch jede Menge, angesichts der vielen Herausforderungen und existenziellen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind.

Woher kommen die Ideen, die positiven Fortschritt bringen und unsere Zukunft verändern? Oft aus dem Labor. Häufig aus langem stillem Nachdenken. Oder durch die Schwarmintelligenz von vielen. Und manchmal aus dem Geistesblitz eines Einzelnen, beim Joggen, Abendessen oder in einer der unzähligen anderen Alltagssituationen.

Doch egal wann, wie und wo – die entscheidenden Momente haben eines gemeinsam: Alle Umwälzungen entspringen dem Willen, Dinge anders zu machen, sie neu zu denken. Dahinter steht ein innerer Antrieb, eine schöpferische Kraft. Der am 21. April weist auf explizit auf diesen Zusammenhang hin.

Unternehmen brauchen kreative Köpfe

Kreativität wird auch für Unternehmen immer mehr zu einem strategischen Erfolgsfaktor. Eine Schlüsselkompetenz, die möglichst alle Beschäftigten in sich wecken sollten. Denn kreative Fähigkeiten ermöglichen es in einer zunehmend komplexen und dynamischen Arbeitswelt, mit Veränderung umzugehen und gemeinsam neue Wege einzuschlagen.

Kreatives, unkonventionelles Denken hilft, Innovation aktiv mitzugestalten – in allen Bereichen und unabhängig von Rolle oder Funktion. „Jede und jeder ist ein Innovator“ heißt es bei AV.

Überall im Unternehmen werden deshalb gezielt kreative Denkweisen gefördert. Mit Schulungsprogrammen, in offenen Kollaborationsräumen oder durch die Expedition C, eine interne Lernplattform für viele aktuelle Themen, die stark auf Kreativität und Zusammenarbeit ausgerichtet ist.

Mentale Stärke fördern

Damit kreative Höchstleistungen entstehen, braucht es aber noch mehr als Neugier und Know-how. Gute Ideen und Lösungen brauchen mentale Stärke – ein Gehirn im Gleichgewicht. Studien zeigen: Entspannung aktiviert Alpha-Wellen, die als neuronale Grundlage für kreative Prozesse gelten. Wenn Stress nicht als Dauerbelastung erlebt wird, sondern bewusst reguliert werden kann, steigt die Fähigkeit, Gedanken neu zu verknüpfen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Auch diese Erkenntnis macht sich AV zunutze. Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements lernen Mitarbeitende zum Beispiel Techniken, um Belastungen effektiv zu regulieren und ihr Bewusstsein so zu steuern, dass Raum für neue Ideen entsteht in Zeiten von Transformation und hohen Arbeitsanforderungen.

Kreativität trifft Wissenschaft

Auch in der Forschung bei AV ist Kreativität kein Zufall, sondern Teil eines strategischen Innovationsverständnisses. So werden über Tools wie die „Open Innovation Plattform“ externe Impulse ins Unternehmen gebracht, etwa durch Kooperationen mit Start-ups oder Universitäten. Auf diese Weise verbindet AV kreatives Denken mit wissenschaftlicher Exzellenz.

Dem Geist freien Lauf zu lassen, ein Höchstmaß an Kreativität zu entfesseln – das ist das Erfolgsrezept, um aus Unternehmen die Wegbereiter zu machen, die sie sein müssen in unserer komplizierten Gegenwart und sicherlich nicht weniger problembeladenen Zukunft. Der Welttag der Kreativität und Innovation: In der Wirtschaft wie auch in der Gesellschaft sollte er 365-mal im Jahr stattfinden.

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Tue, 22 Apr 2025 09:12:42 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/64105b6b-ee19-4906-a476-698c34d4a8af/500_20250422-explosionofcoloredpowderisolatedonblackbackground.jpeg?46858 https://content.presspage.com/uploads/2697/64105b6b-ee19-4906-a476-698c34d4a8af/20250422-explosionofcoloredpowderisolatedonblackbackground.jpeg?46858
Das energiepolitische Dreieck zurechtrücken /blog/de/das-energiepolitische-dreieck-zurechtruecken/ /blog/de/das-energiepolitische-dreieck-zurechtruecken/688419Gefährliche Schieflage im Energiesystem: Während der Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland inzwischen sichtlich vorankommt, sind die Versorgungssicherheit fraglich und die Preise viel zu hoch. Die Energie-Architektur muss neu justiert werden.

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Merkwürdige Diskrepanz. Auf der einen Seite strotzt die Energiewirtschaft vor Dynamik. Vor ein paar Tagen ist die E-World in Essen mit neuen Rekorden zu Ende gegangen. Europas Leitmesse auf diesem wichtigen Sektor hat ein Feuerwerk an Innovationen gezündet, das mich sehr beeindruckt. Zugleich wird Deutschland seinem Ruf als Treiber der Energiewende gerecht: Fast 60 Prozent des Stroms stammen hierzulande inzwischen aus erneuerbaren Quellen.

Doch auf der anderen Seite hat sich im Energiesystem eine Schwerfälligkeit breit gemacht, die das energiepolitische Zieldreieck in Schieflage bringt. Im Moment besteht es aus einer ausgeprägten Hypothenuse “Umweltverträglichkeit”, während die Katheten “Versorgungssicherheit” und “Wirtschaftlichkeit” arg kurz daherkommen.

Ich sehe hier ein Ungleichgewicht, das energieintensiven Industrien wie der Chemiebranche schadet. Stichwort Versorgungssicherheit: Der Sektor ist jetzt und noch viel mehr in Zukunft auf die zuverlässige Bereitstellung von großen Mengen – klimafreundlich produziertem – Strom angewiesen, um Prozesse zu elektrifizieren und Prozesswärme klimaneutral zu erzeugen.

Doch Unwägbarkeiten drohen nicht nur Morgen und Übermorgen. Bereits heute gerät der Sektor wegen der international nicht wettbewerbsfähigen Energiepreise in Existenznot: Strom ist in Deutschland bis zu fünfmal, Gas gar bis zu siebenmal teurer als an konkurrierenden Standorten anderer Länder. Unter Wirtschaftlichkeit verstehe ich etwas anderes.

Strommarktdesign aus einem Guss

Höchste Zeit also, das Energie-Dreieck zurechtzurücken. Die Bundestagswahlen können und müssen dafür die Initialzündung sein. Nötig ist ein neues tragfähiges Gesamtkonzept in der Energie- und Klimapolitik. So braucht es ein Strommarktdesign aus einem Guss, um den Ausbau von Netzen, Speichern und Reservekraftwerken rasch voranzutreiben. Zudem müssen die Erneuerbaren besser ins Stromsystem integriert und kluge Reformen im Bereich der Netzentgelte eingeleitet werden. Denn gerade die chemische Industrie kann ihre Produktion nur sehr begrenzt flexibilisieren.

Und auch die bezahlbare Versorgung mit (nachhaltigen) Rohstoffen wie Wasserstoff, Biomasse, Rezyklaten und CO2 muss sichergestellt werden. Dazu ist unter anderem eine überzeugende Strategie zur Einspeicherung und Nutzung von CO2 nötig – hier schaffen viele unserer europäischen Nachbarn bereits Tatsachen.

CO2-Preis als Steuerungselement

Vor allem aber muss die Transformation so effizient und kostengünstig wie möglich erfolgen. Dafür kommt in meinen Augen am besten ein technologieneutrales zentrales Steuerungselement infrage – und zwar ein einheitlicher CO2-Preis im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems. Auf diese Weise ließen sich Աٰܳä und Energiewende zu den niedrigsten CO2-Vermeidungskosten auf Basis marktwirtschaftlicher Spielregeln erreichen.

Nun wird es sicher eine Zeit dauern, bis grundlegende Reformen greifen. Bis dahin darf die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie aber nicht weiter erodieren. Kurzfristig gilt es, da zu handeln, wo der Leidensdruck, aber auch die Handlungsmöglichkeiten besonders groß sind: bei den Stromkosten. Hier liegen viele sinnvolle Vorschläge auf dem Tisch. Etwa die Deckelung der Übertragungsnetzentgelte durch zeitweilige Querfinanzierung aus dem Bundeshaushalt. Oder die dauerhafte Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß.

Hier muss die nächste Bundesregierung entschlossen agieren, um die Industrie zu erhalten und zu kräftigen. Denn ohne eine starke Industrie sind nicht nur Wachstum und Wohlstand bedroht. Ohne sie ist auch die angestrebte Աٰܳä unseres Landes nicht schaffen. Und die wiederum ist auch aus Wettbewerbsgründen essenziell. Denn erneuerbaren Energien und nachhaltigen Zukunftstechnologien gehört die Zukunft. Und Deutschland sollte sein Know-how hier zum Exportschlager machen.


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Wed, 19 Feb 2025 13:30:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/c71d32a4-2b6d-4169-a100-7b51687d57b8/500_datgeneral-windfarms.png?51900 https://content.presspage.com/uploads/2697/c71d32a4-2b6d-4169-a100-7b51687d57b8/datgeneral-windfarms.png?51900
Starke Industrie als Stabilitätsanker /blog/de/starke-industrie-als-stabilitaetsanker/ /blog/de/starke-industrie-als-stabilitaetsanker/687837In unserer hochkomplexen Welt nimmt das Bedürfnis nach Orientierung und Sicherheit zu. Es braucht ein umfassendes Konzept für gesamtgesellschaftliche Resilienz – mit einer starken Industrie als Stabilitätsanker und Zukunftsgestalter.

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Verunsicherung, Misstrauen, Überforderung. Leider kommen mir derzeit eher solche Begriffe in den Sinn, um die wohl vorherrschende Gemütsverfassung in der Gesellschaft zu beschreiben. Der Wunsch nach Orientierung und Stabilität in unserer vielschichtigen Welt scheint immer ausgeprägter zu werden. Womit vielfach die fatale Neigung zu vereinfachenden Lösungen, Polarisierung und autoritären Ordnungsprinzipen einhergeht. Eine Tendenz, die auch in Deutschland spürbar ist, wo mit der Bundestagswahl Ende Februar die Frage verknüpft ist, in welche Richtung sich das Land entwickeln wird.

Damit aber diffuse Ängste nicht stetig weiter um sich greifen, braucht es ein neues, breiteres Verständnis von Sicherheit, ein umfassendes Konzept für gesamtgesellschaftliche Resilienz. Insofern bin ich froh, dass jetzt auf der , die ich besuche, trotz des Schwerpunktes auf Geopolitik auch gesellschafts- und umweltpolitische Themen wie „demokratische Resilienz“ und Klimasicherheit auf der Tagesordnung stehen.

Denn Sicherheit ist in unserer fragilen Welt weit mehr, als sich für militärische Konflikte zu wappnen, hybriden Bedrohungen zu begegnen oder Kriminalität zu bekämpfen. Sicherheit heißt auch, wieder überlebensfähige Ökosysteme zu schaffen und für inklusivere Gesellschaften zu sorgen. Themen, die immer noch zu wenig zusammengedacht und ganzheitlich angegangen werden.

Nachhaltiges Wachstum: Basis für Stabilität

Es geht aber noch um mehr: Eine resiliente Nation, ein funktionierendes globales System muss auch auf nachhaltigem Wachstum und Wohlstand fußen. Und dafür braucht es eine starke Industrie. Sie ist in meinen Augen das Fundament für politische Autonomie, für den Erhalt der Umwelt, die Bekämpfung des Klimawandels und eine stresstolerante Gesellschaft.

Eine starke Industrie – das ist, zumindest bislang, auch die Chemiebranche, mit 480.000 Beschäftigten und 225 Milliarden Euro Umsatz einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland und Europa. Chemikalien, Pharmazeutika, Kunststoffe sind Impulsgeber für viele Innovationen und Ausgangspunkt zahlloser Güter des täglichen Lebens. Und sie bilden das Rückgrat, um ein Land wie unseres am Laufen zu halten.

Wie systemrelevant etwa die Pharmabranche ist, hat uns allen die Corona-Krise gezeigt. Viele andere Beispiele lassen sich leicht finden. Etwa bei der kritischen Infrastruktur: Die Daten- und Stromkabel, die Deutschland mit der Welt verbinden, halten nur dank Kunststoffen den rauen Bedingungen in den Ozeanen Stand. Oder im Hinblick auf wirtschaftliche Autarkie: Als führende Exportnation ist Deutschland auf sichere Seewege angewiesen. Ohne Lacke und Beschichtungen der Chemieindustrie wären die Frachter weniger haltbar und ressourceneffizient.

Ich will hier aber kein Loblied auf „meine“ Branche singen. Sondern an ihrem Beispiel betonen: Um stark zu bleiben, um die Zukunft mitzugestalten, muss die industrielle Basis in Deutschland nicht nur erhalten bleiben, sondern gestärkt werden. Im Moment bröckelt sie hingegen gefährlich ab.

Um den Trend zu stoppen, liegen viele gute Vorschläge auf dem Tisch. Bürokratie, Energiekosten, Steuern senken. Verkehrswege, Digitalisierung, Bildung, europäische Integration ausbauen. Zukunftstechnologien und das Potenzial aller Menschen fördern. Punkte, die von der nächsten Bundesregierung beherzigt und konsequent umgesetzt werden müssen.

Das A und O für alles ist mehr Aufgeschlossenheit und Zusammenarbeit, über die ganze Breite. Der 2023 aufgelegte „Operationsplan Deutschland“ der Bundeswehr etwa – um den Bogen zur Sicherheitskonferenz zu schlagen – zeigt auf, wie Politik, Gesellschaft und Wirtschaft im Verteidigungsfall sinnvoll ineinandergreifen.

Ein Ansatz, den wir zum Normalfall machen sollten. Damit das Potenzial der Industrie für eine nachhaltige, prosperierende und widerstandsfähige Zukunft voll zum Einsatz kommen kann.

 


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Wed, 12 Feb 2025 15:44:40 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/ac0fe481-4714-43f5-8ccc-f338950c174c/500_mailing-header-visual-layout-industries-1200x436px-v1.jpg?75004 https://content.presspage.com/uploads/2697/ac0fe481-4714-43f5-8ccc-f338950c174c/mailing-header-visual-layout-industries-1200x436px-v1.jpg?75004
Mit vielen Bällen jonglieren /blog/de/mit-vielen-baellen-jonglieren/ /blog/de/mit-vielen-baellen-jonglieren/685635Unsere hochkomplexe Welt braucht einen neuen Kollaborationsansatz – nur mit einem Höchstmaß an Agilität, Flexibilität und Pragmatismus lässt sich Stagnation überwinden und Innovationskraft entfesseln. 

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Was für eine Koinzidenz der Gegensätze, möchten man meinen. Am einen Tag zieht ein neuer Präsident ins Weiße Haus in Washington, der weithin mit Abschottung und einer (transparenten) Politik der nationalen Prioritäten gleichgesetzt wird. Am Tag darauf beschwört das Weltwirtschaftsforum in Davos noch einmal den Geist von Offenheit und Kooperation.

Doch sollte das vermeintlich „liberale“ Lager nun nicht reflexartig selbst in Wagenburgmentalität und moralische Überlegenheit verfallen. Nationale Interessen und Egoismen haben schließlich stets auch den Hohepredigern von Multilateralismus und Globalisierung zugrunde gelegen. Nur dass deren eigene Interessen mitunter etwas vernebelt waren. Was insbesondere für Europa und Deutschland gilt. Insofern könnte der Antritt der Trump-Administration nun der Weckruf sein, diese Interessen endlich klarer zu definieren – und energischer zu verfolgen.

Sicherlich sollte sich Europa dabei im Spannungsfeld zwischen den USA, China und anderen wirtschaftlichen und politischen Gravitationszentren stärker auf seine Gemeinsamkeiten besinnen. Aber wir dürfen uns dabei eben nicht von Schwarz-Weiß-Denken leiten lassen. Ein zukunftsfähiger Kollaborationsansatz bedeutet, nach allen Seiten hin offen zu sein, mit vielen Bällen gleichzeitig zu jonglieren. Das ist meine wesentliche Ableitung aus dem aktuellen , das jedes Jahr anlässlich des WEF erscheint.

Zukunftsfähige Kollaboration: Das bedeutet ein Höchstmaß an Agilität, Flexibilität und Pragmatismus in einer hochkomplexen, zunehmend unvorhersehbaren Welt, in der wie in einem Kaleidoskop immer wieder neue Konstellationen entstehen und neue Herausforderungen auftauchen. Eine Welt, die aber immer auch neue Chance bietet.

Wenn wir das beherzigen, lässt sich hoffentlich auch die Stagnation in der globalen Zusammenarbeit überwinden, die seit 2020 herrscht. Aktuell laufen wir Gefahr, dass der Fortschritt nicht Schritt hält mit den immensen Aufgaben, die es zu lösen gilt, und für die es eine starke und innovative Wirtschaft braucht. So zeichnet sich etwa bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien eine Fragmentierung ab, die das Produktivitätswachstum gefährden könnte.

Das bereitet mir Sorgen, auch und besonders für Deutschland. Denn vor allem auf Innovation und Zusammenarbeit basiert unsere Konkurrenzfähigkeit. Doch hier befindet sich unser Land in einem Abwärtstrend: 2024 ist es im um weitere zwei Plätze zurückgefallen. So scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir auch den Rang als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt verspielt haben werden.

Es muss also dringend auch hierzulande ein frischer Wind wehen. Die anstehende Bundestagswahl könnte die Chance dazu bieten. Nach innen hinein muss die Losung für alle demokratischen Parteien lauten, sich von Freund-Feind-Zuschreibungen zu verabschieden, Gemeinsamkeiten stärker herausstellen und Kooperationsfähigkeit zu beweisen. Nach außen sollten wir weiter einen Multilateralismus verfolgen, ohne uns zu sehr auf einzelne Partner festzulegen und Kooperation in ideologischen Kategorien zu verankern.

Auch wenn uns vieles nicht gefällt – an den Realitäten kommen wir nicht vorbei. Und Doomsday-Stimmung hilft auch nicht weiter.

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Thu, 23 Jan 2025 16:30:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/b8509d19-10c0-49b5-941c-db301c2f825b/500_20250123-juggling-many-balls-key.jpeg?81684 https://content.presspage.com/uploads/2697/b8509d19-10c0-49b5-941c-db301c2f825b/20250123-juggling-many-balls-key.jpeg?81684
Im Gespräch: Vertiefte Zusammenarbeit mit dem chinesischen Recycler Ausell /blog/de/im-gespraech-vertiefte-zusammenarbeit-mit-dem-chinesischen-recycler-ausell/ /blog/de/im-gespraech-vertiefte-zusammenarbeit-mit-dem-chinesischen-recycler-ausell/684419AV intensiviert seine Partnerschaft mit dem chinesischen Spezialisten für Kunststoffrecycling, Ausell. Ziel ist es, in einer neuen Initiative ein Kreislaufsystem für das Recycling von Automobilkunststoffen in China zu etablieren. Als größter Automobilmarkt der Welt wird China bis 2027 voraussichtlich jährlich 2,3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle aus Altfahrzeugen produzieren. Wir haben mit Lily Wang, Head of Engineering Plastics bei AV, und Xia Wenjun, CEO von Ausell, darüber gesprochen, wie diese Initiative funktioniert und warum sie von Bedeutung ist.

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Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit, und warum haben Sie sich füreinander entschieden?

Wang: Wir arbeiten seit 2020 mit Ausell an einem erfolgreichen Recyclingprojekt. Diese Initiative hat es uns ermöglicht, jedes Jahr eine beträchtliche Menge an Polycarbonat zu recyceln und sie in hochleistungsfähige Post-Consumer-Recycling-Materialien (PCR) umzuwandeln, die neuen Anwendungen in der Elektronik-, Haushaltsgeräte- und Automobilbranche finden.

Durch unsere Partnerschaft verfügen wir über umfassendes Know-how und Erfahrung mit PCR-Lösungen, einschließlich Produkt- und Anwendungsentwicklung sowie Qualitätskontrolle. Auf dieser soliden Grundlage können wir unsere Partnerschaft mit Ausell vertiefen und uns dabei insbesondere auf das Recycling von Kunststoffen aus Altfahrzeugen konzentrieren.

Xia: Ausell war einer der ersten Akteure im Bereich des Polycarbonat-Recyclings in China, das heute der größte Automobilmarkt der Welt ist. AV, der Erfinder von Polycarbonat, strebt eine vollständige Kreislaufwirtschaft an und hat eine starke Präsenz in China - das macht uns zu idealen Partnern bei der Förderung des Kunststoffrecyclings aus Altfahrzeugen. Wir sind davon überzeugt, dass diese Zusammenarbeit das Recycling in der Automobilindustrie beschleunigen kann, und es besteht eine erhebliche Nachfrage nach solchen Recyclingprodukten seitens der Autoindustrie.

Wie ist der aktuelle Stand des Car-to-Car Kunststoffrecyclings in China?

Xia: Mit Chinas anhaltendem Wachstum als größter Automobilmarkt steigt die Anzahl der Altfahrzeuge jedes Jahr – von etwa 4,6 Millionen verschrotteten Fahrzeugen gemäß den gesetzlichen Vorgaben im Jahr 2023 auf voraussichtlich 7 Millionen im Jahr 2024. Dies wird durch Regierungsinitiativen vorangetrieben, die den Austausch älterer Fahrzeuge fördern. Bis 2027 wird erwartet, dass diese verschrotteten Fahrzeuge jährlich 2,3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle produzieren, was eine stabile Grundlage für Recyclinginitiativen wie unsere bietet.

Allerdings steckt das Car-to-Car Kunststoffrecycling in China noch in den Anfängen und steht vor Herausforderungen wie der effizienten Sammlung, Sortierung und Reinigung sowie der Integration recycelter Materialien in neue Fahrzeugkomponenten.

Wang: Mit Chinas führender Rolle in der Automobilproduktion und seinem Engagement für Nachhaltigkeit wird erwartet, dass das Land Europas Beispiel folgt und strengere Vorschriften für Altfahrzeuge einführt, einschließlich Anforderungen an recycelte Materialien in neuen Autos. Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage nach solchen Produkten wachsen wird – nicht nur aufgrund potenzieller regulatorischer Änderungen, sondern auch durch die Nachhaltigkeitsziele der Automobilhersteller. Tatsächlich beobachten wir, dass OEMs zunehmend mit Partnern in der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten, um kohlenstoffarme und zirkuläre Materialien zu erforschen, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Was sind die Haupthindernisse für die Ausweitung dieser neuen Initiative?

Wang: Wie Herr Xia bereits erwähnt hat, ist effizientes Recycling sicherlich eine Herausforderung, ebenso wie die hohen Kosten von PCR-Materialien. Wir benötigen mehr gleichgesinnte Partner, die sich zusammenschließen, um einen robusten Markt aufzubauen, zu dem sich alle Partner in der Wertschöpfungskette – insbesondere die Automobilhersteller – bekennen und von dem sie profitieren können. Ich glaube, dass unsere Partnerschaft eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung der Entwicklung spielen wird, indem wir Recyclingtechnologien vorantreiben und praktische Anwendungen für recycelte Automobilkunststoffe finden. Diese Zusammenarbeit ist ein vielversprechender Schritt hin zu einer nachhaltigen automobilen Wertschöpfungskette in China.

Warum beginnen Sie mit Scheinwerfern?

Xia: Kunststoffe werden in verschiedenen Teilen von Autos verwendet, aber Scheinwerfer bestehen typischerweise vollständig aus Polycarbonat als Monomaterial. Das macht sie aus Recycling- und Wiederverwendungssicht besonders wertvoll.

Wie wird diese Initiative umgesetzt?

Wang: Ausell wird die Sammlung, Sortierung und Zerkleinerung von Polycarbonat-Scheinwerfern übernehmen, sie anschließend reinigen und zu Granulat verarbeiten, bevor sie an AV geliefert werden. AV wird diese Materialien weiterverarbeiten und zu hochwertigen PCR-Materialien für verschiedene Anwendungen im Bereich der Automobiltechnik verarbeiten.

Was möchten Sie durch diese verstärkte Partnerschaft erreichen?

Wang: Durch unsere Zusammenarbeit mit Ausell möchte AV wertvolle Einblicke und praktische Erfahrungen gewinnen, um die grüne Transformation der Automobilindustrie weiter zu unterstützen. Diese Partnerschaft wird uns helfen, die Akzeptanz von zirkulären Materialien zu fördern und letztendlich einen nachhaltigeren Ansatz entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette zu ermöglichen.

Xia: Diese Initiative vereint ein breites Spektrum von Akteuren in der Wertschöpfungskette – von Recyclingunternehmen für Altfahrzeuge und Demontagebetrieben bis hin zu Spezialisten für Zerkleinerung und Reinigung, Compoundierern, Zulieferern von Autoteilen und sogar OEMs. Vereint unter Chinas Doppel-Kohlenstoff-Zielen, die bis 2030 den Höhepunkt der Emissionen und bis 2060 Աٰܳä erreichen sollen, schaffen wir ein neues Geschäftsmodell, das die kohlenstoffarme Entwicklung mit vollständiger Rückverfolgbarkeit von recycelten Materialien unterstützt.

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Wed, 15 Jan 2025 17:00:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/bd6da4f2-09f0-451e-b32c-9e632ab3af0c/500_headlamps.jpg?91653 https://content.presspage.com/uploads/2697/bd6da4f2-09f0-451e-b32c-9e632ab3af0c/headlamps.jpg?91653
Wie sich Materialkreisläufe bei Autos schließen lassen /blog/de/wie-sich-materialkreislaeufe-bei-autos-schliessen-lassen/ /blog/de/wie-sich-materialkreislaeufe-bei-autos-schliessen-lassen/681495Geschlossene Materialkreisläufe sind entscheidend, um unseren Planeten zu schonen. Materialien am Ende eines möglichst langen und nützlichen ersten Lebens wieder in solche Kreisläufe zurückzuführen, ist dafür essenziell. Kunststoffe sind hierfür besonders geeignet und spielen in vielen Industrien und Anwendungen eine wichtige Rolle, beispielsweise in der Automobilindustrie.

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Laut dem Europäischen Bund der Recyclingindustrien besteht ein durchschnittliches Auto zu etwa 12-15 Prozent aus Kunststoffen, das entspricht rund 150 – 200 Kilogramm. Einige dieser Kunststoffe stammen von AV. Um hier den Kreis zu schließen, hat das Unternehmen daher mehrere Projekte für das sogenannte Car-to-Car-Kunststoffrecycling gestartet. Guido Naberfeld, Head of Sales and Market Development Mobility bei AV, fasst zusammen.

Lieber Guido, warum ist AV so interessiert an geschlossenen Kreisläufen in der Autobranche?

„Unser Hauptziel ist es, die technische und wirtschaftliche Machbarkeit eines geschlossenen Kreislaufs für Kunststoffe in der Automobilindustrie zu demonstrieren und damit die Branche nachhaltiger zu gestalten. Gemeinsam mit Partnern aus der gesamten Wertschöpfungskette - von Automobilherstellern bis hin zu Recyclingunternehmen - wollen wir Herausforderungen identifizieren und mögliche Lösungen erarbeiten. Daraus sollen Empfehlungen für politische Maßnahmen und Industriestandards in Bezug auf das Car-to-Car-Recycling entstehen."

Welche konkreten Kunststoffe und Anwendungen stehen dabei momentan im Fokus?

„Wir konzentrieren uns derzeit auf verschiedene Verfahren: Zum Beispiel gewinnen wir durch mechanisches Recycling von Autoscheinwerfern sogenanntes PCR Polycarbonat zurück, das steht für ‚Post Consumer Recycled', also nach Nutzung wiederaufbereitet. Das setzen wir in Polycarbonat und Polycarbonat Blends ein, welche wiederum strenge Automobilanforderungen erfüllen. Unsere Kunden stellen daraus dann neue Fahrzeugkomponenten her. Zudem - und das ist ein ganz neuer Ansatz - arbeiten wir mit Partnern am chemischen Recycling von Altreifen. Dabei gewinnen wir gewisse Ausgangsstoffe zurück, die wieder zu optisch hochwertigen Polycarbonaten für Scheinwerfer werden können."

Wie funktioniert das genau bei Autoscheinwerfern? Wie wird daraus wieder Neumaterial?

„Wenn wir beim Beispiel des mechanischen Recyclings bleiben, geht das wie folgt: Zunächst werden die alten Scheinwerfer von zu verschrottenden Autos abmontiert und die Teile wie Linse, Gehäuse oder Abdeckscheibe, die ganz oder überwiegend aus Polycarbonat (PC) bestehen, separiert. Diese Kunststoffteile werden dann an ein Recyclingunternehmen wie Ausell weitergeleitet, mit dem wir kürzlich unsere Zusammenarbeit erweitert haben.

Bei Ausell erfolgt dann die Aufbereitung des Polycarbonats. Dazu werden die Kunststoffkomponenten zunächst von etwaigen Beschichtungen befreit, gründlich gewaschen, per mechanischem Recycling zerkleinert und dann zu einem qualitativ hochwertigen Kunststoffgranulat verarbeitet. Dieses recycelte Material landet dann bei uns und wird in einem sogenannten Compoundierungs-Schritt mit Neumaterial so vermengt, dass es die Eigenschaften bekommt, die das Endprodukt haben soll. Typischerweise bieten wir Produkte mit 35 Prozent oder 50 Prozent recyceltem Anteil für die Automobilindustrie an.

Dieses ‚Compound' – also eine Sorte Polycarbonat-Granulat mit recyceltem Anteil – wird dann an Automobilzulieferer oder OEMs (Original Equipment Manufacturers) geliefert."

Warum ist Car-to-Car-Recycling derzeit in aller Munde? Könnten zu recycelnde Materialien nicht auch aus anderen Quellen stammen?

„Ein großer Vorteil des Car-to-Car-Recyclings liegt darin, dass wir auf eine relativ reine Quelle für das Kunststoffmaterial zugreifen können, da es direkt aus Altfahrzeugen stammt. Im Gegensatz zu gemischten Abfallströmen, die oft schwer zu recyceln sind, haben wir es hier mit einer klar definierten Kunststoffart zu tun, was den Prozess effizienter macht. Diese Kunststoffe werden so definitiv kein Abfall, der auf Deponien landet oder verbrannt wird. Sondern wir nutzen sie wieder als Rohstoff und reduzieren so gleichzeitig den Bedarf an neuen, fossilen Rohstoffen und verringern insgesamt die CO2-Emissionen, da weniger neue Kunststoffe produziert werden müssen.

Hinzu kommt, dass neue politische Verordnungen die Relevanz von Recyclingtechnologien weiter verstärken. Die neuen EU-Vorgaben sind ja echt ambitioniert: künftig soll ein Viertel der Kunststoffe in Neuwagen aus Recyclingmaterial bestehen, und davon wiederum 25 Prozent direkt aus Altfahrzeugen. Das zeigt schon, wie wichtig Car-to-Car-Recycling in der Zukunft sein wird.

Kooperationen wie die mit Neste und Borealis für das chemische Recycling von Altreifen oder die kürzlich erweiterte Zusammenarbeit mit Ausell für das mechanische Recycling von Autoscheinwerfern zeigen, dass wir als AV einen wichtigen Beitrag leisten können und wollen. Unser Ziel ist es, es Automobilherstellern zu ermöglichen, die neuen EU-Regulierungen zu erfüllen. Am Ende geht es darum, Kreisläufe zu schließen, den Verbrauch fossiler Rohstoffe sowie deren Kohlenstoff-Fußabdruck deutlich zu reduzieren – hierfür sind sowohl die richtigen politischen Rahmenbedingungen als auch innovative Materialien und Technologien wie unsere unverzichtbar."

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Wed, 18 Dec 2024 10:00:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/38f34794-57d3-43fe-95eb-885eb431641d/500_large-chemicalrecycling.jpg?52605 https://content.presspage.com/uploads/2697/38f34794-57d3-43fe-95eb-885eb431641d/large-chemicalrecycling.jpg?52605
Die Transformation der Industrie vorantreiben: Nachhaltige Innovation ist der einzige Weg /blog/de/die-transformation-der-industrie-vorantreiben-nachhaltige-innovation-ist-der-einzige-weg/ /blog/de/die-transformation-der-industrie-vorantreiben-nachhaltige-innovation-ist-der-einzige-weg/680395Als jemand, der sich leidenschaftlich für Nachhaltigkeit und Innovation einsetzt, sehe ich für die chemische Industrie sowohl als Herausforderung als auch als eine unglaubliche Chance. Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt, an dem unsere Handlungen nicht nur unsere Branche, sondern auch die Zukunft unseres Planeten neu definieren können. Bei AV beobachten wir diesen Wandel nicht nur – wir gehören zu den Vorreitern und gestalten ihn aktiv.

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Kollaboration steht im Mittelpunkt dieser Reise. Unsere Beteiligung an der Global Impact Coalition (GIC) ist ein Beweis dafür. Diese Koalition vereint Chemieunternehmen aus der ganzen Welt, um eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen: eine kreislauffähige Wirtschaft und Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Warum Zusammenarbeit entscheidend ist

Die chemische Industrie zählt zu den größten Verursachern von Treibhausgasen, und der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ist eine enorme Aufgabe. Was dabei klar geworden ist: Kein Unternehmen kann das allein schaffen. Zusammenarbeit und Partnerschaften sind nicht nur „nice to have“, sondern wesentliche Treiber des Fortschritts.

AVs Engagement, vollständig zirkulär zu werden, passt perfekt zur Mission der GIC. Durch die Zusammenarbeit mit Wettbewerbern, Partnern und Interessensgruppen aus verschiedenen Branchen verwandeln wir Ziele in konkrete Taten. Es geht nicht nur darum, aktuelle Herausforderungen zu bewältigen, sondern eine Grundlage für eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen.

Veränderung durch kreislauffähige Kunststoffe vorantreiben

Ein Beispiel, auf das ich besonders stolz bin, ist das Projekt Automotive Circular Plastics. Diese Initiative greift eine zentrale Herausforderung im Automobilsektor auf: die Integration von kreislauffähigen Kunststoffen. Bei AV spielen wir eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung technologischer Anforderungen, der Darstellung von Herausforderungen und der Bildung von Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Dieses Projekt ist keine theoretische Übung, sondern ein praktischer Ansatz, um innovative Recyclinglösungen zu testen. Unser Ziel ist es, bis zum nächsten Jahr eine nachhaltige Wertschöpfungskette für Automobilkunststoffe zu etablieren. Der Weg ist nicht frei von Hindernissen – von regulatorischen Anforderungen bis hin zur begrenzten Verfügbarkeit geeigneter Abfallströme –, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir durch Zusammenarbeit und Innovation diese Hürden überwinden können.

Schwung aufbauen

Mit Blick in die Zukunft bin ich optimistisch. Die Branche gewinnt an Dynamik, und ich sehe, wie unsere Bemühungen Früchte tragen. Der Erfolg wird davon abhängen, Pilotprojekte in den industriellen Maßstab zu bringen, die notwendigen Daten zur Erstellung tragfähiger Geschäftsmodelle zu sammeln und vor allem echte Auswirkungen zu erzielen.

Gleichzeitig ist das Wachstum der GIC ein vielversprechendes Zeichen. Je mehr Unternehmen sich der Koalition anschließen, desto stärker wird die kollektive Kraft unserer Branche, um bedeutende Veränderungen voranzutreiben.

Eine gemeinsame Zukunft gestalten

Nachhaltigkeit ist eine gemeinsame Verantwortung, und unsere Zukunft hängt von Zusammenarbeit ab. Meine Arbeit bei AV und in der GIC basiert auf der Überzeugung, dass wir durch den Austausch von Wissen, Ressourcen und Zielen weit mehr erreichen können, als es einem einzelnen Unternehmen möglich wäre.

Ich bin inspiriert von dem, was wir bisher erreicht haben – aber das ist erst der Anfang. Der Weg zu Kreislaufwirtschaft und Netto-Null-Emissionen ist lang, doch er ist einer, den wir gemeinsam Schritt für Schritt gehen müssen. AV bleibt fest entschlossen, diese Transformation anzuführen – nicht nur für unsere Branche, sondern für die Welt, die wir alle teilen.

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Mon, 09 Dec 2024 11:01:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/0290c2bf-b601-45cd-91de-377e6abd7260/500_dr-torsten-heinemann-12.jpg?11579 https://content.presspage.com/uploads/2697/0290c2bf-b601-45cd-91de-377e6abd7260/dr-torsten-heinemann-12.jpg?11579
So machen wir Deutschland zum Innovationszentrum /blog/de/so-machen-wir-deutschland-zum-innovationszentrum/ /blog/de/so-machen-wir-deutschland-zum-innovationszentrum/680264Vom Elektroauto bis zum Smartphone, vom Brillenglas bis zum Sonnenkollektor – Kunststoffe sind in unserem Alltag allgegenwärtig und unverzichtbar.

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Bedauerlich ist jedoch, dass ein Großteil dieser wertvollen Ressourcen nach ihrer Nutzung noch immer als Abfall endet.

Aktuell wird lediglich ein Drittel des Plastikmülls aus deutschen Haushalten recycelt, und nur etwa acht Prozent aller Kunststoffe stammen aus wiederaufbereiteten Materialien.

Ich bin überzeugt: Hier liegt enormes Potenzial. Daher begrüße ich die Einführung der lange vorbereiteten Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie für Deutschland.

Besonders positiv hervorzuheben ist die Offenheit gegenüber innovativen Technologien. Insbesondere das chemische Recycling, das die Wiederverwertungsquote von Kunststoffen signifikant steigern kann, verdient verstärkte Aufmerksamkeit und Förderung.

Bei AV engagieren wir uns in zukunftsweisenden, internationalen Kooperationen auf diesem Gebiet. Unser Ziel ist es, die Kreislaufwirtschaft als globales Leitprinzip zu etablieren und Deutschland als ‚Innovationszentrum für grüne Technologien‘ zu positionieren.

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Wed, 04 Dec 2024 17:26:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/fc1ca0b2-ef8a-4e18-b982-599d29f55392/500_drtorstenheinemann20.jpg?33765 https://content.presspage.com/uploads/2697/fc1ca0b2-ef8a-4e18-b982-599d29f55392/drtorstenheinemann20.jpg?33765
Weniger Plastikmüll – nicht weniger Plastik /blog/de/weniger-plastikmuell--nicht-weniger-plastik/ /blog/de/weniger-plastikmuell--nicht-weniger-plastik/679640Die Staatenwelt will Plastik in der Umwelt eindämmen, ein längst überfälliger Schritt. Gerade läuft in Südkorea die entscheidende Verhandlungsrunde – jedoch mit völlig überzogenen Forderungen. Zeit für mehr Pragmatismus und Kompromissbereitschaft.

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Artensterben in Cali, Klimawandel in Baku, Plastikmüll in Busan – beinahe im Wochentakt reihen sich derzeit rund um den Globus Gipfeltreffen aneinander, in denen zentrale Menschheitsfragen verhandelt werden. Doch die Ergebnisse stehen bislang eher im umgekehrten Verhältnis zur Schwere der Herausforderungen, wie ich finde. So konnte sich die Konferenz zur Biodiversität in Kolumbien nicht auf die Finanzierung des Artenschutzes einigen, obwohl gerade das nächste Massenaussterben nach dem Ende der Dinosaurier stattfindet. Dabei ist genetische Vielfalt nicht zuletzt zur Herstellung von Nahrung und Medikamenten unerlässlich.

Krasse Diskrepanzen auch auf dem Klimagipfel in Aserbaidschan. Hier gab es zwar höhere Finanzierungszusagen für ärmere Länder – die allerdings weit unter deren Forderungen blieben. Erst gar nicht in die wieder mit Mühe und Not erreichte Abschlusserklärung geschafft haben es neue Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Brennstoffen und zur Senkung des Treibhausgasausstoßes. Und das in einem Jahr, in dem Emissionen und Erderwärmung wieder negative Rekorde erreichen. Ein Rückschlag, der mich am Sinn solcher Mammutveranstaltungen zweifeln lässt.

Nun richten sich die Augen und Hoffnungen auf die dritte große Konferenz, die am Montag in Südkorea begonnen hat. Dort ringt die Staatengemeinschaft um ein Abkommen, das der alarmierenden Verschmutzung der Umwelt durch Kunststoffe einen Riegel vorschieben soll. Auch dies ein Problem von höchster Dringlichkeit. Plastikmüll im Umfang von 22 Millionen Tonnen landet jedes Jahr in der Natur – säumt Straßen, blockiert Flüsse, verunstaltet Strände, treibt als gigantische Strudel auf den Weltmeeren, bedroht Tiere und landet in der Nahrungskette. Für die Zukunft droht noch größeres Ungemach: Ohne weitere Gegenmaßnahmen könnte sich die Müllmenge allein in den Ozeanen bis 2060 verdoppeln.

Gefahr durch übersteigerte Forderungen

Klar ist: Es besteht gigantischer Handlungsdruck. Das Problem muss endlich gelöst, das Übel an der Wurzel gepackt werden. Daher muss die jetzt anstehende fünfte und entscheidende Runde der Verhandlungen („INC-5“) ein Erfolg werden. Doch auch hier sind die Aussichten eher trüb. Denn in der Millionenmetropole Busan liegen diverse Forderungen auf dem Tisch, die für mich weit über das Ziel hinausschießen und den Verhandlungserfolg gefährden.

So sollen etwa Chemikalien, die man zur Kunststoffherstellung braucht, künftig nach ihrem abstrakten Gefahrenpotenzial anstatt nach konkreten Risiken beurteilt werden, denen Natur und Lebewesen unter realistischen Bedingungen ausgesetzt sein können. Ich finde, man muss die Kirche im Dorf lassen und die Kontrolle von Chemikalien dort, wo sie hingehört und hinreichend ausgeübt wird: in den nationalen Regulierungssystemen wie REACH in der EU oder TSCA in den USA, flankiert durch das 2023 ins Leben gerufene Global Framework for Chemicals.

Meine deutliche Warnung: Eine Auslistung von Chemikalien würde auf ein De-facto-Verbot für viele Kunststoffe hinauslaufen. Nötig ist aber weniger Plastikmüll – nicht weniger Plastik. Im Gegenteil, das Material wird dringend gebraucht. Ich weiß, es mag für viele paradox klingen – aber: Klimaschutz ist nicht ohne, sondern nur mit Kunststoffen möglich. Denn sie sind unverzichtbar, um die großen ressourcenintensiven Bereiche – Energie, Industrie, Landwirtschaft, Verkehr, Gebäude – nachhaltiger und klimaneutral zu machen. Plastik auszubremsen, hieße der Menschheit einen Bärendienst zu erweisen.

Kreislaufwirtschaft zum Leitprinzip machen

Natürlich ist die Chemie- und Kunststoffindustrie auch selbst Teil des Problems, werden doch gut sechs Prozent aller Treibhausgasemissionen von Chemikalien verursacht. Die Branche muss daher weg von fossilen Ressourcen. Das Ölzeitalter muss einer Ära erneuerbarer und recycelter Rohstoffe weichen. Kurz, die Kreislaufwirtschaft sollte zum neuen globalen Leitprinzip werden. Wir bei AV treten intensiv dafür ein und investieren viel in die Zirkularität. Denn sie ist der Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels, zur Schonung der Ressourcen, zum Erhalt von Natur und Umwelt.

Daher gehört dieses bestechende Konzept überall auf den Tisch, in Busan bei den Verhandlungen über Plastikmüll ebenso wie bei den Folgekonferenzen von Cali und Baku für Biodiversität und Klimaschutz. Und noch etwas sollte beherzigt werden: Es ist höchste Zeit für mehr Pragmatismus und Kompromissbereitschaft auf allen Seiten. Nur so bekommen wir, was wir wirklich brauchen: ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung, das Kunststoffen nicht ihre Daseinsberechtigung entzieht.

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Wed, 27 Nov 2024 16:13:25 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/848f99c6-cf9d-4185-beea-69f55e0fb666/500_pexels-rui-stenio-987761-10186806.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/848f99c6-cf9d-4185-beea-69f55e0fb666/pexels-rui-stenio-987761-10186806.jpg?10000
Unterhaken und einspringen /blog/de/unterhaken-und-einspringen/ /blog/de/unterhaken-und-einspringen/678001In Zeiten politischer Unsicherheit ist die Wirtschaft besonders gefordert, das Klima zu retten. Indem sie noch deutlicher macht, wie weit grüne Technologien inzwischen sind und warum es sich lohnt, hier zu investieren. Und indem sie noch intensiver zusammenarbeitet.

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Zwei Hiobsbotschaften auf einen Schlag: 2024 dürfte das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Und Donald Trump will offenbar erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Zwei Schlagzeilen vor der UN-Klimakonferenz in Baku, die für mich deutlich machen: Der Handlungsdruck, den Klimawandel in den Griff zu bekommen, wird immer größer – während die Aussichten, dies unter Regie der Politik zu schaffen, immer weiter abnehmen. Was sich allein daran zeigt, dass zentrale Akteure wie China, Indien, die EU und auch die USA der ausgehenden Biden-Ära nicht mit der höchsten Ebene auf der COP29 vertreten sind.

Dabei steht so viel auf dem Spiel. Vor allem muss das Thema Klima unbedingt oben auf der globalen Agenda bleiben, darf als Langzeitbedrohung weltweiten Ausmaßes nicht hinter den vielen akuten Krisen und der Tendenz zu Abschottung und nationalem Egoismus zurückstehen. Denn die zunehmenden Wetterextreme haben zunehmend krasse Folgen – nicht nur für Umwelt und Erdsystem, sondern auch für Gesellschaft und Wirtschaft. 

So geraten etwa Lieferketten ins Stocken, wenn zum Beispiel durch Trockenheit Wasserstände absinken wie im Panamakanal, und der Migrationsdruck steigt, wenn beispielsweise durch Starkregen vor allem im globalen Süden der Ackerboden weiter erodiert. 

Nun sind alle Gegenmaßnahmen natürlich mit immensen Kosten verbunden – das zentrale Thema des Gipfels in Aserbaidschan. Aber man muss Investitionen in den Klimaschutz zum einen als Vermeidungskosten ansehen; denn die Folgen unzureichenden Handelns schlagen sich in der Zukunft in noch viel höheren Rechnungen nieder. Zum anderen muss vor allem der Privatsektor – er wird in Zeiten knapper öffentlicher Etats zur Finanzierung immer wichtiger – überzeugt werden, mehr in den Klimaschutz zu investieren. 

Innovation: Helfer fürs Klima

Und damit sind wir bei der Rolle der Wirtschaft. Die Industrie sollte in meinen Augen zweierlei sehr deutlich machen. Erstens: Die Technik ist im Kampf gegen Klimawandel, Ressourcenausbeutung und Umweltzerstörung auf unserer Seite. Es gibt hier immer mehr innovative und auch günstige Produkte, Verfahren und Lösungen – von ultraleichten Kunststoffen bis zu Hochleistungsbatterien, von der vertikalen Landwirtschaft bis zu Fleisch aus Pflanzen. Alles unterstützt durch die Power der Künstlichen Intelligenz und überhöht durch das Konzept der Kreislaufwirtschaft. 

Und die zweite Botschaft an die Finanz-Community: Mit Klimaschutz lässt sich Geld verdienen. So sehen die Experten von Roland Berger laut einer aus dem vergangenen Jahr Greentech als attraktiven Wachstumsmarkt, dessen Volumen sich allein bis 2030 von fünf Billionen auf zwölf Billionen Euro weit mehr als verdoppeln könnte.
 

Was die Wirtschaft in diesem Bereich alles zu bieten hat, ist mir kürzlich noch einmal auf der ADIPEC in Abu Dhabi bewusst geworden, dem weltweit größten Event der Energiewirtschaft. Deutlich wurde damit aber auch: Die Wirtschaft kann und muss einspringen beim Klimaschutz, um die Lücke zu füllen, die die Politik hinterlässt. Und dafür müssen wir uns stärker unterhaken. Noch intensivere Zusammenarbeit ist das Gebot der Stunde, damit die Transformation nicht versandet, sondern ein Erfolg wird.

Chemie bündelt die Kräfte

Zum einen braucht es dafür mehr Kollaboration innerhalb der großen ressourcen- und klimaintensiven Industrien. Die Chemie – sie steht für 14 Prozent des weltweiten Erdölverbrauchs – geht hier voran. Etwa in Gestalt der , einem Zusammenschluss der CEOs führender Branchenunternehmen. Ich vertrete AV in diesem Bündnis, das vor rund einem Jahr an den Start gegangen ist. Eines unsere Ziele: neue marktorientierte Partnerschaften zum Ausbau kohlenstoffarmer Technologie zu fördern.

Das geht aber am besten, wenn man über den eigenen Tellerrand hinausschaut und mehr branchenübergreifende Allianzen schmiedet. Denn ebenso wenig wie einzelne Länder schafft keiner der wesentlichen Bereiche, die den Klimawandel befeuern, die Transformation allein – weder die Energiewirtschaft als größter Treibhausgas-Emittent noch die Industrie, die Landwirtschaft, der Verkehr und der Gebäudesektor.

Wir bei AV leben diesen Gedanken der Kollaboration. Und wir freuen uns über die Win-Win-Situationen, die sich etwa durch langfristige direkte Lieferverträge mit Ökoenergie-Anbietern ergeben, durch bahnbrechende Recycling-Kooperationen mit der Autoindustrie oder durch gemeinsame Forschungsprojekte mit der Abfallwirtschaft.

Verbreiten wir als Wirtschaft also Hoffnung, machen wir Appetit auf Fossilfrei, zeigen wir, was alles geht – und sich lohnt. Denn auch fürs Klima gilt (um den Bogen zu den USA in der Aufbruchs-Ära der 90er Jahre zu schlagen): It’s the economy, stupid.

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Thu, 14 Nov 2024 13:28:21 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/3d265ffa-a0c7-4993-ac2d-9caf83102627/500_transparentlyglobe.jpeg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/3d265ffa-a0c7-4993-ac2d-9caf83102627/transparentlyglobe.jpeg?10000
Schneller, höher, weiter fürs Klima /blog/de/schneller-hoeher-weiter-fuers-klima/ /blog/de/schneller-hoeher-weiter-fuers-klima/652976Sportevents wie die Olympischen Spiele begeistern nicht nur Milliarden von Menschen. Sie legen auch zunehmend den Fokus auf Nachhaltigkeit und können zum Vorbild für die gemeinsame Gestaltung einer grünen Zukunft werden.

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Zwei Monate wurde es kreuz und quer durchs Land getragen, nun lodert es in Paris: das traditionelle Feuer, das in den kommenden vier Wochen die Olympischen Spiele in Frankreichs Hauptstadt begleitet. Die Flamme steht bekanntlich für ein friedliches Miteinander und internationale Verständigung – Ideale, die in unseren unruhigen Zeiten durch den Megaevent an der Seine hoffentlich befördert werden. Mit erwarteten 15 Millionen Gästen aus aller Herren Länder ist jedenfalls die Voraussetzung gegeben, dass sich die unterschiedlichsten Menschen näherkommen und Barrieren und Vorurteile unter den Nationen abgebaut werden.

Gleichzeitig führen uns solche Besucherzahlen eine Kehrseite dieser Großereignisse vor Augen. Denn sie sind immer auch eine immense Herausforderung in puncto Nachhaltigkeit. Sie bedeuten millionenfache Reisebewegungen, gigantischen Ressourcenverbrauch und riesige Abfallmengen. Ob die Fußball-Europameisterschaft vor ein paar Wochen, ob die gerade zu Ende gegangene Tour de France oder eben Olympia 2024: Alle haben auch Auswirkungen auf Umwelt, Natur und Klima. So wurden bei den letzten Sommerspielen 2020 in Tokio 2,7 Millionen Tonnen CO2 produziert. Und bei der Fußball-WM zwei Jahre später in Katar entfielen allein 1,6 Millionen Tonnen des Klimagases auf den Bau von sieben Stadien, die neu in den Wüstensand gesetzt wurden.

Auf der anderen Seite bekommt der Sport den Klimawandel zunehmend zu spüren. Unzuverlässiger Schneefall und zu milde Temperaturen bedrohen die Aktivitäten im Winter; Hitze und Wetterkapriolen machen Athleten und Zuschauern im Sommer zu schaffen.

Sport auf Netto-Null trimmen

Die Mission von Frieden und Verständigung muss also um die Dimension Nachhaltigkeit ergänzt werden. Und genau das passiert erfreulicherweise immer mehr. 2018 wurde im Rahmen der Vereinten Nationen das „Sports for Climate Action Framework“ ins Leben gerufen, mit dem Internationalen Olympischen Komitee in der Führungsrolle und dem Ziel, im Sportbereich bis 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Noch erfreulicher: Es bleibt nicht bei Ankündigungen. Hatte schon Tokio 2020 einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit gesetzt, mit Podien aus recyceltem Kunststoff etwa oder Medaillen aus Elektronikschrott, so will Paris in dieser Hinsicht alle bisherigen Olympischen Spiele in den Schatten stellen.

Der grüne Maßnahmenkatalog ist ein „Schneller, höher, weiter“ der anderen Art: Die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu den Spielen während des vorherigen Jahrzehnts halbieren. Erstmals unter dem Strich klimaneutral werden. 100 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Zu 95 Prozent bereits bestehende oder nur vorübergehend errichtete Infrastruktur in Anspruch nehmen. Einweggeschirr um 50 Prozent verringern, die Menge an pflanzlichen Lebensmitteln verdoppeln – das sind nur einige der ökologischen Rekordziele.

Athleten als Nachhaltigkeits-Botschafter

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft wird also immer mehr auch im Sport verankert, was mich überaus freut. Denn als Schlüssel für Աٰܳä, Ressourcenschonung und Umweltschutz sollte es zum globalen Leitprinzip werden. Und wer kommt als globale Botschafter dafür besser infrage als die Turnerinnen und Schwimmer, die Läuferinnen und Ballkünstler mit ihren Millionen Fans?

Damit das Konzept aufgeht, sind zudem Innovationen der Wirtschaft wie etwa klimaneutrale Kunststoffe nötig, für die überall im Sport Bedarf besteht – von Stadien über Ausrüstung bis zu Funktionskleidung. Letztlich brauchen wir sämtliche Gruppierungen, um eine kreislaufbasierte Zukunft zu errichten. Paris macht es vor mit einem akribischen Masterplan. Von der Stadtverwaltung über Umweltorganisationen und Sozialverbände bis zu Lieferanten wirken alle daran mit.

Von Events wie Olympia können Impulse zur Zukunftsgestaltung in alle Richtungen ausgehen. Denn hier sind die Bereiche vereint, die vordringlich transformiert werden müssen wie Mobilität, Bauen, Energie. Mein größter Wunsch in diesen Tagen: Dass die olympische Idee des Miteinander und der Verständigung über den Sportsommer 24 hinaus Bestand hat und zum Fanal wird auf dem langen Weg in ein nachhaltiges Morgen.

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Thu, 25 Jul 2024 09:00:17 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/a86ea267-e795-4909-8e1a-20a061ad4271/500_240725-schneller-hoher-weiter-fuers-klima-1.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/a86ea267-e795-4909-8e1a-20a061ad4271/240725-schneller-hoher-weiter-fuers-klima-1.jpg?10000
Gemeinsam die Zukunft der Kunststoffindustrie gestalten /blog/de/gemeinsam-die-zukunft-der-kunststoffindustrie-gestalten/ /blog/de/gemeinsam-die-zukunft-der-kunststoffindustrie-gestalten/635423Wir brauchen eine starke Industrie – und wir brauchen ein starkes Europa. Die EU-Wahlen sind ein kritischer Zeitpunkt, der die Weichen für die Zukunft Europas stellt und die Bürgerinnen und Bürger entscheiden lässt, wie die EU sich den kommenden Herausforderungen stellen soll. Es ist eine Chance, eine nachhaltige, resiliente und wettbewerbsfähige Gemeinschaft zu formen, die den Anforderungen einer sich schnell wandelnden Welt gerecht wird. In diesem Geiste ist das Engagement von AV in Verbänden nicht nur ein Beitrag zur eigenen Unternehmensentwicklung, sondern auch ein entscheidender Schritt hin zu einer widerstandsfähigeren und wettbewerbsfähigeren europäischen Wirtschaft. 

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Dr.-Guido-Naberfeld_ELT-TeamDurch die aktive Mitgestaltung von Initiativen zur Kreislaufwirtschaft trägt AV dazu bei, dass Europa an der Spitze der nachhaltigen Innovation steht. Die Zusammenarbeit mit anderen Industrieführern in Verbänden ermöglicht es, gemeinsame Ziele zu verfolgen und eine robuste Infrastruktur für die Zukunft zu schaffen. So wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern es werden auch neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet, die zur wirtschaftlichen Stärke Europas beitragen. AVs Engagement in Verbänden ist somit ein klares Bekenntnis zu einem Europa, das durch Nachhaltigkeit, Innovation und Resilienz definiert wird.

Plastics Europe, als führender Verband der Kunststoffindustrie, ist für AV ein wichtiger Partner auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft. Durch die Mitgliedschaft kann AV Einfluss auf die Gestaltung von Industriestandards nehmen und seine Vision einer vollständig zirkulären Wirtschaft vorantreiben. Denn klar ist: Kreislaufwirtschaft kann nur im Schulterschluss mit allen Partnern entlang der Wertschöpfungskette gelingen. Das heißt auch, dass wir klare Standards brauchen, die die Entwicklung neuer Technologien fördern und nicht behindern. Viele dieser Standards werden in Brüssel gesetzt. Und hierbei ist die Kooperation mit Plastics Europe ein wichtiger Baustein, um gemeinsam die richtigen Rahmenbedingungen für die Zukunft der Kreislaufwirtschaft zu setzen.

Ein zentrales Thema in der Diskussion um die Kreislaufwirtschaft auf EU-Ebene sind Massenbilanzen. Sie sind ein buchhalterischer Ansatz, um den Einsatz von Rezyklaten transparent zu machen. Die Standardisierung ist notwendig, um das chemische Recycling zu unterstützen und die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Unternehmen wie AV sind bereit, in diese Technologie zu investieren, benötigen jedoch klare rechtliche Rahmenbedingungen. Doch seit mehr als 2,5 Jahren warten wir auf einen simplen Durchführungsrechtsakt, um rechtliche Bestimmungen zur Berechnungsmethode zu klären. Diese Verzögerung führt zu Frustration und bremst Innovationen. Es ist dringend erforderlich, dass die EU das Tempo erhöht und die notwendige Klarheit für die Förderung von Technologieoffenheit schafft.
Hier kommen Verbände wie Plastics Europe ins Spiel. Der Verband trägt dazu bei, wissenschaftlich fundierte Diskussionen zu fördern und sachliche Informationen bereitzustellen. Gerade in unseren Zeiten, in denen sich leider auch falsche Informationen rasch verbreiten können, ist Faktenbasiertheit unverzichtbar. Durch die Bereitstellung solider wissenschaftlicher Daten unterstützen wir effektive und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Lösungen.
Natürlich könnten wir das auch als AV allein. Aber es ist wie so oft im Leben: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Industrieverbände wie PlasticsEurope ermöglichen es uns, mit einer Stimme zu sprechen und dadurch mehr Gewicht in der Öffentlichkeit und gegenüber politischen Entscheidungsträgern zu erlangen. Durch unsere Beteiligung können wir Praxiserfahrungen einbringen, über die positiven Eigenschaften von Kunststoffen aufklären und den regulatorischen Rahmen mitgestalten, umso die Zukunft unserer Branche zu sichern. Unser Ziel ist es, zu zeigen, wie vielfältig und wichtig Kunststoffe für die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft sind. Ohne Kunststoffe dreht sich kein Windrad, fährt kein E-Auto. Das möchten wir gemeinsam im Verband zeigen.

Drei Handlungsfelder sind für uns als Vorstand von PlasticEurope (Deutschland) dabei wesentlich.

  1. Wir müssen die Kreislaufwirtschaft branchenübergreifend verstehen. Denn sie ist ein Schlüsselthema für die gesamte Industrie. Dies verfolge ich voller Überzeugung, denn AVs Vision ist es, vollständig zirkulär zu werden. Deutschland und Europa sollen zu führenden Regionen für die Kreislaufwirtschaft werden.
  2. Die Förderung von Technologien wie chemischem Recycling und CO2-Nutzung ist essenziell. Wir brauchen einen fördernden politischen Rahmen, der Innovationen den Raum gibt, zur Marktreife zu gelangen. Auch, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  3. Wir müssen die regulatorischen Rahmenbedingungen vorantreiben, um eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen und die Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft zu incentivieren. Denn Unternehmen brauchen Planungssicherheit.

Gemeinsam mit PlasticsEurope (Deutschland) arbeiten wir daran, die Kunststoffindustrie fit für die Zukunft zu machen. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig zu treffen, sich auszutauschen und neue Ideen zu diskutieren, wie beim Mitgliedertreffen in Leverkusen letzte Woche.

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Mon, 10 Jun 2024 10:00:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/7975d53d-9d8d-413e-b85c-4bf613dabb59/500_circulareconomy-kreislaufwirtschaft.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/7975d53d-9d8d-413e-b85c-4bf613dabb59/circulareconomy-kreislaufwirtschaft.jpg?10000
Europa und sein USP /blog/de/europa-und-sein-usp/ /blog/de/europa-und-sein-usp/631343Die EU ist in weiten Teilen ein Erfolgsprojekt, auch in puncto Wirtschaft. Aber die Gemeinschaft muss sich dringend weiterentwickeln: den neuen Realitäten von außen stellen, ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und ihre Kernkompetenzen ins Zentrum rücken.

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9. Mai 1950. Der Zweite Weltkrieg ist gerade fünf Jahre vorbei, da meldet sich Frankreichs Außenminister mit einer kühnen Idee zu Wort: „Die französische Regierung schlägt vor, die Gesamtheit der französisch-deutschen Kohle- und Stahlproduktion einer gemeinsamen Hohen Behörde zu unterstellen, in einer Organisation, die den anderen europäischen Ländern zum Beitritt offensteht.“ Damit leitet Robert Schuman nicht nur die Aussöhnung der einstigen Kriegsgegner ein, sondern bringt auch ein einzigartiges Projekt ins Rollen: die Gründung der Europäischen Union.

In Erinnerung an diesen Moment wird jährlich am 9. Mai der „Europatag“ begangen. Und im Rückblick auf mehr als 70 Jahre europäische Idee und Einigung ist zu konstatieren: Die EU ist in vielem ein großer Erfolg. Frieden, Stabilität, Rechtssicherheit und Freizügigkeit – das sind Errungenschaften, die keineswegs selbstverständlich sind und die man sich immer wieder vor Augen führen muss, wie ich finde. Die Bürger genießen umfassende Grundrechte; Arbeitnehmern stehen mindestens vier Wochen Jahresurlaub zu; junge Menschen können mit dem Erasmus-Programm in jedem anderen EU-Land studieren; die Umweltstandards gehören zu den höchsten der Welt.

Das Projekt Europa umfasst aber auch ein dickes wirtschaftliches Kapitel. Der Binnenmarkt hat in den drei Jahrzehnten seines Bestehens durchaus für Wachstum und Wohlstand gesorgt: Im Schnitt ist die Wirtschaftsleistung nach einer der Europäischen Kommission in dieser Zeit um acht bis neun Prozent gewachsen. Das ist nicht zuletzt der Innovationskraft der Europäer zu verdanken, die auch in der Vielfalt ihrer Gemeinschaft beruht.

Ohne die EU wären die Mitgliedsländer ärmer

Wenn es die EU nicht gäbe, wäre das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in vielen Mitgliedstaaten deutlich geringer, wie 2023 ausgerechnet haben: In Deutschland etwa betrüge das Minus gut fünf Prozent, in Frankreich und Italien je vier, in Österreich und den Niederlanden sogar an die acht Prozent. Doch vom Kontrafaktischen zur Realität: Die 24 Millionen Unternehmen im Binnenmarkt haben zuletzt (2022) ein BIP von 15,8 Billionen Euro erzielt – rund fünf Billionen Euro mehr als 2009 und etwa zehn Billionen mehr als im Gründungsjahr 1993. Dazu tragen starke Sektoren wie die bei, die im globalen Vergleich an zweiter Stelle steht.

Beim Stichwort global ist noch eine weitere Größe hervorzuheben: Die EU steht für knapp 15 Prozent des weltweiten BIP. Noch. In den kommenden Jahren dürfte der Anteil laut – wie auch in den derzeit etwa gleichauf liegenden USA – weiter zurückgehen, während China in der Pole Position weiter aufholt. Und damit bin ich da, wo die Europa-Story ihre Schwachpunkte hat. Denn sie hat allzu lange auf Annahmen und Voraussetzungen beruht, die ins Wanken geraten oder schon nicht mehr existieren: Dass die segensreiche Globalisierung in regelbasierten Strukturen immer weitergeht, dass die EU mit den USA einen zuverlässigen Beschützer, mit Russland einen wohlfeilen Lieferanten und mit China einen nimmersatten Abnehmer besitzt.

Inzwischen hat sich die Volksrepublik zu einem gigantischen Wettbewerber gemausert, an dem niemand vorbeikommt und von dem Europa in vielem lernen kann, etwa was Tempo Flexibilität und konsequentes Handeln angeht. Aber die gesamte Weltordnung driftet ab in ein spannungsgeladenes multipolares System mit zunehmendem Ringen um Macht und Einfluss, ideologischen Gegensätzen und Abschottungstendenzen. Die EU muss sich auf diese neue Welt dringend einstellen. Die etwas vernachlässigte Außenperspektive muss die traditionelle Binnensicht ergänzen.

Dazu muss aber auch das Innenverhältnis viel besser werden. Die EU und der Binnenmarkt – sie brauchen unbedingt eine Reform an Haupt und Gliedern. Das zeigt auch die Tatsache, dass dem „Letta-Bericht“ vom Februar nun mit dem für Juni erwarteten „Draghi-Bericht“ eine weitere Bestandsaufnahme auf den Fuße folgt. Die Notwendigkeit mag nicht unbedingt einleuchten, denn vieles ist nicht neu – die Industrie hat schon seit Jahren auf zahlreiche Missstände hingewiesen. Und auch die Handlungsempfehlungen sind in Brüssel sattsam bekannt: für Geschlossenheit sorgen, Bürokratie ab-, gemeinsame Infrastruktur ausbauen, den Subventions- und Regulierungsdschungel lichten und vieles mehr.

Europas Industrie muss wieder wettbewerbsfähiger werden

Bei allem muss ein Ziel mit an vorderster Stelle stehen: die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu erhalten und auszubauen. Um die ist es nämlich nicht mehr so gut bestellt. Mit der haben kürzlich mehr als tausend Unternehmen und Organisationen sehr eindringlich Reformbedarf angemeldet.

Aus meiner Sicht kommt es dabei besonders auf eines an: Dass sich die EU, vor allem mit Blick auf ihre Stellung im geoökonomischen Kräftespiel, auf ihre Kernkompetenzen besinnt und konzentriert. Dieser „USP“ ist für mich die technologische Innovationskraft in Verbindung mit der wegweisenden Vision, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu werden. Europa kann und muss zu einem globalen Zentrum für grüne, kreislauforientierte Zukunftstechnologien werden, mithilfe von starken Branchen wie der Chemie.

All das sollte man bedenken, wenn Anfang Juni die Europawahl stattfindet. Ich werde auf jeden Fall meine Stimme abgeben. Damit die EU-Story zu einem wirklichen Bestseller wird.

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Fri, 10 May 2024 14:00:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/609965fb-6bdd-4f98-9884-423da6be9d26/500_standard-screen-european-union-flags-waving-in-front-of-european-commission.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/609965fb-6bdd-4f98-9884-423da6be9d26/standard-screen-european-union-flags-waving-in-front-of-european-commission.jpg?10000
Was uns der Earth Day lehrt: Plastik effizienter nutzen und mehr recyceln /blog/de/was-uns-der-earth-day-lehrt-plastik-effizienter-nutzen-und-mehr-recyceln/ /blog/de/was-uns-der-earth-day-lehrt-plastik-effizienter-nutzen-und-mehr-recyceln/629174Der Earth Day erinnert uns daran, was mit Plastik besser laufen könnte: Wir brauchen dringend eine effektive Kreislaufwirtschaft, um das globale Müllproblem in den Griff zu bekommen. Dazu müssen wir Produkte von Anfang an dafür konzipieren. Was wir nicht brauchen, ist weniger Plastik.

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Letztes Wochenende habe ich an einer Müllsammel-Aktion am Rheinufer gleich in der Nähe meines Wohnortes teilgenommen. Wir waren zwar erleichtert, dass das Müllaufkommen nicht so schlimm war, aber was wir vorfanden, war dennoch ernüchternd: viele Einweg-Einkaufstüten, ein weggeworfener Schuh, ein Schüttgutsack, Seile, Verpackungsmaterialien... Die Sammlung hat gezeigt, wie anfällig unsere Gewässer für die Verschmutzung durch Dinge sind, die aus Kunststoffen hergestellt werden.

Vom Ufer aus betrachtet ist der Fluss wie ein Mikrokosmos der umfassenderen Krise. So wie diese weggeworfenen Gegenstände einen Teil des Rheins verschmutzt haben, wird die Umwelt unseres Planeten ständig von Kunststoffen überschwemmt, die dort landen, wo sie nicht hingehören. Daran erinnert der heutige „Tag der Erde“, besser bekannt als „“. Die Gründe dafür sind vielschichtig, und um sie anzugehen, bedarf es einer Vielzahl von Aktionen.

Kunststoffe selbst sind jedoch nicht das Grundproblem. Im Gegenteil, sie sind Materialien, die wir für eine nachhaltige Zukunft brauchen. Was verbessert werden muss, ist die Art und Weise, wie wir Kunststoffe nach ihrem ersten Gebrauch handhaben.

Ich freue mich, dass diese kritischen Themen auf internationaler Ebene angegangen werden: Vor zwei Jahren haben die Vereinten Nationen einen Prozess angestoßen, um ein verbindliches globales Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung zu entwickeln. Nun findet die vierte ("INC-4") vom 23. bis 29. April in Ottawa, Kanada, statt. Und die Hoffnungen sind groß, dass bis Ende dieses Jahres eine Einigung erzielt werden könnte, die 2025 in Kraft treten soll.

Aber eine Sache beunruhigt mich an der aktuellen Entwicklung wirklich: Verschiedene Interessengruppen versuchen, zu restriktive Maßnahmen in die Verhandlungen aufzunehmen und plädieren dafür, den Plastikverbrauch auf breiter Front stark einzuschränken. Ehrlich gesagt wäre das ein Fehler.

Es ist nicht nur so, dass wir auf Kunststoffe angewiesen sind, um den globalen grünen Wandel voranzutreiben. Elektromobilität, nachhaltiges Bauen, Windräder, Solaranlagen und viele weitere Anwendungen würden ohne sie nicht funktionieren. Außerdem haben Kunststoffe in vielen Fällen einen geringeren ökologischen Fußabdruck als alternative Materialien und sind oft die nachhaltigere Wahl. Eine aktuelle der University of Sheffield ergab, dass einige Ersatzstoffe im Vergleich zu Kunststoffen tatsächlich zu höheren Treibhausgasemissionen beitragen können.

Stellen Sie sich vor, dieser spezielle Schüttgutsack, den ich gefunden habe, wäre eine Kiste oder ein Behälter mit einem Fassungsvermögen von 1000 Litern aus Holz, Stahl oder Aluminium! Es stimmt, dass solche starren Alternativen weniger anfällig dafür wären, von den Elementen mitgerissen zu werden, wenn sie unsachgemäß gelagert oder verstaut werden. Allerdings wären sie auch deutlich schwerer und würden allein für den Transport mehr Material und Energie benötigen. Abhängig von den Inhalten und Kräften, denen sie von außen ausgesetzt wären, könnten sie auch anfälliger für Brüche oder Undichtigkeiten sein.

Die Vision muss darin bestehen, möglichst wenig neue und recycelte Ressourcen zu verbrauchen. Aber das Wachstum der Weltbevölkerung und des Wohlstands machen es schwer. Insgesamt weniger Plastik zu produzieren und zu konsumieren, wie es die Botschaft zum „Earth Day“ nahelegt, ist nicht der richtige Ansatz. Stattdessen müssen wir nachhaltig produzierte Kunststoffe in geeignete Anwendungen lenken und die Wiederverwendung und das Recycling durch eine umfassende Kreislaufwirtschaft maximieren. Dazu müssen wir von Anfang an Produkte dafür entwickeln. Dies minimiert unnötigen Abfall und hält neue Ressourcen im Boden. Das kann gelingen, indem wir bereits Bestehendes immer wieder im Kreis führen.

Während in dieser Woche die „INC-4“-Verhandlungen starten und heute der „Earth Day“ mit verschiedenen Veranstaltungen begangen wird, hoffe ich darauf, dass alle Parteien eine nuancierte, evidenzbasierte Sichtweise einnehmen. Kunststoffe sind nicht per se der Feind – sie sind Teil der Lösung, wenn sie im Rahmen der Kreislaufwirtschaft verantwortungsvoll hergestellt und verwendet werden. Die Einbeziehung von Daten aus der realen Welt über Expositionspfade und Auswirkungen auf den Materiallebenszyklus ist von entscheidender Bedeutung.

So wichtig einzelne Aufräumaktionen wie die entlang des Rheins auch sind – nur wenn wir das Gesamtbild sehen und angehen, können wir den "Hahn" zudrehen, der unseren Planeten verschmutzt. Vielleicht sollte jeder Tag der „Tag der Erde“ sein.

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Mon, 22 Apr 2024 10:00:02 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/806abe66-81c6-49a4-b149-937a974e3828/500_bild-abfall.jpeg?84531 https://content.presspage.com/uploads/2697/806abe66-81c6-49a4-b149-937a974e3828/bild-abfall.jpeg?84531
Wie Design nach dem Prinzip der Zirkularität bei der Vermeidung von Kunststoffabfällen hilft /blog/de/wie-design-nach-dem-prinzip-der-zirkularitaet-bei-der-vermeidung-von-kunststoffabfaellen-hilft/ /blog/de/wie-design-nach-dem-prinzip-der-zirkularitaet-bei-der-vermeidung-von-kunststoffabfaellen-hilft/629074Kunststoffe sind ein kontroverses Thema. Einige sehen Kunststoff als einen der wichtigsten Bausteine der modernen Gesellschaft und betrachten ihn als Schlüsselwerkstoff für eine nachhaltigere Zukunft. Andere hingegen sehen in ihm das Relikt einer Ära, in welcher viel zu sehr dem Profit statt dem Schutz unseres Planeten der Vorzug gegeben wurde. Unabhängig davon, welche Ansicht man vertritt, in einer Sache herrscht jedoch Einigkeit: Kunststoffabfälle haben in der Umwelt nichts zu suchen.

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Christine Bryant  (by Emmai Alaquiva) - 5Der Intergovernmental Negotiating Committee on Plastic Pollution, kurz INC, ist das Ergebnis einer Resolution der Umweltversammlung der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2022. In einer Reihe von fünf äußerst intensiven Meetings, die an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt stattfinden, bringt der INC Verhandlungsführer der Regierungen und andere internationale Stakeholder zusammen, um mithilfe der Entwicklung eines internationalen rechtsverbindlichen Instruments das Ende der Kunststoffabfälle herbeizuführen. Das vierte Meeting, INC-4, findet vom 23. bis 29. April 2024 in Ottawa, Kanada, statt.

Ich habe die Ehre, AV bei mehreren Meetings im Zusammenhang mit INC-4 zu vertreten und mich für unsere Stakeholder einzusetzen. Zwei wichtige Themen stehen dabei ganz oben auf meiner Agenda. Zum Einen geht es um die Anerkennung des Werts der Werkstoffe, die AV herstellt. Durch die Werkstoffe von AV werden nachhaltige Technologien möglich: von Rotorblättern bis hin zu leichten Elektrofahrzeugen sowie unzählige weitere Dinge. Das zweite Thema sind die positiven Auswirkungen von Kunststoffen auf die Gesellschaft. An sie sollten wir denken und sie nicht ausblenden in der Diskussion, die Entstehung von Kunststoffabfällen zu beenden. Während des INC-4 sollten wir uns immer wieder vor Augen führen, dass ein Ende der Kunststoffabfälle nicht mit einem Ende für Kunststoffe gleichbedeutend ist.

Das Ziel der INC-Meetings besteht darin, Kunststoffabfälle zu beseitigen, und das beste Mittel dafür ist eine Kreislaufwirtschaft.

Eine Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als nur Recycling. Sie schafft ein Ökosystem, in dem Kunststoff eine wertvolle, immer wieder neu verwendbare Ressource darstellt, und in dem die Produkte, die durch Kunststoff überhaupt erst möglich sind, verwertet, repariert und recycelt werden. Dabei geht es nicht nur um die Frage: „Was machen wir damit, wenn wir es nicht mehr brauchen?“. Vielmehr geht es um eine grundlegende Änderung unserer Denkweise darüber, wie und warum wir eben diese Materialien – einschließlich Kunststoffe – verwenden, und zwar vom ersten Konzept bis zum Ende der Nutzungsdauer und einer eventuellen Wiederverwendung.

Dies erfordert eine Denkweise, in der bereits die Produktdesigns auf Zirkularität ausgerichtet sind. Bei der Herstellung eines Produkts muss sichergestellt werden, dass seine Wiederverwendung bereits durchdacht ist. Dies kann dann auf vielfältige Weise geschehen, z. B. durch die Wiederverwendung eines Fahrzeugs, eines Haushaltsgeräts oder eines lebensrettenden Medizinprodukts. Es kann auch bedeuten, dass wir uns über die Materialien Gedanken machen müssen, die wir für die Herstellung von Produkten wählen. AV ist überzeugt, dass dafür sowohl alternative Rohstoffe als auch fortschrittliches Recycling eine Rolle spielen müssen. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei, alternative Rohstoffe, wie z. B. recycelte Werkstoffe, als Ersatz für fossile Rohstoffe zu verwenden. Ebenso wichtig ist die Weiterentwicklung von Recyclingtechnologien wie Chemolyse, also chemischem Recycling, zur Ergänzung des bestehenden mechanischen Recyclings, sodass recycelte Rohstoffe allgemein verfügbar sind. Dies sind Beispiele für Überlegungen, die bei der Einführung eines kreislauffähigen Designs berücksichtigt werden müssen.

AV nimmt die Aufgabe, nach dem Prinzip der Zirkularität zu designen, sehr ernst. Und dies so sehr, dass wir nicht nur den Grundgedanken des kreislauffähigen Designs auf die Tausenden Anwendungen für unsere Werkstoffe übertragen, sondern auch aktiv mit Experten zusammenarbeiten, um einzigartige Perspektiven mit einzubinden. Eine Kreislaufwirtschaft ist eine komplexe Sache und erfordert es, weit über die Gegenwart hinaus zu denken. Aus diesem Grund haben AV und die University of Pittsburg das AV Circular Economy Program entwickelt – ein Programm für Hochschulabsolventen, das sich auf Design nach dem Prinzip der Zirkularität konzentriert.

Das Ziel des AV Circular Economy Program an der University of Pittsburgh besteht darin, die nächste Generation von Kreislaufwirtschafts-Vordenkern auszubilden und ihnen die Grundlagen für die Entwicklung neuer Lösungen für kreislauffähiger Produkte und Dienstleistungen zu vermitteln. Im Wesentlichen also genau die Personen auszubilden, die mit der Umsetzung der auf den INC-Meetings festgelegten Leitlinien arbeiten werden.

Im Rahmen der breiteren Gespräche über Kunststoffabfälle und der INC-Meetings ist es genau diese zukunftsorientierte Sichtweise der Zirkularität, die bei den gegenwärtig stattfindenden Gesprächen zum Tragen kommen muss. Die Regierungen, die Industrie und alle an den Gesprächen beteiligten Stakeholder müssen sich bei ihren Strategien zur Bekämpfung von Kunststoffabfällen vom Grundgedanken der Zirkularität leiten lassen.

Ich bin durch den offenen Dialog und die kreativen Lösungen, die vorgeschlagen wurden, optimistisch gestimmt. Aber es gibt auch noch viel zu tun. INC-5 findet vom 25. November bis 1. Dezember in Busan, Korea, statt. Wir müssen die Dynamik weiter vorantreiben und ein internationales rechtsverbindliches Instrument entwickeln, das auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Regierungen auf der ganzen Welt zugeschnitten ist und gleichzeitig die das Prinzip der Zirkularität in den Mittelpunkt der Lösung stellt.

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Fri, 19 Apr 2024 10:00:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/7975d53d-9d8d-413e-b85c-4bf613dabb59/500_circulareconomy-kreislaufwirtschaft.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/7975d53d-9d8d-413e-b85c-4bf613dabb59/circulareconomy-kreislaufwirtschaft.jpg?10000
Gemeinsam packen wir es an – auf dem Weg zur Աٰܳä /blog/de/gemeinsam-packen-wir-es-an--auf-dem-weg-zur-klimaneutralitaet/ /blog/de/gemeinsam-packen-wir-es-an--auf-dem-weg-zur-klimaneutralitaet/623340Am 29. Februar 2024 hat AV seine Ziele zur Reduktion der Scope 3-Emissionen bekanntgegeben. Die Einbindung der globalen Lieferanten trägt zentral dazu bei, sie zu erreichen. Diese vor- und nachgelagerten Emissionen der Wertschöpfungskette machen rund 80 Prozent des gesamten Treibhausgas-Ausstoßes von AV aus. Hiervon wiederum stammen mehr als 75 Prozent von Rohstoffen, Logistik-Dienstleistungen und Produktverpackungen, die AV einkauft.

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Am 4. März hat das Einkaufs-Team rund um Chief Procurement Officer Ferdinand Rammrath daher zu zwei virtuellen Supplier-Events eingeladen, um herauszustellen, welch zentrale Aufgabe den weltweiten Lieferanten des Unternehmens zukommt, und welche Erwartungen AV jetzt an seine Lieferanten stellt.

CEO Markus Steilemann eröffnete die virtuellen Veranstaltungen. Nach der Begrüßung der internationalen Lieferanten ordnete er die Աٰܳäsziele für Scope 3 in die Vision von AV ein, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten.

Die meisten Rohstofflieferanten von AV haben selbst bereits Scope 1- und Scope 2-Ziele festgelegt, was wichtig ist. Denn: Der größte Hebel für Scope 3 liegt in der Minderung der Scope 1- und Scope 2-Emissionen bei den Zulieferern. Hier geht es um die Treibhausgase aus deren eigenen Prozessen und aus zugekaufter Energie.

Ferdinand_Rammrath_cutHerr Rammrath, wenn es um die Reduktionsziele geht, haben wir den Handlungsdruck oder die Lieferanten?

Ferdinand Rammrath: Ganz klar: beide! Աٰܳä können wir nur gemeinsam mit allen Partnern entlang der Wertschöpfungskette erreichen. Dafür sind Lieferanten ganz zentral. Unsere Scope 3-Ziele sind das letzte Puzzlestück in unserer Աٰܳässtrategie. Für Scope 1 und 2 haben wir uns bereits ehrgeizige Ziele gesetzt. Gleiches gilt für viele unserer Lieferanten, die sich auf die Transformation Richtung netto null verpflichtet haben. So wie wir z.B. durch PPAs, also Direktlieferverträge mit Energieversorgern, und Energieeffizienzmaßnahmen aktiv unsere Scope 1- und 2-Emissionen reduzieren, stehen auch unsere Lieferanten für die Erreichung ihrer eigenen Ziele in der Pflicht. Denn: Der Erfolg liegt hier ganz wesentlich in ihrer Hand. Wir ermutigen unsere Lieferanten auch, mit ihren eigenen Upstream-Partnern aktiv an Wegen zur Emissionsreduzierung zu arbeiten, die gerade auch in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten tragfähig sind. Die Emissionen, die bei unseren Lieferanten entlang ihrer Produktionskette entstehen, geben sie als Scope 3 Emissionen an uns weiter.

Wie kann AV seine Lieferanten unterstützen – und wie können die Lieferanten AV unterstützen?

Ferdinand Rammrath: Wir möchten, dass die Reduzierung von Emissionen in der Wertschöpfungskette nicht nur als Verantwortung, sondern auch als Wachstumschance verstanden wird. Im Austausch mit unseren Lieferanten setzen wir auf einen transparenten und offenen Dialog, um deren Umweltauswirkungen zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu finden. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht es uns, gemeinsam die Herausforderungen anzugehen, unsere Umweltauswirkungen zu reduzieren und eine nachhaltigere Zukunft aufzubauen. Perspektivisch wird es für unsere Lieferanten darum gehen, im Geschäft zu bleiben – mit AV und im Markt!

Wie arbeiten der Einkauf und die einzelnen Business Entities (BEs) zusammen?

Ferdinand Rammrath: Wir haben in enger Zusammenarbeit mit den BEs verschiedene Maßnahmen herausgearbeitet, die auf unsere Nachhaltigkeitsziele abzielen. Der enge BE-Austausch hilft, die Lösungen zu sichern und umzusetzen. Wichtig ist auch, sich in enger Abstimmung mit den BEs um die langfristige Entwicklung der Einkaufsmärkte zu kümmern. Für manche Projekte müssen wir uns jahrelang im Voraus entscheiden, damit wir dann rechtzeitig Zugriff auf zirkuläre Rohstoffe haben – z.B. durch die Kooperation mit Encina.

Was passiert nun nach dem initialen Kick-off? Was sind die nächsten Schritte?

Ferdinand Rammrath: Unser Lieferantenevent ist wie ein Startschuss für einen Marathon: Wir konnten unsere neuen Ziele im strategischen Kontext von AV vorstellen, und konkret auf Möglichkeiten und auf unsere Erwartungshaltungen eingehen. Wir gehen jetzt direkt in die konkrete Umsetzung mit unseren einzelnen Lieferanten. Das heißt: Wir führen individuelle Gespräche, bewerten Angebote und setzen volle Transparenz, wie viel Emissionsreduzierungen mit welchen Maßnahmen möglich sind. Unser Motto dabei ist: Highest Value for lowest cost. Ab sofort messen wir unseren konkreten quantitativen Fortschritt bei der Erreichung unseres Scope 3-Ziels. Das wird hoffentlich schon sehr bald in unserer Berichtserstattung unserer Emissionen sichtbar werden! Der Marathon ist aber erst dann gewonnen, wenn wir unser Etappenziel in 2035 erreichen und 2050 dann klimaneutral über die gesamte Wertschöpfungskette sind.

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Mon, 11 Mar 2024 15:42:10 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/f06ad8e0-597e-4bbc-918f-6c2c7404feaa/500_ferdinand-rammrath-markus-steilemann.jpg?57530 https://content.presspage.com/uploads/2697/f06ad8e0-597e-4bbc-918f-6c2c7404feaa/ferdinand-rammrath-markus-steilemann.jpg?57530
Der verkannte Zwilling /blog/de/der-verkannte-zwilling/ /blog/de/der-verkannte-zwilling/615737Bei Klimaschutz denken die meisten an grüne Energie. Man muss aber auch Energie viel wirksamer nutzen, etwa in Gebäuden, finden AV-CEO Markus Steilemann und Christian Noll von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz.

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Lange Gesichter in Dubai. Der jüngste Klimagipfel war für viele eine Enttäuschung, weil nicht zum kompletten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen aufgerufen wurde. Die Weltgemeinschaft hat sich aber wichtige andere Ziele gesetzt – unter anderem Energie wesentlich effizienter zu nutzen. Die globale Effizienzrate soll im Schnitt bis 2030 auf vier Prozent verdoppelt werden. Vor allem bei Gebäuden muss der Hebel angesetzt werden. Dazu ein Doppelinterview mit dem AV-Vorstandsvorsitzenden Markus Steilemann und Christian Noll als Geschäftsführendem Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF).

Warum müssen wir auch auf die Verbesserung der Energieeffizienz blicken, wenn wir beim Klimaschutz vorankommen wollen?

Christian Noll: Man muss sich vor Augen führen, dass fast drei Viertel des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen direkt oder indirekt aus dem Energieverbrauch stammt. Um die viel zu hohen Emissionen zu senken, muss die Umstellung von Kohle, Öl und anderen fossilen Ressourcen auf erneuerbare Quellen wie Sonne und Wind massiv Fahrt aufnehmen. Aber die Welt wird nicht klimaneutral, wenn wir nicht auch die Energie wesentlich wirksamer nutzen. kann laut Internationaler Energieagentur (IEA) mehr als ein Drittel zur Minderung der energiebedingten Treibhausgasemissionen beitragen.

Dieser Aspekt stand bisher immer etwas im Schatten, wie bei einem ungleichen Zwillingspaar. Die UN-Klimakonferenz hat die Energieeffizienz mit der geplanten Verdopplung jetzt erstmal als wesentlichen Teil des Klimaschutzes herausgestellt – ein überfälliger Paradigmenwechsel. Energie sparen und Energie grün machen: Beides muss gleichermaßen vorangetrieben werden.

Ein großer Faktor, um diesem Paradigmenwechsel Schubkraft zu verleihen, sind Gebäude.

Christian Noll: Genau. Der Betrieb von Gebäuden verursacht in Deutschland etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und rund 30 Prozent der CO₂-Emissionen. Zwar wurden in den vergangenen Jahrzehnten bei Neubauten erhebliche Effizienzfortschritte erzielt, aber es gibt im Gebäudesektor noch sehr viel zu tun, vor allem bei Millionen von Altbauten. Hier ist die Sanierungsrate mit unter 0,8 Prozent historisch niedrig.

Worauf kommt es denn an, um den Energiehunger von Gebäuden zu verringern?

Markus Steilemann: Auf die Kombination vieler verschiedener Maßnahmen. Dazu zählt insbesondere Dämmung gegen Kälte und Wärme, um Energie für Heizungen und Kühlanlagen zu sparen. Wir bei AV entwickeln die Zutaten für ein besonders effizientes Isoliermaterial: . Der hat im Vergleich zu anderen konventionellen Dämmstoffen, die beim Hausbau verwendet werden, die niedrigste Wärmeleitfähigkeit. Und was hinzukommt: Wir können die Komponenten dafür wie die Chemikalie MDI inzwischen klimaneutral herstellen. Neben guter Dämmung braucht es für energieeffiziente Gebäude aber noch sparsame Beleuchtung, digitale Haustechnik und den Einsatz grüner Energien.

Wie erreichen wir denn, dass solche Produkte und Technologien vermehrt eingesetzt werden?

Christian Noll: Insbesondere durch gute politische Impulse. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist, dass sich die EU-Institutionen kürzlich auf die Richtlinie für mehr Energieeffizienz in Gebäuden geeinigt haben. Allerdings reicht der Beschluss bei Weitem nicht, um die Klimaziele der EU zu schaffen. Ich hoffe aber zumindest sehr, dass die Bundesregierung die Brüsseler Vorgaben nun für Deutschland entschlossen und ambitioniert umsetzt. Die jetzt in Kraft getretene Neuregelung des Gebäudeenergiegesetzes ist nämlich nur auf die Wärmebereitstellung fokussiert.

Es gibt ja noch eine weitere neue Vorgabe – das Energieeffizienzgesetz, das in Deutschland seit November 2023 gilt und unter anderem auf die Industrie zielt.

Christian Noll: Hierzulande entfallen allein auf die Industrie 29 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs. Während einige Unternehmen konsequentes Energiemanagement betreiben, besteht bei anderen noch hohes Potenzial. Viele Technologien und Ideen zur produktiveren Nutzung von Energie in Büros und Betrieben sind schon da. Konkret heißt das: In der Industrie sind Energieeinsparungen von etwa 20 Prozent erforderlich, damit Deutschland zum Erreichen der Klimaziele bis 2045 etwa die Hälfte der Endenergie wirtschaftlich einsparen kann. Und diese Einsparungen sind auch umsetzbar.

Wie ist es denn um Chemieindustrie als großem Energieverbraucher bestellt?

Markus Steilemann: Die Branche hat bisher die Produktion vom Ressourcenverbrauch entkoppeln können. Von 1990 bis 2022 wurde der spezifische Energieeinsatz halbiert, vor allem durch die Umstellung auf Kraft-Wärme-Kopplung. Aber in Zukunft wird es immer schwieriger, noch Potenziale zu heben. Zumal die Chemieindustrie in den kommenden Jahren riesige Mengen an Ökostrom braucht. Denn die Branche kann nur bis 2045 klimaneutral werden, wenn die Unternehmen möglichst viele Verfahren elektrifizieren.

Was tut AV in dieser Hinsicht?

Markus Steilemann: Wir streben operative Աٰܳä bereits bis 2035 an. Dazu stellen wir zum einen die Produktion weltweit systematisch auf erneuerbare Energien um. Zum anderen drehen natürlich auch wir an der Effizienzschraube. Gemäß den bislang veröffentlichten Zahlen konnte AV die Energieeffizienz bis 2022 bereits um knapp 39 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2005 steigern. Dazu trägt vor allem ein Energieeffizienzsystem namens Structese bei, das wir schrittweise im Konzern ausrollen. Wir haben es zwar selbst entwickelt. Was aber nicht heißt, dass die Firmen und Branchen Scheuklappen aufhaben dürfen, im Gegenteil.

Es braucht auch beim entscheidenden Thema Energieeffizienz die industrieübergreifende Kooperation von Vorreiterunternehmen. Glücklicherweise gibt es in dieser Hinsicht jetzt mehr Bewegung in Deutschland. Zum Beispiel wollen Windindustrie und Chemiebranche mit einem gemeinsamen helfen, den schleppenden Ausbau der Erneuerbaren voranzubringen. Und auch Entsorgungswirtschaft und Chemie haben den Willen zum engeren Schulterschluss. Zusammen anpacken und Optimist bleiben – so kriegen wir die grüne Transformation hin.

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Fri, 05 Jan 2024 10:00:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/2bc29468-15dd-4f39-840c-bba6628d9f66/500_large-stadtquartier20502.jpg?14663 https://content.presspage.com/uploads/2697/2bc29468-15dd-4f39-840c-bba6628d9f66/large-stadtquartier20502.jpg?14663
Die Wahrheit im Zeitalter der technischen Manipulierbarkeit /blog/de/die-wahrheit-im-zeitalter-der-technischen-manipulierbarkeit/ /blog/de/die-wahrheit-im-zeitalter-der-technischen-manipulierbarkeit/614080Künstliche Intelligenz: Sie bringt faszinierende neue Möglichkeiten in den Alltag und das Wirtschaftsleben. Aber sie öffnet auch Desinformation und Manipulation Tor und Tür. Unternehmen könnten dagegenhalten.

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„Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit“ – dieses häufig benutzte Zitat ist wieder beklemmend aktuell. Angesichts des Krieges in der Ukraine, den der Aggressor Russland als „militärische  Spezialoperation“ verniedlicht. Oder mit Blick auf die Gewaltspirale im Nahen Osten, wenn andauernd betont werden muss, dass Nachrichten und vor allem Bilder von den Kämpfen im Gazastreifen nicht von unabhängiger Seite überprüft werden können. 

Wahrheit und Fakten: seit jeher ebenso vermintes Terrain wie gefährdetes Biotop; besonders in Zeiten geopolitischer Krisen und des Umsichgreifens populistischer Parolen. Nun aber ist eine neue Dimension in dieses Spannungsfeld gekommen, in Gestalt der digitalen Revolution. Soziale Netzwerke geben plötzlich Millionen von Stimmen Raum, können sie ins Unermessliche potenzieren und schicken Milliarden von Informationen täglich in Millisekunden um die Welt. Der Algorithmus ist der Taktgeber unserer Zeit für Themensetzung, Meinungsbildung und Weltsicht. 

Schillernder Disruptor

Mit dem Siegeszug der Künstlichen Intelligenz – in der öffentlichen Wahrnehmung schillernd zwischen Wunderding und Unheilbringer – ist noch einmal eine neue Entwicklungsstufe erreicht. Auf der einen Seite wird sie begrüßt, gerade auch in der Wirtschaft. Unternehmen sehen darin, zu Recht, einen Schrittmacher des Fortschritts auf vielen Ebenen. So lassen sich zum Beispiel bei AV jetzt in der Forschung viel schneller neue chemische Formulierungen finden, aus denen Innovation entstehen können, die wir zur Lösung vieler globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung dringend brauchen. Der Kunststoffhersteller setzt daher auf generative KI in der ganzen Breite.

Auf der anderen Seite ist in der Gesellschaft ein Unbehagen greifbar. In Deutschland beispielsweise hat eine über die Haltung zu Künstlicher Intelligenz vom April 2023 erhebliche Ängste zutage gefördert. Demnach meint die deutliche Mehrheit der Befragten, KI könne unter anderem zu einer Beeinflussung des öffentlichen Diskurses führen, ja zu einer Bedrohung für die Menschen werden. Und in den USA stehen laut einer vom September die Verbreitung von irreführenden Deepfakes in Bild und Ton sowie von politischer Propaganda an erster Stelle dessen, was den Menschen in Zusammenhang mit KI große Sorge bereitet. Der Chatbot als Demagoge.

Mehr kritisches Bewusstsein

Die Antwort der Politik lautet vor allem: die Technologie einhegen. Entsprechend hat sich die EU jetzt auf das weltweit erste verständigt. Aber mit Regulierung, Kontrolle und Verboten kommen wir nicht wirklich weiter. Denn nicht die KI an sich ist das Problem. Der entscheidende Faktor sind vielmehr wir Menschen. Die KI spiegelt nur, was sie von uns erfährt, was wir ihr einpflanzen. Es liegt letztlich an uns allen, dafür Sorge zu tragen, die Technologie an humanistischen Maßstäben auszurichten. Daher braucht es mehr kritisches Bewusstsein in der Gesellschaft.

Dazu können die Wirtschaft und Unternehmen einen Beitrag leisten. Schon allein, weil ihre Mitarbeitenden ähnliche Befürchtungen umtreiben dürften. Aber auch, weil die Firmen in einer besonderen Verantwortung für die Gesellschaft stehen. Sind sie doch in unserer komplexen, unsicheren Zeit diejenige Institution, der noch am meisten entgegengebracht wird, vor der Politik, den Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Von diesem Vertrauenskapital können die Unternehmen etwas zurückgeben. Sie können und sollten für wissenschaftlich objektivierbare Wahrheit und faktenbasierten Dialog in Zeiten der technischen Manipulierbarkeit eintreten (um den Walter-Benjamin-Buchtitel vom Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit aufzugreifen).

Faktor Mensch hervorheben

Dem Hinterfragen, Analysieren und Bewerten kommt künftig eine immer höhere Bedeutung zu. Und gerade naturwissenschaftlich orientierte Branchen wie die Chemie können mitwirken, diese Fähigkeiten weiterzuentwickeln oder wachzurufen. Der Mensch hat es in der Hand, KI nach seinen Werten und Vorstellungen zu gestalten – diese konstruktive Botschaft gilt es in die verunsicherte Gesellschaft zu tragen. AV etwa wird einen geplanten KI-basierten „virtuellen Assistenten“ für die Mitarbeitenden so anlernen, dass dessen Antworten dem Verhaltenskodex und Ethos des Unternehmens entsprechen. 

Was die Firmen noch tun können? Mithelfen, eine Kultur des Vertrauens aufzubauen. Indem wir andere benennen, denen wir selbst vertrauen – Wissenschaftler, Journalisten und Blogger, kleine und große Vereine, Think Tanks, Start-ups oder etablierte Firmen. Eine Koalition der Vorreiter, die zeigt: Nur eine faktenbasierte Weltsicht im Verbund mit kritischem Optimismus bringen uns weiter.

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Thu, 14 Dec 2023 15:30:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/74c35e88-c8e6-4b7b-b3ad-65f4d3e79701/500_teaser-foto1.jpeg?97495 https://content.presspage.com/uploads/2697/74c35e88-c8e6-4b7b-b3ad-65f4d3e79701/teaser-foto1.jpeg?97495
Der Müll, die Stadt und der Gipfel /blog/de/der-muell-die-stadt-und-der-gipfel/ /blog/de/der-muell-die-stadt-und-der-gipfel/613121Auf dem Klimagipfel in Dubai geht es vor allem um den Ausbau grüner Energie. Im Kampf gegen die globale Erwärmung sollten die Städte der Welt jedoch zu Zentren der Kreislaufwirtschaft werden, indem sie ihren Ressourcenhunger unter anderem dadurch stillen, dass sie ihre Abfälle in Rohstoffe umwandeln.

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Dubai: Kaum eine Stadt hat sich so rasant entwickelt, vom Fischerdorf am Wüstenrand zur pulsierenden Metropole. Das macht sie zu einem Sinnbild für den gestalterischen Willen und das Können des Menschen. Und als Austragungsort der Weltklimakonferenz COP28 zum perfekten Treffpunkt, um über die Zukunft der Städte dieser Welt nachzudenken. Die kann nur im entschlossenen Handeln für mehr Nachhaltigkeit liegen. Denn die urbanen Zentren haben überproportional viel Verantwortung für Klimawandel, Ressourcenausbeutung und Umweltzerstörung; mehr als 70 Prozent der globalen gehen auf ihr Konto.

Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen, auf der Suche nach Freiheit, Entfaltung und Abwechslung, nach Aufstieg und Wohlstand. Momentan gibt es bereits 4,4 Milliarden City-Bewohner – das ist mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Bis 2050 dürfte der  auf fast 70 Prozent steigen. Gleichzeitig nimmt auch die Zahl der riesigen Metropolen in atemberaubendem Tempo weiter zu. Existieren heute knapp 580 Millionenstädte wie Dubai rund um den Globus, so werden es 2030 wohl sein. Die Kehrseite dieser Entwicklung ist eine Spirale aus Ressourcenverbrauch, schnelllebigem Konsum und am Ende mehr Abfall.  

COP-Thementag zu Urbanisierung und Klima

Im Umkehrschluss gilt: Die Mega-Cities spielen eine zentrale Rolle beim Schutz vor der immer stärkeren Aufheizung der Erde und bei der Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft. Auf der zweiwöchigen Klimakonferenz gibt es zu dem so bedeutenden Komplex denn auch einen eigenen : Am 6. Dezember befassen sich Politiker, Geldgeber und Experten aus aller Welt mit den Folgen der Urbanisierung für das Klima.

Ansatzpunkte für die Reduzierung von Treibhausgasen, für Աٰܳä im städtischen Raum gibt es viele. Da ist, selbstredend, das Thema Nummer Eins des gesamten Gipfels: der beschleunigte Umstieg auf erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz. Den Stadtverkehr auf Elektromobilität umstellen, Gebäude mit Wind- und Sonnenkraft heizen und kühlen, sie gut dämmen und vieles mehr. Da sind aber auch Maßnahmen, die über das Leben im Hier und Jetzt, sprich über die Nutzungsphase von Häusern hinausgehen. Maßnahmen, die davor und danach ansetzen, bei der Gewinnung von Baumaterialien und bei der Frage, was am Ende aus ihnen und den darin gespeicherten Rohstoffen wird.

Vorne im Lebenszyklus geht es darum, Materialien möglichst klimaneutral herzustellen: Zement, Glas, Holz, Stahl, Kunststoff und alles, was sonst noch zum Bauen benötigt wird, sollte mit einem möglichst kleinen Klima-Fußabdruck daherkommen. Kunststoffe beispielweise, die unter anderem zur Gebäudeisolierung wichtig sind, werden zunehmend aus erneuerbaren Rohstoffen wie pflanzlicher Biomasse gefertigt. Eine weitere Quelle, um fossile Ressourcen wie Erdöl abzulösen, sind ausgediente Produkte und Abfall, aus denen möglichst neue Werkstoffe entstehen sollten.

Enorme Mengen an Bauschutt verwerten

Das führt zum Klimaschutz-Hebel weiter hinten im Lebenszyklus und zu einem speziellen Aspekt, der noch wenig ausgeleuchtet ist: dem Schattendasein von Bau- und Abräumschutt. Der steht beispielsweise in der Europäischen Union mit einem an der Spitze des gesamten Abfallaufkommens. Große Mengen schwerer Abfälle zu entsorgen ist teuer, und für viele Städte ist es zudem aus Platzgründen schwierig, sie in Deponien unterzubringen. Und es macht auch wenig Sinn, denn Abfall ist ungenutzter Rohstoff. Daher ist es folgerichtig, wenn die EU unter anderem die Identifizierung, Trennung und Sammlung dieser Abfälle fördern und so das Recycling ankurbeln will.

Es ist auch höchste Zeit. Denn insgesamt ist die Welt erst zu – weniger als noch vor ein paar Jahren. Um das zu ändern, muss aber nicht nur die Abfallwirtschaft ausgebaut werden. Es gilt, Recycling im Bausektor und in den vorgelagerten Industrien wie Chemie und Kunststoffe gemeinsam als zukunftsweisenden Weg bei der Herstellung von Produkten zu beschreiten. Dazu zählt: Baumaterialien und alle sich daraus ableitenden Produkte, Gebäude und Infrastrukturen müssen von vornherein so konzipiert werden, dass sie sich später wiederverwerten lassen.

Fanal für die Kreislaufwirtschaft setzen

Kurz, die Kreislaufwirtschaft muss zum globalen Leitprinzip werden. Und der Gipfel in Dubai sollte ein Fanal setzen, sie intensiv voranzutreiben und umfassend zu implementieren. Das ist auch das Ziel der , einer neuen Allianz im Chemiebereich. Geführt von den CEOs internationaler Unternehmen, darunter AV, und angetreten mit dem Ziel, den Weg der Branche hin zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu ebnen.

Dubai selbst hat sich das Konzept der Kreislaufwirtschaft übrigens schon zu eigen gemacht. Es belegt inzwischen Platz 22 in einem aktuellen der 30 weltweit führenden Städte, die den Übergang zu einem zirkulären Leben vorantreiben. Damit befindet sich die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate in Gesellschaft von anderen Metropolen wie London, Seattle, Buenos Aires oder Peking.

Die Transformation der Städte – das ist unser großer Hebel für Աٰܳä und eine wirklich nachhaltige Zukunft.

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Wed, 06 Dec 2023 16:15:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/4ff4be84-5caf-4896-a340-a589fbff50ad/500_20231206-blog-post-urbanization-cop28-teaser.jpeg?40263 https://content.presspage.com/uploads/2697/4ff4be84-5caf-4896-a340-a589fbff50ad/20231206-blog-post-urbanization-cop28-teaser.jpeg?40263
Mit vereinten Kräften wirklich etwas bewegen /blog/de/mit-vereinten-kraeften-wirklich-etwas-bewegen/ /blog/de/mit-vereinten-kraeften-wirklich-etwas-bewegen/612800Die chemische Industrie ist immer noch stark auf fossile Ressourcen angewiesen, was zum Klimawandel beiträgt. Eine neue Allianz, die von CEOs geführte Global Impact Coalition, soll den Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 ebnen.

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Sechs Prozent. Dies entspricht in etwa dem Anteil der Chemie- und Kunststoffindustrie an den weltweiten Treibhausgasemissionen, so viel wie Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Südkorea zusammen. Der Grund: Der Sektor ist immer noch überwiegend auf Erdöl als Ausgangsstoff für seine Produkte angewiesen, bei dessen Verarbeitung und Nutzung CO2 freigesetzt wird.

Es liegt auf der Hand, dass dies kein zukunftsweisender Ansatz ist. Das Erdölzeitalter hat ausgedient, und die chemische Industrie ebnet den Weg in die nicht-fossile Ära. Der jüngste Meilenstein auf unserem Weg, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, ist die Gründung der Global Impact Coalition, einer von CEOs geführten Allianz von sieben visionären internationalen Chemieunternehmen, darunter AV. Vom Weltwirtschaftsforum ins Leben gerufen, umfasst sie eine Reihe von Leuchtturmprojekten zur Entwicklung kohlenstoffarmer Produktionstechnologien und zur Förderung innovativer Wege beim Kunststoffrecycling.

Dies ist jedoch leichter gesagt als getan. Denn in vielen Fällen lassen sich Altkunststoffe nur schwer aus den Abfallströmen heraussortieren. Und selbst wenn, bestehen sie oft aus vielen verschiedenen Komponenten, die sich kaum oder gar nicht voneinander trennen lassen. Aber ich bin zuversichtlich, dass es jetzt dank der neuen Koalition weitere Fortschritte geben wird.

Ein Projekt, in das AV sehr stark eingebunden ist, ist die Einrichtung eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums in den Niederlanden, das vom TNO, einer unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsorganisation, betrieben wird. Hier arbeiten wir gemeinsam mit anderen Chemieunternehmen an neuen Lösungen für die Abfallverarbeitung mit geringeren Kohlenstoffemissionen und verbesserter Kreislauffähigkeit. Wenn sich die Vorhaben als vielversprechend herausstellen, werden wir in verschiedenen Regionen geistige Eigentumsrechte anmelden und schließlich Spin-offs außerhalb der Koalition für Pilotprojekte gründen.

Zusammenarbeit und Partnerschaften – das ist das A und O. Deshalb bauen wir auf ein wachsendes Netzwerk, dem bereits über 70 Führungskräfte aus der chemischen Industrie angehören. Und damit die Projekte so wirkungsvoll wie möglich umgesetzt werden, verstärken wir die Zusammenarbeit mit einem breiten Spektrum von Zulieferern, Partnern in der Wertschöpfungskette, politischen Entscheidungsträgern und Finanzinstituten.

Wann werden Sie Mitglied bei uns?

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Mon, 04 Dec 2023 11:46:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/76e480ae-b409-4b55-9e8d-630f6ab9b170/500_20231204-blog-post-global-impact-coalition-pic.jpg?85537 https://content.presspage.com/uploads/2697/76e480ae-b409-4b55-9e8d-630f6ab9b170/20231204-blog-post-global-impact-coalition-pic.jpg?85537
Digitalisierung steigert Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit /blog/de/digitalisierung-steigert-wettbewerbsfaehigkeit-effizienz-und-nachhaltigkeit/ /blog/de/digitalisierung-steigert-wettbewerbsfaehigkeit-effizienz-und-nachhaltigkeit/609436Digitalisierung stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland, davon sind wir bei AV überzeugt. Erst vor wenigen Tagen haben wir gemeinsam mit anderen Mitgliedsunternehmen des VOICE e.V. auf dem Digitalgipfel des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gesprochen. Unter dem Titel „Wertschöpfungskette im Fokus: Wie digitale Prozesse und Produkte Anwenderunternehmen im globalen Wettbewerb erfolgreich machen“ stellten EnBW, Hamburg Port Authority, Marabu GmbH, AV und die Hochschule Karlsruhe wegweisende Digitalisierungsprojekte vor.

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Wie können wir den Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähig halten? Dies ist eine der zentralen Fragen im öffentlichen Diskurs. Digitalisierung ist, aus unserer Sicht, einer der zentralen Schlüssel. AV als Vertreter einer sehr energieintensiven Branche, setzt vor allem auf Künstliche Intelligenz, wenn es um Effizienz, Nachhaltigkeit und Kosten geht.

Um dies deutlich zu machen haben wir beim einige Fallbeispiele entlang der Wertschöpfungskette vorgestellt. Von der Produktion und Bereitstellung erneuerbarer Energien (EnBW) über die Optimierung von Geschäftsabläufen in einer energie-intensiven Branche wie der Chemieindustrie (AV) bis hin zur punktgenauen Bereitstellung von Produkten, die in der ganzen Welt verschifft werden (Hamburg Port Authority). Digitalisierung leistet überall einen Beitrag, um die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Unternehmen zu steigern.

AV setzt auf Künstliche Intelligenz

Drei Use Cases von AV machen die Bedeutung von Digitalisierung und insbesondere dem Einsatz künstlicher Intelligenz deutlich:

In einem Betrieb am Standort Dormagen haben wir durch KI-gesteuerte Prozesse die Reaktions- und Destillationsphase der Polyesterproduktion verkürzt, was nicht nur den Ressourceneinsatz minimiert, sondern auch die Gesamteffizienz der Anlage erhöhte und die Produktionskapazität um über 3kt pro Jahr steigerte.

Am selben Standort konnten wir den Dampfbedarf dank präziser KI-Vorhersagen um über 11 t pro Stunde senken, was zu einer signifikanten Verbesserung der Ressourcennutzung führte.

AV setzt KI mittlerweile in sehr vielen und auch sehr unterschiedlichen Bereichen ein, was das dritte Beispiel verdeutlicht. Im Finanzbereich konnten wir durch bessere Vorhersage unseren Liquiditätsbedarf mithilfe von KI so optimieren, dass wir beträchtliche Einsparungen in den Liquiditätslinien bei Partnerbanken erreichen konnten.

Mehr Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit können Hand in Hand gehen

Diese eindrucksvollen Anwendungsfälle unterstreichen nicht nur AVs Engagement für die digitale Transformation, sondern auch unsere Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Aktuelle Daten über Energieverbrauch, -einsatz und -kosten ermöglichen zielgerichtete Einsparungen und eine effektive Kostenreduktion in den Anlagen von AV.

Wir sind davon überzeugt, dass wenn KI in Zukunft autonomer agieren kann, dies zu einer weiteren Steigerung von Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit führen wird.

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Wed, 22 Nov 2023 10:10:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/d8d2a920-6ac2-4d47-9663-eb550137dbb8/500_high-tech-elektronikanlage-industrie-4-0-maschinenbau.jpeg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/d8d2a920-6ac2-4d47-9663-eb550137dbb8/high-tech-elektronikanlage-industrie-4-0-maschinenbau.jpeg?10000
Künstliche Intelligenz (KI) – Hysterie, Dystopie oder Utopie? /blog/de/kuenstliche-intelligenz-ki--hysterie-dystopie-oder-utopie/ /blog/de/kuenstliche-intelligenz-ki--hysterie-dystopie-oder-utopie/605603Das Jahr 2023 ist geprägt von einem starken Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Durch die Einführung von ChatGPT im vergangenen Jahr wurde KI erstmals für die breite Öffentlichkeit relevant. Seither brechen die Diskussionen über die dadurch hervorgerufenen Veränderungen nicht ab. Die Einordnungen, ob KI der Heilsbringer ist, unsere Welt erschüttern oder sie zu einem besseren Ort machen wird, gehen derzeit auseinander. Fest steht: Das Thema treibt unsere Gesellschaft um.

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TillSchoeppe-Fries_sw„Die Erwartungen an die Fähigkeiten Künstlicher Intelligenz sind schier grenzenlos. KI wird in den kommenden Jahren Unternehmen und Industriezweige revolutionieren. Dabei sind sämtliche Abteilungen betroffen, von Forschung und Entwicklung über die IT, von HR bis hin zur Kommunikation. Das Thema steht bei Unternehmen ganz weit oben auf der Agenda, egal in welche Branche wir blicken“, sagt Till Schöppe-Fries, Partner bei der Personalberatung Xellento Executive Search.

Bei AV arbeiten mittlerweile viele Abteilungen gemeinsam daran das Thema KI voranzutreiben. Zwei Abteilungen sind hier als Tandem besonders intensiv gefordert: die Personalabteilung und die IT&D-Abteilung. Denn für eine gelungene Transformation braucht es beide Expertisen, um sowohl den Umgang mit der Belegschaft als auch die technische Ebene abzubilden.

Sophie von Saldern_sw„Es ist notwendig, die Mitarbeitenden auf die Veränderungen vorzubereiten und sie aktiv in den Diskurs einzubeziehen. Bei AV werden hierzu verschiedene Formate angeboten, um das Thema Künstliche Intelligenz nahezubringen und eine respektvolle Diskussion zu ermöglichen. Dies ist wichtig, denn neben Begeisterung sollen auch Sorgen und Ängste benannt werden können. Die Belegschaft soll sich aktiv einbringen und mitgestalten können. Eine selbstbewusste Belegschaft ist für uns der Schlüssel für eine aktive Gestaltung der Zukunft“, erklärt Sophie von Saldern, Global Head of HR bei AV.

Erste Studien zum Vergleich Empathie von Menschen und Chatbots

Im Frühjahr veröffentlichten Wissenschaftler aus dem medizinischen Bereich eine Studie, die sich mit der Frage beschäftigte, ob ein Chatbot-Assistent mit künstlicher Intelligenz Antworten auf Patientenfragen geben kann, die von vergleichbarer Qualität und Empathie sind wie von Ärzten verfasste Antworten. In dieser Querschnittsstudie mit 195 zufällig ausgewählten Patientenfragen aus einem Social-Media-Forum verglich ein Team aus zugelassenen Gesundheitsexperten die Antworten von Ärzten und Chatbots1.

Das Ergebnis: Die Chatbot-Antworten wurden den Antworten der Ärzte vorgezogen. Sowohl hinsichtlich der Qualität als auch des Einfühlungsvermögens wurde der Chatbot mit seinen Antworten deutlich besser bewertet. Das Fazit: Künstliche Intelligenz kann empathisch sein. Eine Tatsache, die bisher oftmals als menschliches Alleinstellungsmerkmal galt.

WalterGrüner_sw„Was wir bisher für Science-Fiction hielten, könnte nun Realität werden. KI kann führen, Beziehungen aufbauen und in den Dialog treten. Die nächste große gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation steht uns bevor: KI kann nicht nur Aufgaben übernehmen, sondern auch menschliche Emotionen und Empathie zeigen. Die Vermenschlichung von Algorithmen ist ein viel diskutiertes Thema“, sagt Walter Grüner, Global Head of IT and Digitalization bei AV.

Werden wir KI also demnächst als Kollegin oder Kollegen betrachten, die uns unterstützt? Oder werden KI-Systeme so schlau, dass sie unsere Überprüfung überflüssig machen? Die Antwort liegt wohl in einer sorgfältigen Abwägung.

„Abschließend stellt sich die Frage, wie wir als HR-Verantwortliche auf die KI-Revolution reagieren sollten. Was sollte uns leiten: Hysterie, Utopie oder Dystopie? Wichtig ist, dass wir eine einheitliche Stimme finden und die Herausforderungen und Chancen von KI aufzeigen. Personalverantwortliche sollten als gesellschaftliche Stimme und Corporate Citizen auftreten, um die Mitarbeitenden in ihrer beruflichen Realität und darüber hinaus mitzunehmen. Die Zukunft mag ungewiss sein, aber mit einer klaren Vision und einer starken, menschenzentrierten Herangehensweise können wir die KI-Revolution gestalten“, fasst Sophie von Saldern zusammen.


1 Studie Patienten und Empathie: Ayers JW, Poliak A, Dredze M, et al. Comparing Physician and Artificial Intelligence Chatbot Responses to Patient Questions Posted to a Public Social Media Forum. JAMA Intern Med. 2023;183(6):589–596. doi:10.1001/jamainternmed.2023.1838

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Fri, 17 Nov 2023 12:00:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/ad137799-3d70-4524-a494-7d591a8319f8/500_datgeneral-artificialintelligenceinamoderngpucard.png?44185 https://content.presspage.com/uploads/2697/ad137799-3d70-4524-a494-7d591a8319f8/datgeneral-artificialintelligenceinamoderngpucard.png?44185
Der Plastics Transition Fahrplan von PlasticsEurope /blog/de/der-plastics-transition-fahrplan-von-plasticseurope/ /blog/de/der-plastics-transition-fahrplan-von-plasticseurope/605998Der Verband PlasticsEurope hat kürzlich eine neue Roadmap veröffentlicht, die die gemeinsamen Anstrengungen der Kunststoffindustrie aufzeigt, um eine Netto-Null-Zukunft und eine Kreislaufwirtschaft zu erreichen. Sie ist kühn, aber realistisch und skizziert klar einen Weg für die Kunststoffindustrie.

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Die Roadmap enthält einige der Highlights und Kooperationen, von denen wir mehr sehen müssen, wie z.B. offenere Diskussionen mit politischen Entscheidungsträgern über nachhaltige Übergänge und die Schaffung eines einheitlichen, rechtsverbindlichen politischen und regulatorischen Rahmens innerhalb der Europäischen Union. Außerdem brauchen wir solidere Strategien zur Beschleunigung von Investitionen und ein effizientes Abfallbewirtschaftungssystem, das mit den Grundsätzen einer Kreislaufwirtschaft im Einklang steht – beides ist unabdingbar, um unser Ziel von Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Der Fahrplan kann als der "Nordstern" unserer Branche und als das fehlende Bindeglied betrachtet werden, das die Kunststoffhersteller und unsere Wertschöpfungsketten einander näherbringt, indem es Nachhaltigkeitsinitiativen erleichtert, die die Wettbewerbsfähigkeit der Industrien in ganz Europa und der europäischen Wirtschaft im Allgemeinen verbessern. Es bleibt eine Tatsache, dass Kunststoffe in zahlreichen Anwendungen und Sektoren, die die Grundlage unserer sich entwickelnden Welt bilden, unverzichtbar sind. Dieser neue Fahrplan steht für die kollektiven Anstrengungen der europäischen Kunststoffindustrie, die eine Fülle innovativer Problemlösungen und das Engagement für die Abfallwirtschaft und den Klimawandel unter Beweis stellt.

Wir sollten “Netto-Null” nicht als eine Herausforderung, sondern als eine enorme Chance für Innovation und Wachstum betrachten. Neue Technologien, Werkstoffe und Kreislaufmodelle ebnen den Weg für eine sauberere, nachhaltigere Zukunft mit einer steigenden Nachfrage nach innovativen, nachhaltig produzierten Kunststoffen. Und unsere Branche muss bei dieser laufenden Revolution an vorderster Front dabei sein.

Die Kunststoffindustrie spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der globalen Umweltherausforderungen auf europäischer Ebene, und der Fahrplan beweist, dass die Kreislaufwirtschaft die wichtigste Triebkraft ist, um eine Netto-Nullbilanz zu erreichen, wobei zirkuläre Kunststoffe die gesamten jährlichen Kohlenstoffemissionen bis 2050 voraussichtlich um 55 % reduzieren werden. Es wird angedeutet, dass die Kreislaufwirtschaft in Europa bis dahin auf 65 % gesteigert werden soll, wobei die Abhängigkeit von primären Kunststoffen auf fossiler Basis auf 35 % sinken soll.

Hersteller und Organisationen der Wertschöpfungskette müssen sich in unserer gemeinsamen Vision einig sein, um nicht nur unsere versprochenen Maßnahmen in die Tat umzusetzen, sondern auch unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa vollständig wiederzuerlangen.

Bei AV sind wir bereits dabei, unsere direkten Verträge mit Energieversorgern über Stromabnahmevereinbarungen auszubauen – insbesondere im Bereich der Windenergie. Und alle unsere großen globalen Standorte sind jetzt nach dem international anerkannten ISCC PLUS-Standard zertifiziert, der für die Verarbeitung von massenbilanzierten Ausgangsstoffen und die Herstellung entsprechender Kreislaufprodukte erforderlich ist. Sowohl das mechanische als auch das chemische Recycling sind für unsere Entwicklung von entscheidender Bedeutung, und mit unseren Innovationen verschieben wir immer wieder die Grenzen dieser Technologien.

Am wichtigsten ist, dass wir alle jetzt handeln müssen, um eine stärkere und intensivere Zusammenarbeit zu fördern. Dies ist nicht nur ein Aufruf an die Industrie, sondern auch an unsere Partner in der Wertschöpfungskette und an die politischen Entscheidungsträger, über unsere Bestrebungen, die jeweiligen Verantwortlichkeiten und die notwendigen Bedingungen und Anreize nachzudenken, damit dieser Übergang zu einem greifbaren Erfolg wird.

PlasticsEurope ‘The Plastics Transition’ Roadmap: 

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Thu, 09 Nov 2023 15:25:35 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/f4bd3a91-4187-4b83-a8c5-1ea02f6dc063/500_theplasticstransition2050roadmapfromplasticseurope-teaser.jpg?13217 https://content.presspage.com/uploads/2697/f4bd3a91-4187-4b83-a8c5-1ea02f6dc063/theplasticstransition2050roadmapfromplasticseurope-teaser.jpg?13217
AV Adelie bei der World Solar Challenge #PushingBoundaries /blog/de/covestro-adelie-bei-der-world-solar-challenge-pushingboundaries/ /blog/de/covestro-adelie-bei-der-world-solar-challenge-pushingboundaries/602878Härtestes Solar-Rennen unter der SonneSeit einigen Tagen schon bin ich sehr stolz. Unser @Team Sonnenwagen hat sich der härtesten Herausforderung im Rennsport für Solarautos gestellt. Das Studententeam mit dem Solarauto "AV Adelie" hat sich bei der #World Solar Challenge auf den Weg gemacht. 3000 Kilometer durch den australischen Kontinent in sechs Tagen, ohne einen Tropfen Benzin, nur durch die Kraft der Sonne angetrieben. 

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Die Leistung des Solarautos "AV Adelie" ist ein großer Erfolg für das Studententeam der @RWTH Aachen University und der @Fachhochschule Aachen. Auch für uns als langjähriger Sponsor und #Innovationspartner des Teams ist es ein absolutes Highlight. 

Für mich gehörte das Team Sonnenwagen schon vor dem Rennen zu den Gewinnern! Das Team Sonnenwagen hat nicht nur die Herzen und Köpfe erobert, sondern sich auch die kollektive Begeisterung aller @AV-Mitarbeiter rund um den Globus gesichert. Das Team holte sich den ersten Platz im Qualifying und steuerte von der Pole-Position aus auf eine Spitzenleistung zu. Das AV-Team hat es dabei tatkräftig unterstützt. Wir haben die Studenten nicht nur mit innovativen Materialentwicklungen unterstützt, sondern waren auch während des gesamten Rennens voll unterstützend dabei. Und das Aachener Team hat seinen Teil dazu beigetragen: Mit ihrem effizienten Autodesign und ihrem herausragenden Können lagen sie in Sachen Leistung, Design und Ausdauer ganz vorn.

#Mobilität ist etwas, das wir alle als selbstverständlich ansehen. Wir bewegen uns jeden Tag von A nach B nach C, meist ohne uns der technischen Mittel bewusst zu sein, die wir dabei einsetzen. Und wir sind oft unsensibel dafür, wie viel sich in der Mobilität und in unserer Verantwortung für den schonenden Umgang mit Energie und Ressourcen bereits verändert hat.

Stadtbusse fahren heute elektrisch oder mit Hybridantrieb. Vollautomatisierte Fahrzeuge gehören in den USA bereits zum Verkehrsalltag, und auch in Europa sind teilautomatisierte Fahrzeuge im Einsatz. KI und Sensortechnik ermöglichen es den Fahrzeugen, sich miteinander zu verbinden und Informationen auszutauschen.

Den #Status quo hinterfragen

Wir bei AV wollen unseren Teil zu dieser #Transformation beitragen und die Mobilität von morgen mitgestalten. Wir entwickeln zum Beispiel Spezialkunststoffe, die empfindliche Teile im Auto vor Belastungen schützen, das Fahren sicherer machen und das Gewicht der Fahrzeuge deutlich reduzieren. Denn neue Technologien gehen mit neuen Anforderungen an die Werkstoffe einher. Doch was haben diese alltäglichen Beispiele mit der großen Leistung des Team Sonnenwagen zu tun?

Ganz einfach: So wie "AV Adelie" von Sonnenenergie angetrieben wird, glaube ich, dass Begeisterung ein ebenso großer Antrieb sein kann, den Status quo immer wieder neu zu hinterfragen. Begeisterung für das, was bereits möglich ist und was wir mit vereinten Kräften, Engagement und Können möglich machen können. Diese Begeisterung kann die klugen Köpfe von morgen inspirieren. Sie motiviert uns, die vielen Meilen und Herausforderungen, die vor uns liegen, mutig anzugehen.

Nochmals herzlichen Glückwunsch an die Studierenden der RWTH Aachen und der FH Aachen! Wir bei AV sind begeistert von eurer Leistung und hoffen, dass euch die Energie eurer Begeisterung nie verlässt.

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Mon, 30 Oct 2023 14:30:02 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/94dcf7d5-a4b9-4620-9443-86752deb88a1/500_20231030-covestro-adelie-at-bridgestone-world-solar-challenge-pic-1.jpg?34897 https://content.presspage.com/uploads/2697/94dcf7d5-a4b9-4620-9443-86752deb88a1/20231030-covestro-adelie-at-bridgestone-world-solar-challenge-pic-1.jpg?34897
Autos im Kreislauf fahren /blog/de/autos-im-kreislauf-fahren/ /blog/de/autos-im-kreislauf-fahren/602616Was braucht es, um Autos kreislauffähig zu machen? Sie müssen nach einer möglichst langen Nutzungsphase verfügbar sein, die verwendeten Rohstoffe zurückgewonnen und zum Bau neuer Autos genutzt werden. Genau das sieht der neue Entwurf der Europäischen Kommission zur End-of-Life Vehicle (ELV) Verordnung vor.

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Die neue ELV setzt dabei auf verschärfte Maßnahmen zum Rezyklateinsatz für Kunststoffe, zur Verwertung von Altautos und zur Ausfuhr von Gebrauchtwagen. Die Europäische Kommission (EC)(a) wurde dabei von der Erkenntnis(b) geleitet, dass die existierende ELV-Richtlinie die Nutzung von Rezyklat nicht verbessert hat, dass weiterhin nur geringe Kunststoffmengen recycelt werden und jährlich etwa ein Drittel der Autos von europäischen Straßen verschwinden, vermutlich über den Export.

Als Reaktion darauf hat die EC im Sommer dieses Jahres ihren langerwarteten Entwurf für eine Gesetzgebung veröffentlicht(c), der nun vom Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat kommentiert wird, bevor die Verhandlungen zum finalen Gesetzestext zwischen den drei Institutionen beginnen. Der Vorschlag soll die existierenden ELV-Richtlinien aus dem Jahr 2000 und 3R (Typgenehmigung bezüglich Reusability, Recyclability und Recoverability) aus dem Jahr 2005 ersetzen und wird dann direkt geltendes Recht in allen Mitgliedstaaten, da es sich nicht mehr um eine Richtlinie, sondern eine Verordnung (Rechtsakt) handelt(d).

Warum braucht es überhaupt regulatorische Vorgaben?

Wie bei vielen Transformationen braucht auch die Kreislaufwirtschaft einen wirkungsvollen Anschub, um gegen ein lange etabliertes, vorrangig am Bedarf und weniger an den Auswirkungen unseres Lebensstils orientiertes System wirtschaftlich konkurrieren zu können. Dieser Anschub kann über wirtschaftliche Anreize funktionieren, bis zirkuläre Wirtschaftsmodelle eingeführt und wettbewerbsfähig sind, oder wie in diesem Fall über gesetzgeberische Forderungen erfolgen, die dann die Rahmenbedingungen für alle entsprechend setzen und damit die zirkulären Modelle etablieren.

In ihrer Folgenabschätzung(e) zu dem Gesetzentwurf geht die EC bei vollständiger Anwendung der Rahmenbedingungen von jährlich ca. 1 Milliarde Euro Mehrkosten aus, was zu steigenden Autopreisen führen dürfte. Eine Konsequenz auf dem Weg zu kreislauffähigen Autos, die – im Fall einer angemessenen Bepreisung – durch eingesparte Treibhausgasemissionen zumindest zum Teil wieder kompensiert würde.

Wie ist der Entwurf einzuschätzen?

Aus der Perspektive eines Kunststoffherstellers wie AV, der vollständig zirkulär werden will, geht der Entwurf in die richtige Richtung und adressiert die wesentlichen Punkte für eine bessere Kreislauffähigkeit der in Autos verwendeten Kunststoffe. Konkret die bessere Verfügbarkeit von Altautos als Abfallquelle für neue Kunststoffe, die Vorgaben zur Behandlung von Altautos insbesondere zur Demontage als Quelle für spezifische Recyclingverfahren von Einzelkunststofffraktionen, das Verbot der Deponierung von Kunststoffgemischen nach einem Schreddern von Altautos als Quelle für thermochemische Recyclingverfahren und natürlich die Einsatzquote für recycelte Kunststoffe als Bedarfszusage für Rezyklate.

Für eine abschließende Bewertung und insbesondere eine erfolgreiche Umsetzung fehlen noch eine Vielzahl von Details, zum Teil im Entwurf selbst, etwa durch Formulierungen, die breiten Interpretationsspielraum lassen, zum Beispiel, was als Kunststoff gewertet wird, aber auch Aspekte wie die Berechnung der Rezyklatquote über Massenbilanzen für chemische Recyclingverfahren. Dementsprechend ist der Entwurf auch ein Arbeitsauftrag der EC an sich selbst, diese entscheidenden Details für eine erfolgreiche Umsetzung zu definieren.

Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum andere sinnvolle Ansätze einer Kreislaufwirtschaft nicht berücksichtigt bzw. wirtschaftlich benachteiligt werden. Dies betrifft etwa Abfälle aus der Herstellungsphase (sogenannte Post-Industrial-Abfälle) oder nachhaltig gewonnene, biobasierte Rohstoffe, die wie die "carbon capture and utilization"-Technologie (CCU) ebenfalls den Kohlenstoffkreislauf schließen und somit die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen vermindern. Deren Beitrag für die Kreislaufwirtschaft wird durch die ausschließliche Fokussierung der Einsatzquote auf Endkonsumentenkunststoffabfälle (sogenannte Post-Consumer-Abfälle) als Quelle gefährdet. Hier wären Ergänzungen im Sinn einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft sinnvoll.

Was braucht es jetzt?

Um eine Auto-Kreislaufwirtschaft erfolgreich umzusetzen, müssen alle Partner entlang des Wertschöpfungskreises Auto ihre Expertise zur Verfügung stellen, direkt oder über ihre Verbände, damit aus dem in die richtige Richtung gehenden Entwurf ein erfolgreicher und implementierbarer Transformationsanstoß wird, den die Partner dann in den folgenden Jahren auch konsequent umsetzen können. Darüber hinaus muss sich ein Kunststoffhersteller auf die bereits skizzierten, neuen Anforderungen einstellen, um vorbereitet zu sein und seinen Beitrag zu einer erfolgreichen Umsetzung leisten zu können.


(a)      
(b)      
(c)      
(d)      
(e) ; 

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Thu, 26 Oct 2023 13:00:39 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/3c9b2576-be05-402d-86a2-c12f6fa96098/500_bild2.jpeg?55985 https://content.presspage.com/uploads/2697/3c9b2576-be05-402d-86a2-c12f6fa96098/bild2.jpeg?55985
Chemieindustrie, Kreislaufwirtschaft und grünes Wachstum /blog/de/chemieindustrie-kreislaufwirtschaft-und-gruenes-wachstum/ /blog/de/chemieindustrie-kreislaufwirtschaft-und-gruenes-wachstum/602280Letzte Woche konnte ich auf dem Handelsblatt Dekarbonisierungsgipfel einen Impuls geben und habe an einer Paneldiskussion teilgenommen. Für uns bei AV ist klar, dass auch in einem herausfordernden Umfeld der einzige Weg in eine nachhaltige Zukunft über die Kreislaufwirtschaft führt. 

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Ist grünes Wachstum die einzige Option für unsere Zukunft? Die Chemie- und Kunststoffindustrie, ein bedeutender Treibhausgasemissionsverursacher, spielt eine entscheidende Rolle in der Beantwortung dieser Frage. Unsere Produkte finden sich überall, sei es im Alltag oder in zukunftsweisenden Bereichen wie nachhaltigem Bauen, Elektromobilität und erneuerbaren Energien. Hierin liegt nicht nur die Herausforderung, sondern auch die Lösung für Nachhaltigkeitsprobleme.

AV setzt seit 2019 auf die Kreislaufwirtschaft, und wir alle stimmen darin überein: der Raubbau an natürlichen Ressourcen ist nicht nachhaltig. Wir müssen dringend unsere Geschäftsmodelle überdenken. Die Voraussetzungen für den Wandel sind gegeben, von nicht fossilen alternativen Rohstoffen wie CO2 und Biomasse über innovative Recyclingmethoden für Kunststoffabfälle bis hin zur auch für die Kreislaufwirtschaft unabdingbaren Nutzung erneuerbarer Energien.

Doch grünes Wachstum ist ein kollektives Unterfangen. Es erfordert Engagement und Unterstützung auf allen Ebenen – von Investoren bis hin zu Verbrauchern. Unternehmen müssen in neue Verfahren und Infrastruktur investieren, während Finanz- und Kapitalmärkte innovative Finanzierungsmöglichkeiten bieten sollten.

Nachhaltige Produkte benötigen funktionierende Märkte und müssen gleichzeitig erschwinglich sein. Hier kann die Politik helfen, indem sie Anreize schafft und Instrumente wie Recyclingquoten oder Produktkennzeichnungen einführt.

Die Kreislaufwirtschaft erfordert starke Kooperationen und einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs. Wir müssen gemeinsam die Wertschöpfungskette umbauen, Abfallströme optimieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Die hohen Energiekosten in Europa belasten den laufenden Wandel in der chemischen Industrie und unsere ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele erheblich. Wir müssen den großen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu wettbewerbsfähigen Preisen decken. Erneuerbare Energien müssen verfügbar sein, wir brauchen hier Beschleunigung.

Die Umstellung auf grünes Wachstum kann nicht von heute auf morgen geschehen. Es erfordert Zeit und den gemeinsamen Konsens. Die Gesellschaft muss mitgenommen werden. Mediale, faktenorientierte Berichterstattung über diese wichtigen Themen ist wichtig – denn wir brauchen eine informierte Gesellschaft, die einen Diskurs führen kann.

Ein Diskurs treibt sowohl die Diskussion als auch die Lösungen voran. Gemeinsam können wir neue Wege beschreiten und die Mammutaufgabe der Kreislaufwirtschaft und des grünen Wachstums bewältigen. Denn die Zukunft erfordert das Engagement von uns allen.

Jeder von uns kann einen Unterschied machen.

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Wed, 25 Oct 2023 10:00:31 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/7975d53d-9d8d-413e-b85c-4bf613dabb59/500_circulareconomy-kreislaufwirtschaft.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/7975d53d-9d8d-413e-b85c-4bf613dabb59/circulareconomy-kreislaufwirtschaft.jpg?10000
Google und AV verschieben Grenzen bei Quantencomputing /blog/de/google-und-covestro-verschieben-grenzen-bei-quantencomputing/ /blog/de/google-und-covestro-verschieben-grenzen-bei-quantencomputing/590604In den letzten drei Jahren haben engagierte Spezialistenteams von Google und AV daran zusammengearbeitet, die Nützlichkeit von Quantencomputing für die chemische Forschung für die Industrie zu untersuchen. Neben tiefem technischem Know-how und Liebe zum Detail erfordert diese Arbeit Offenheit für unerwartete Lösungen, Ehrlichkeit und Vertrauen zwischen den Partnern. Werte, die funktionieren – das sehen wir anhand der ersten fruchtbaren Ergebnisse unserer Zusammenarbeit.

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Unsere jüngste Studie, die in veröffentlicht wurde, beschreibt, wie Simulationsergebnisse, die mit verrauschten, vorfehlerkorrigierten Quantencomputern erzielt wurden, systematisch in Richtung der gewünschten rauschfreien Antwort verbessert werden können. Die Arbeit zeigt, dass es möglich ist, die aktuelle Generation von Quantencomputern für chemische Simulationen zu nutzen.

Verrauschte Quantenberechnungen bereinigen

Die Simulation quantenmechanischer Systeme ist die vielversprechendste frühe Anwendung des Quantencomputings. Für die Simulation von Molekülen, die eine chemische Reaktion durchlaufen, stellt das Rauschen in den heutigen vorfehlerkorrigierten Quantencomputern jedoch eine große Herausforderung dar. Dies liegt daran, dass interessante Größen, wie z. B. die Geschwindigkeit, mit der eine Reaktion abläuft, von winzigen Unterschieden zwischen großen elektronischen Grundzustandsenergien bestimmt werden. Dies legt die Messlatte für die erforderliche Genauigkeit jeder Simulation sehr hoch. Die Fehlerquoten bei den kurzfristig verfügbaren Geräten sind so hoch, dass es unmöglich ist, diese Messlatte zu erreichen. Es sei denn, die Fehler können erfolgreich reduziert werden.

Die Frage, ob hinreichend effektive Wege gefunden werden können, um die Auswirkungen des Rauschens abzuschwächen, ohne auf vollständige Quantenfehlerkorrektur warten zu müssen, ist eine entscheidende Frage für kurzfristige Anwendungen von Quantencomputing in der Chemie. Deshalb haben wir uns in unserem aktuellen Artikel mit dieser Frage beschäftigt.

In unserer neuen Arbeit wurden zwei sogenannte "purifikationsbasierte" Fehlerminderungstechniken untersucht, die zuvor bei Google entwickelt, aber nicht auf Hardware in der Industrie getestet wurden. Wir haben sie an Algorithmen für die Chemie getestet, die zuvor von AV und Qu & Co (jetzt Teil von PASQAL) entwickelt wurden. Wir wollten eine Berechnung aufstellen, die der Art von Berechnung sehr nahekommt, die man zur Lösung realer Probleme in der Chemie durchführen würde. Wollten sie aber dennoch einfach genug halten, um die Wirksamkeit verschiedener Methoden zur Fehlerminderung zu untersuchen.

Um eine solche Berechnung zu erstellen, baute das Team auf auf, bei denen Elektronenkorrelationen berücksichtigt werden, die Elektronen jedoch als paarweise gekoppelt beschrieben werden. Dies macht unsere neue Arbeit zu einem natürlichen nächsten Schritt nach einem vorangegangenen von Google, bei dem Hartree-Fock auf einem Quantengerät simuliert wurde. Dies ist eine weniger präzise Methode, die auch auf einem klassischen Computer effizient ausgeführt werden kann. Interessanterweise haben wir herausgefunden, dass dieser Schritt ausreicht, um eine exakte klassische Simulation so herausfordernd zu machen wie eine allgemeine Quantenberechnung. Damit gelangen auch Komplexitäten an die Oberfläche, die das vorherige Experiment umgehen konnte, was die neue Simulation in der Praxis viel näher an eine mögliche Simulation jenseits der klassischen Computersimulationen brachte.

Hundertfache Reduzierung der Fehlerquote erreicht

Wir haben festgestellt, dass die auf Bereinigung basierenden Fehlerminderungstechniken unter dem realen Rauschen des Geräts sehr effektiv sind. Wir konnten eine Fehlerreduktion um das bis zu Hundertfache erreichen. Noch besser ist, dass diese Fehlerunterdrückung in der Lage zu sein scheint, größere Berechnungen zu bewältigen oder besser zu leisten als bisher. Diese Art der Skalierbarkeit ist von entscheidender Bedeutung, da es bei größeren Berechnungen wahrscheinlicher ist, dass sich das Rauschen auf das Ergebnis auswirkt. Dies sind äußerst ermutigende Ergebnisse, die zeigen, dass ein wesentlicher Bestandteil für den vorfehlerkorrigierten Quantenvorteil tatsächlich funktioniert, zumal es sich bei den getesteten Methoden um "Online"-Methoden handelt, die nahtlos auf Änderungen der Stärke und Art des Fehlers reagieren, der auf dem Gerät auftritt, und sie die Fehler auf dem Gerät tatsächlich abmildern, anstatt nur fortzuschreiben.

Diese Fehlerunterdrückung geht jedoch mit dem Preis einher, dass die Quantenschaltkreise häufiger ausgeführt werden müssen, als es bei einem perfekten Gerät erforderlich wäre. Selbst ein idealer Quantencomputer liefert in der Regel nicht die gewünschte Antwort nach einer einzigen Schaltungsausführung. Es sind mehrere Wiederholungen erforderlich, um die gesuchte Größe als Mittelwert über viele Messungen zu erhalten.

Auch unser neuer Artikel beleuchtet diese Frage. Zum ersten Mal wurden purifikationsbasierte Quantenfehlerminderungstechniken systematisch auf Hardware über verschiedene Systemgrößen getestet. Während die Fehlerunterdrückung hält oder sich verbessert, wächst auch die Anzahl der Wiederholungen, die erforderlich sind, um diese präzisen Ergebnisse zu erzielen. Wir kamen schnell an den Punkt, an dem dies zum limitierenden Faktor wird. Dies ermöglicht es zwar, präzise Ergebnisse für Berechnungen zu erhalten, bei denen dies bisher nicht möglich war, bedeutet aber auch, dass man länger auf diese Ergebnisse warten muss.

Während unser Ausblick auf die Fehlerminderung relativ positiv ist, ist der Weg von diesen Ergebnissen hin zu einer über die klassische Simulation der Chemie hinausgehenden Methoden noch unklarer. Um dies in die Praxis umzusetzen, sind erhebliche theoretische und experimentelle Fortschritte erforderlich, und wir wissen nicht, ob diese vor dem Zeitalter der Quantenfehlerkorrektur erreicht werden können. Um kurzfristig brauchbare Quantenberechnungen zu erreichen, kann ein Paradigmenwechsel hin zu anderen Methoden oder anderen Anwendungen erforderlich sein.

Es müssen also noch grundlegende Forschungsfragen beantwortet werden, bevor Feynmans Traum, Quantencomputer zur Simulation von Quantensystemen einzusetzen, industriell relevant werden kann. Google und AV haben sich gemeinsam der Forschung an diesem Ziel verschrieben.

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Mon, 16 Oct 2023 11:17:44 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/7228204f-3c2d-4a05-ba38-69334a74501d/500_quantumprocessor.jpeg?78606 https://content.presspage.com/uploads/2697/7228204f-3c2d-4a05-ba38-69334a74501d/quantumprocessor.jpeg?78606
Fortschritt an der Basis stärken /blog/de/fortschritt-an-der-basis-staerken/ /blog/de/fortschritt-an-der-basis-staerken/595207Innovation ist der rote Faden der Menschheitsgeschichte. Aber die Basis für Fortschritt muss stabiler werden: durch mehr Faktenorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Wissenschaftsakzeptanz.

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Der innere Skeptiker, er regiert uns allzu gern. Wir sehen die Dinge oft eher negativ, liegen mit unseren Einschätzungen über den Zustand der Welt daneben. Wer hätte etwa auf Anhieb gewusst, dass mittlerweile über 90 Prozent der Menschen Zugang zu Elektrizität haben? Dass die extreme Armut bis zur allgemeinen Verschlechterung durch die Corona-Krise stetig zurückgegangen ist? Dass die Pocken – über Jahrtausende eine Geißel – in gerade mal einem Jahrzehnt ausgerottet wurden durch eine globale Impfkampagne?

Bei allen Rückschlägen, Umwegen und selbstgemachten Problemen wie dem Klimawandel – und einmal losgelöst von den akuten Krisen – zeigt sich: Die Geschichte der Zivilisation ist, auf längere Sicht gesehen, eine Geschichte des Fortschritts, der technologischen Innovationen und sozialen Errungenschaften.

Im kürzeren Horizont ist die Menschheit allerdings längst nicht da, wo sie sein will – und sein könnte. So ist die Agenda 2030 für eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Welt zur Halbzeit ein bloßes Fragment: Von den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen sind bis 2023 nur zwölf Prozent verwirklicht.

Dabei hapert es nicht an den grundsätzlichen menschlichen Fähigkeiten, an Ideenreichtum und Erfindungskraft. Es hapert eher an den gesellschaftlichen Grundlagen für Fortschritt und Innovation. Sie sind häufig nicht stark genug. Mehr noch: Drei ineinandergreifende Sphären drohen sogar schwächer zu werden: die Bereitschaft zum konstruktiven, rationalen Dialog, die naturwissenschaftliche Bildung sowie die Akzeptanz und der Spielraum der Wissenschaft.

Die Wirtschaft kann und muss sich stärker einbringen

Tendenzen, denen die Wirtschaft etwas entgegensetzen könnte und sollte. Denn sie ist ein einflussreicher gesellschaftspolitischer Akteur, dem relativ viel Vertrauen entgegengebracht wird. AV will jedenfalls als wissenschaftsbasiertes, offenes Unternehmen mit einer positiven Grundeinstellung diese Themen stärker ansprechen. Es gilt, den Wert von technologischem und sozialem Fortschritt zu vermitteln und Innovation greifbar zu machen.

Dringend nötig ist ein stärkeres Eintreten für faktenbasiertes, lösungsorientiertes Denken und Handeln. Das hat in Zeiten zunehmender sozialer Fragmentierung und Desinformation einen schweren Stand. Die Flut an Daten und Meinungen, die Komplexität von Themen und Problemen führt bei vielen Menschen zu Orientierungslosigkeit, Verunsicherung und Lagerdenken. Das fördert wiederum die Neigung zu scheinbar einfachen Lösungen. Damit ist Falschbehauptungen, Halbwahrheiten und Verschwörungsideologien Tür und Tor geöffnet.

Ohne Faktenbasis und rationalen Diskurs kommen jedoch Bildung und Wissenschaft nicht weiter. Zudem sind die Bildungssysteme vielfach weder zukunftsweisend noch zugänglich genug. Das UN-Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung braucht viel mehr Widerhall. Vor allem müssen die Naturwissenschaften im Unterricht einen größeren Stellenwert bekommen. Schließlich könnte es Microsoft zufolge bis 2030 weltweit 50 Millionen offene Stellen für MINT-Positionen geben. AV will vor diesem Hintergrund das Interesse an Naturwissenschaften fördern und ist zum Beispiel Partner der Organisation greenlight4girls, um Mädchen für MINT-Fächer zu begeistern.

Eng verbunden mit Bildungsmängeln und Faktenferne ist das Thema Wissenschaftsakzeptanz. Zwar ist das Vertrauen in die Wissenschaft weltweit recht hoch; in der EU etwa sehen laut dem Eurobarometer 2021 neun von zehn Befragten den generellen Einfluss von Wissenschaft und Technologie positiv. Gleichwohl steigt die Wissenschaftsskepsis – nach einer Zunahme an Glaubwürdigkeit in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie – inzwischen wieder an, wie dem State of Science Index 2022 von 3M zu entnehmen ist.

Auf der anderen Seite vollzieht sich wissenschaftlicher Fortschritt langsamer statt schneller. Die Wissenschaft folgt eher ausgetretenen Pfaden und optimiert vorhandenes Wissen; disruptive Durchbrüche werden selten. Nötig wäre mehr Spielraum, um unkonventionellen Ideen nachzugehen und sich die nötigen Umwege und mitunter auch Irrwege leisten zu können.

Mehr Freiraum, Effektivität und Akzeptanz: Dazu braucht es die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Ein Thema, das sich auch die Chemieindustrie auf die Fahne geschrieben hat. So unterhält AV rund um den Globus strategische Partnerschaften mit renommierten Hochschulen und unterstützt zum Beispiel in Deutschland über den Stifterverband die Wissenschaftskommunikation.

Wenn gemeinsame Erfolge und Innovationen stärker herausgestellt werden, trägt das hoffentlich dazu bei, Lethargie abzuschütteln, Bildung attraktiver zu machen und dem Fortschritt neue Impulse zu geben.

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Thu, 05 Oct 2023 11:58:47 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/9a6fa549-2b24-40ee-8e56-8742d7ac0e32/500_20231005-strengthening-progress-at-the-grassroots1.jpg?10525 https://content.presspage.com/uploads/2697/9a6fa549-2b24-40ee-8e56-8742d7ac0e32/20231005-strengthening-progress-at-the-grassroots1.jpg?10525
Plastikmüll und Kreislaufwirtschaft: “Die Industrie nimmt die Themen ernst“ /blog/de/plastikmuell-und-kreislaufwirtschaft-die-industrie-nimmt-die-themen-ernst/ /blog/de/plastikmuell-und-kreislaufwirtschaft-die-industrie-nimmt-die-themen-ernst/591945AV bei der UN-Vollversammlung in New YorkEs ist kein Geheimnis, dass das Thema Plastikmüll und insbesondere falsch entsorgter Abfall bei Regierungen und Organisationen auf der ganzen Welt zunehmend unter die Lupe genommen wird. Vom 18. bis 22. September traf sich die 78. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) in New York zur High-Level Week, um Themen zu diskutieren: von künstlicher Intelligenz über die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bis hin zu Plastikmüll.

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Christine Bryant, Global Head of Tailored Urethanes bei AV, vertrat das Unternehmen auf der UN-Generalversammlung bei zwei hochrangigen Treffen, die sich beide auf Kunststoffabfälle und Kreislaufwirtschaft konzentrierten.

"Es war mir eine Ehre, an Gesprächen teilzunehmen, die nicht nur für die Zukunft von AV, sondern für unsere gesamte Branche von großer Bedeutung sind. Das ist auch bedeutsam für den breiteren Rahmen, wie wir weltweit mit Materialien umgehen", sagte Bryant. "Es war eine besondere Möglichkeit, die Fortschritte von AV in diesem Bereich zu diskutieren und aufzuzeigen, dass wir bereits Konzepte umsetzen, die auf die Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sind. Das zeigt, die Industrie nimmt diese Themen ernst und ist bereit zu investieren, um echte Veränderungen zu bewirken."

Neben den Anstrengungen von AV zeigen auch andere Unternehmen in der gesamten Branche schnelle Fortschritte, um die Dekarbonisierung und die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. So haben sich beispielsweise Dow und Waste Management zusammengetan, um das Recycling von Kunststofffolien zu fördern, und Closed Loop Partners hat sich mit vielen Akteuren der Branche zusammengeschlossen, um einen Multi-Millionen-Dollar-Fonds zu gründen, der darauf abzielt, Investitionen in die Infrastruktur für Kunststoffrecycling zu beschleunigen.

Gespräche wie während der UN-Generalversammlung sind wichtig, um Stakeholdern und Entscheidungsträgern einen ganzheitlichen Blick auf Themen zu geben, die sich in naher Zukunft auf die Industrie auswirken werden. Es gibt bereits Fortschritte auf dem Weg zu einem globalen Plastikmüllabkommen, und obwohl weitere Verhandlungen bevorstehen, stellt ein Platz am Tisch sicher, dass die Interessen von AV und der Industrie gehört und im Idealfall berücksichtigt und umgesetzt werden.

Die Produkte von AV tragen dazu bei, die Welt lebenswerter zu machen und die Fortschritte in der gesamten modernen Gesellschaft sichtbar zu machen, von der Automobil- und Bauindustrie bis hin zur Elektronik- und Gesundheits-Branche sowie der Erneuerbaren Energie. Die Vision, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, und die ehrgeizigen Ziele zum Erreichen der  Աٰܳä sind geschäftskritisch. Die wichtigen Materialien müssen weiterhin der Gesellschaft zur Verfügung stehen, während gleichzeitig die Belange der Behörden in Bezug auf Nachhaltigkeit und Abfall berücksichtigt werden.

"Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Bryant. "Wir treiben weltweit große Projekte voran, um unsere Produktion klimaneutral umzustellen und unsere Kreislaufziele voranzutreiben. Erst in diesem Jahr haben wir an unserem Standort in Baytown, Texas, die ISCC PLUS-Zertifizierung erhalten und einen Vertrag für einen virtuellen Stromabnahmevertrag mit dem sauberen Energieversorger Ørsted unterzeichnet. Unsere Branchenkollegen arbeiten auf ähnliche Ziele hin. Gemeinsam machen wir  greifbare Fortschritte und finden die nötige Balance, um die nachhaltige Zukunft zu erreichen, die wir alle anstreben."

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Wed, 27 Sep 2023 10:00:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/703329e8-f3ed-41a6-9dc8-88eb62cb5aca/500_img-20190923-084235.jpg?84559 https://content.presspage.com/uploads/2697/703329e8-f3ed-41a6-9dc8-88eb62cb5aca/img-20190923-084235.jpg?84559
Kreislaufwirtschaft und innovatives Recycling – Performance-Treiber /blog/de/kreislaufwirtschaft-und-innovatives-recycling--performance-treiber/ /blog/de/kreislaufwirtschaft-und-innovatives-recycling--performance-treiber/591713Die Europäische Union hat das ambitionierte Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Ohne die Einführung einer Kreislaufwirtschaft wird dies nicht gelingen. Denn durch Recycling, Reparatur und Wiederverwendung von bereits hergestellten Gütern kann der CO2-Fußabdruck nahezu aller Branchen erheblich reduziert werden.

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Seit 2019 haben wir die Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Das beginnt in der Produktentwicklung. Hier treibt AV das Konzept „Design for Recycling“ voran, das Recycling bereits in der Produktentwicklung berücksichtigt und die Wiederverwertbarkeit eines Produkts am Ende des Lebenszyklus erleichtert. In der Kreislaufstrategie von AV nimmt innovatives Recycling eine zentrale Position ein, um die Rückgewinnung und Wiederverwertung von Rohstoffen zu fördern.

Herr Heinemann, Recycling ist gerade ein viel diskutiertes Thema. AV stellt Vorprodukte für viele verschiedene Branchen her, die dann weiter verarbeitet werden. Wie stellt AV sicher, dass innovatives Recycling am Ende der Wertschöpfungskette stattfinden kann?

„Unsere Produkte finden sich an vielen Stellen wieder, ob wir an Dämmlösungen im Haushalt, Autositze oder Matratzen denken. Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit im Recycling besteht derzeit in der Tat darin, diese Anwendungen im Kreis zu führen. Neben mechanischem Recycling auch durch chemisches Recycling. Konkret bedeutet das, dass wir beispielsweise Matratzen am Ende ihres Lebenszyklus durch innovative Recyclingmethoden wieder im Kreis führen. So können wir am Ende die chemischen Bausteine, die im Matratzenschaum eingesetzt wurden, wieder zurückgewinnen und diese als Rohstoff wiederverwerten. Und das ohne Qualitätseinbußen. Ein weiteres Feld, in dem wir gerade aktiv forschen, ist das Recycling von Polycarbonaten.“

Was sind die Herausforderungen, die mit solchen Recyclingmethoden einhergehen?

„Nehmen wir beispielsweise Polycarbonat, das vor Jahrzehnten entwickelt und auf den Markt gebracht wurde. Die chemische Industrie hat jahrzehntelange Forschung betrieben, um die Produkte zu verbessern und diese nachhaltig zu gestalten. Das Recycling dieser Materialien zu entwickeln und die Skalierung eines solchen Recyclingprozesses dauert natürlich. Damit einher gehen komplexe Anforderungen an Forschung und Entwicklung. Hier hilft uns unter anderem die Digitalisierung der Chemie durch fortgeschrittene Simulationsmethoden. Sprich, wir können durch digitale Prozesssimulationen sehr viel schneller Verfahren entwickeln, die die Kunststoffe wieder in ihre Einzelbausteine zerlegen.“

Was tut AV auf der Rohstoffebene, um hier alternative Rohstoffe direkt bei der Produktion einzubringen?

„Statt die Produktion für jedes Produkt umzustellen, setzen wir auf Lösungen wie das Recycling, um durch die Rückführung der Kunststoffe fossile Rohstoffe zu ersetzen. So schützen wir natürliche Ressourcen und tragen zur Աٰܳä bei. Eine weitere Lösung ist die Nutzung von massebilanzierten Rohstoffen. Hierbei werden Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen eingesetzt – und bereits bei Produktionsbeginn erfasst. Ein massebilanziertes Produkt enthält einen Anteil an Rohstoffen, die aus nachhaltigen Quellen stammen, auch wenn es sich nicht ausschließlich aus diesen Rohstoffen zusammensetzt. So müssen wir bei AV nicht jede Produktion umstellen, sondern können auf diese Weise unsere Produktion schrittweise nachhaltiger machen.“

Zu guter Letzt: Wo stehen wir bei der Kreislaufwirtschaft?

„Das ist eine gute Frage. Politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich gesehen, bewegen wir uns alle in dieselbe Richtung, und das ist schon sehr gut. Können wir die Kreislaufwirtschaft von heute auf morgen umsetzen? Eher nicht, denn die gesamte Wirtschaft hat sich jahrzehntelang auf lineare Prozesse eingestellt. Das lässt sich nicht über Nacht transformieren. Aber: Wir haben die Technologie, die Digitalisierung auf unserer Seite, die unsere Transformation beschleunigt. Was wir klar gesehen haben, auch im Dialog mit den Experten beim Handelsblatt: Kreislaufwirtschaft als Konzept erfährt nicht nur einen gesellschaftlichen Auftrieb, auch der Kapitalmarkt sieht sie als wesentlichen Performance- und Investmenttreiber. Wir haben also eine sehr gute Ausgangssituation, die wir weiter nutzen sollten, um unsere Vision der Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.“


Das Handelsblatt hat unseren Leiter Innovation und Nachhaltigkeit, Torsten Heinemann eingeladen, zu erklären, wie „Kreislaufwirtschaft – Innovatives Recycling“ bei AV funktioniert. Hier geht es zum Livestream:

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Mon, 25 Sep 2023 10:00:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/79e7debb-058f-4a4e-baad-1a2ca61d4eca/500_2019-169-375831-3x2.jpg?31848 https://content.presspage.com/uploads/2697/79e7debb-058f-4a4e-baad-1a2ca61d4eca/2019-169-375831-3x2.jpg?31848
Zirkularität beginnt mit Bildung und Partnerschaften /blog/de/zirkularitaet-beginnt-mit-bildung-und-partnerschaften/ /blog/de/zirkularitaet-beginnt-mit-bildung-und-partnerschaften/582749Obwohl Korallenriffe weniger als 0,1 % des Ozeans bedecken, gehören sie zu den vielfältigsten und wertvollsten Ökosystemen der Erde. Diese majestätischen Unterwasserwälder bieten einem Viertel aller Meerestiere Nahrung und Schutz. Leider sind die Korallenriffe durch menschliche Aktivitäten ernsthaft bedroht.

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Als Antwort auf dieses dringende Problem haben AV und der WWF-Hong Kong gemeinsam den „Coral Community Activity and Coral Cookies Design Workshop“ ins Leben gerufen. Dieser Community-Workshop soll das Bewusstsein für den Schutz der bedrohten Korallenökosysteme in Hongkong schärfen und die Leidenschaft für den Schutz dieser Ökosysteme entfachen.

Marius_Wirtz„Bei AV streben wir eine vollständige Kreislaufwirtschaft an. Das bedeutet, dass wir unsere Auswirkungen auf die Umwelt minimieren und die Menschen zu einem nachhaltigeren Leben befähigen. Indem wir die Jugend durch unsere Partnerschaft mit dem WWF-Hong Kong über den Schutz der Korallen und nachhaltige Entscheidungen aufklären, bilden wir künftige Umweltschützer aus und unternehmen aktive Schritte für eine Zukunft mit gesunden Korallenriffen", sagte Marius Wirtz, Geschäftsführer von AV Hong Kong.“

Der Workshop ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts „Reviving Our Corals“, einer gemeinsamen Anstrengung des WWF-Hong Kong und der School of Life Sciences an der Chinese University of Hong Kong. Diese Initiative steht im Einklang mit der globalen Coral Reef Rescue Initiative (CRRI), die sich für den Erhalt der tropischen Korallenriffe weltweit einsetzt und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und anderen Bedrohungen stärkt.

Der Workshop bietet ein spannendes Programm an Aktivitäten, die die Teilnehmenden weiterbilden und stärken sollen. Zunächst erhalten die Teilnehmer in einem informativen Briefing durch den WWF-Hong Kong Einblicke in die Probleme, vor denen die Korallenriffe in Hongkong stehen. Um ein Verständnis für die Schönheit und Zerbrechlichkeit dieser Riffe zu entwickeln, machen die Teilnehmenden dann eine Tour mit einem Glasbodenschiff, wobei sie die atemberaubenden Korallenformationen im Hoi Ha Wan Marine Park ganz direkt erleben können.

Die ökologischen Touren führen die Teilnehmenden zu den Korallenaufzuchtanlagen vor Ort und geben einen Einblick in die wichtige Arbeit der Aufzucht und Wiederherstellung von Korallenfragmenten. Diese praktischen Erfahrungen bringen die Teilnehmenden mit der Unterwasserwelt und den Bemühungen zu deren Schutz in Kontakt.

Die Partnerschaft zwischen AV und WWF-Hong Kong hat zum Ziel, 200 ortsansässige Teilnehmende in acht Workshops einzubinden, die im Bildungszentrum des WWF-Hong Kong im Hoi Ha Wan Marine Park stattfinden.

Ausbildung und Förderung von Umwelt-Champions

Die Zusammenarbeit zwischen AV und dem WWF-Hong Kong hat bedeutende Fortschritte bei der Aufklärung der Jugend Hongkongs in Sachen Nachhaltigkeit und der Bedeutung des Schutzes von Korallenriffen gemacht. Durch die Förderung einer neuen Generation nachhaltigkeitsbewuster Bürger und zukünftiger Entscheidungsträger hat der Workshop zum Ziel, bei den Teilnehmenden eine Leidenschaft für den Schutz der Meere zu entfachen. Außerdem spielt er eine entscheidende Rolle beim Schutz dieser unschätzbaren Ökosysteme.

Initiativen wie der „Coral Community Activity and Coral Cookies Design Workshop“ geben Hoffnung für die Wiederherstellung und das Gedeihen der bedrohten Korallenökosysteme in Hongkong. Mit Kreativität, Leidenschaft und der Liebe zum Lernen engagieren sich an den Küsten Hongkongs immer mehr Umwelt-Champions für den Schutz und den Erhalt unserer unschätzbar wertvollen Korallenriffe für kommende Generationen.

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Tue, 15 Aug 2023 10:00:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/97b49808-d4f9-4cc0-895b-31f769d85b13/500_circularitystartswitheducationandpartnerships-9.png?91124 https://content.presspage.com/uploads/2697/97b49808-d4f9-4cc0-895b-31f769d85b13/circularitystartswitheducationandpartnerships-9.png?91124
Kreislaufwirtschaft: Gemeinsam voran! /blog/de/kreislaufwirtschaft-gemeinsam-voran/ /blog/de/kreislaufwirtschaft-gemeinsam-voran/577184Seit 2020 folgt AV seiner Vision und will vollständig kreislauffähig werden. Mit unserer Strategie Sustainable Future haben wir 2021 das Thema Nachhaltigkeit noch fester in unser Denken und Handeln verankert.

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Wir sind der festen Überzeugung, dass lineare Verhaltensmuster ausgedient haben. Reduce, reuse, recycle muss als nachhaltiges Wirtschaftsprinzip umgesetzt werden.

Aber – wie genau kann man die Kreislaufwirtschaft in der Umsetzung weiter beschleunigen? Wir haben bei unserem Head of Circular Economy, Dr. Christian Haessler, nachgefragt.

Lieber Christian, momentan stehen die Schattenseiten von Kunststoffen wieder verstärkt im Blickpunkt. So haben die UN gerade erneut zum Thema Plastikmüll in Paris konferiert, in Deutschland ist kürzlich das Buch „Die Plastiksucht“ erschienen, und auch der Deutsche Pavillon der Architekturbiennale Venedig widmet sich dem Thema Abfall und Entsorgung. Allen ist klar: Es ist Zeit für einen Wandel. Woher nimmst du die Zuversicht, dass die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft gelingt?

Ich bin zuversichtlich, weil eben so viel passiert. All die genannten Punkte zeigen doch: Wir beschäftigen uns immer mehr, in ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Gebieten, mit dem Thema Kreislaufwirtschaft. Ich würde sagen, dass Kreislaufwirtschaft in allen unseren Stakeholder Gruppen, sei es die Politik, Investoren, die Industrie oder wir alle als Gesellschaft, immer höher auf die Agenda rückt. Und das führt uns vor allem eines vor Augen: Wir alle wollen weg von den bestehenden linearen Mustern: herstellen, konsumieren, wegwerfen. Wir wollen hin zu Lösungen, die unseren Planeten und uns weiterbringen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, denn die Chemie und andere Industrien haben sich jahrzehntelang auf fossile Rohstoffe eingelassen und diese linearen Wertschöpfungsketten optimiert. Wir sind schon schnell in dem Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft, aber bestehende Systeme gesamtwirtschaftlich umzubauen, wird seine Zeit brauchen. Wir sehen aber: Die ressourcenintensiven Industrien bewegen sich in die gleiche Richtung. Das gibt mir große Zuversicht.

Was muss denn deiner Meinung nach trotzdem geändert werden – woran arbeitest du mit Hochdruck?

Ich habe im Mai als Teilnehmer an der Webdiskussion ReCall Industrie vom Handelsblatt mit unterschiedlichen Akteuren gesprochen. Hier hat sich ebenfalls gezeigt, dass wir vieles schon vorantreiben, und zwar gemeinsam. Aber eben auch, dass wir uns in der gesamten Wertschöpfungskette nochmal mehr anstrengen sollten, um noch enger zusammenzuarbeiten.

Ich habe drei Forderungen zur Beschleunigung erläutert, die uns bei AV derzeit beschäftigen:

  1. Wir brauchen mehr Freiräume. Technologieoffenheit, d.h. neue Technologien, sind unabdingbar für die Entwicklung neuer Recyclingverfahren. Nicht alle Kunststoffe lassen sich mit heutigen Recyclingverfahren wieder in wertvolle Rohstoffe verwandeln und das muss unser Ziel sein. Wir brauchen neue Recyclingverfahren vor allem für langlebige ressourcenschonende Kunststoffe, die für eine nachhaltige Zukunft in praktisch allen Industrien entscheidend sind.
  2. Wir brauchen stärkeren Rückenwind. Staatliche Förderung für neue Technologien und Recyclingquoten – und zwar an verschiedenen Stellen in der Wertschöpfungskette – können dabei helfen. Denn diese erzeugen wiederum verstärkte Zusammenarbeit und Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies betrifft große industrielle Unternehmen genauso wie Start-ups. Wir brauchen dringend diesen „Innovationspush“ in der gesamten Industrie für Deutschland und Europa.
  3. Wir müssen mehr erklären. Kreislaufwirtschaft ist auch gesellschaftlich eine Riesenaufgabe. Wir als Gesellschaft und Endkunden sind ja integraler Bestandteil des Kreislaufs. Nur wer gut versteht, worum es dabei geht, wo die Vorteile und Herausforderungen liegen und wie man auch persönlich beitragen kann, ist auch gerne dabei.

Und wie genau trägst du mit deinem Team dazu bei?

Ich denke, das Unternehmen AV steht schon jetzt vollständig hinter der Kreislaufwirtschaft. In allen Bereichen wird an der Umsetzung gearbeitet und wir sind da wirklich gut vorangekommen. Jetzt ist nach der Initiierung der Kreislaufwirtschaft die Entwicklung einer klaren Roadmap für die nächsten Jahre und sogar Jahrzehnte nötig, bei allen Unwägbarkeiten einer Transformation. Die Roadmap skizziert den Weg, um vollständig kreislauffähig – und klimaneutral, beides geht Hand in Hand – zu werden. Wir unterstützen alle anderen Abteilungen dabei als Kompetenzzentrum, legen auch z.B. langfristige Ziele und KPIs fest, initiieren Partnerschaften oder führen selektiv Themen wie z.B. die Etablierung des Massenbilanzverfahrens bei AV auch selbst. 

Wir müssen uns verändern und eine gesamtgesellschaftliche Transformation hinbekommen. Das fängt im Unternehmen bei uns an und muss unser aller Ziel sein.


Den Webtalk des Handelsblattes ReCall Industrie können Sie hier nochmal ansehen:

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Thu, 15 Jun 2023 10:30:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/79e7debb-058f-4a4e-baad-1a2ca61d4eca/500_2019-169-375831-3x2.jpg?31848 https://content.presspage.com/uploads/2697/79e7debb-058f-4a4e-baad-1a2ca61d4eca/2019-169-375831-3x2.jpg?31848
Jedes Puzzlestück zählt /blog/de/jedes-puzzlestueck-zaehlt/ /blog/de/jedes-puzzlestueck-zaehlt/575081Die internationale Gemeinschaft strebt ein globales Abkommen zur Eindämmung der Plastikverschmutzung an, und die nächste Verhandlungsrunde steht kurz bevor. Wir alle sind gefragt, das globale Puzzle aus großen und kleinen Elementen zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzusetzen.

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20230523_Ralph-SchneiderNächste Woche bin ich in Paris, eine der faszinierendsten und schönsten Städte, die ich kenne. Aber dieses Mal bin ich aus einem bestimmten Grund dort, nämlich um eine fünftägige zu beobachten, die hoffentlich den Weg zu der nachhaltigen Zukunft ebnet, von der so viele von uns träumen. Unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen (UN) kommen Vertreter aus vielen Ländern in der französischen Hauptstadt zusammen, um eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit anzugehen: die Umweltverschmutzung. Stellen Sie sich vor: Etwa 22 % aller Kunststoffabfälle werden nicht ordnungsgemäß entsorgt. Jedes Jahr gelangt ein erheblicher Teil davon in die Umwelt, auch in die Ozeane.

Ich muss zugeben: Gerade als Angestellter eines Herstellers von Hochleistungspolymeren habe ich das Bedürfnis, meinen Teil dazu beizutragen, dass sich das ändert. Aus meiner Sicht gibt es aber kein einfaches Patentrezept, um diese äußerst komplexe Herausforderung nachhaltig zu lösen. Es gibt nicht die eine Technologie, das eine Zukunftsmaterial oder die eine Politik, die alles mit einem Schlag zum Besseren wenden könnte. Tatsächlich glaube ich, dass wir an einem riesigen globalen Puzzle mit einer unglaublichen Menge an verschiedenen Einzelteilen arbeiten, größeren und kleineren. Das Wichtigste ist, dass sie zusammenpassen.  

Was die größeren Teile angeht, so bin ich stolz und zuversichtlich, weil wir von AV daran bereits arbeiten. Das tun wir, indem die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft anstreben und unseren Anteil dazu beitragen, sie zu einem globalen Leitprinzip zu machen. Wenn es uns gelingt, mehr und mehr gebrauchte Kunststoffe im Kreislauf zu halten, haben wir eine echte Chance, zu verhindern, dass Kunststoffe in die Umwelt gelangen.

Für mich als ausgebildeten Ingenieur und Designer kann gezieltes Produkt- und Servicedesign dazu dienen, sowohl eine hohe und dauerhafte Kundenzufriedenheit mit einem Produkt zu erreichen, als auch gleichzeitig einen minimalen ökologischen Fußabdruck zu ermöglichen. Das schließt auch die intensive Nutzung von zirkulären Materialien ein. Um das Abfallaufkommen weiter zu verringern, können Reparaturfähigkeit, Recyclingfähigkeit und Rücknahmeservice integriert werden, wie es beispielsweise schon meine Kollegen im Innovationsunternehmen von AV tun. Sie bieten geschlossene Kreislauflösungen für Matratzen, Teppiche und Möbelplatten an.

Wenn Produkte schließlich das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, kann die Industrie ihren Teil beitragen, indem sie Abfälle in eine Materialressource umwandelt und so verhindert, dass sie auf Deponien oder gar in der Umwelt landen. Wir ermöglichen dies dank mehr als 20 Innovationsprojekten, in denen wir mechanische und chemische Recyclingverfahren entwickeln oder verbessern, einschließlich der Beschaffung, Prüfung und Umsetzung von recycelten Kunststoffen in neue Produkte für unsere Kunden. Ein Beispiel ist , ein EU-Projekt, an dem 22 Partner aus neun Ländern beteiligt sind, um Kreislauflösungen für Polyurethan-Dämmstoff zu erforschen.

Aber es gibt auch die kleineren Teile, die zur Vervollständigung des globalen Puzzles benötigt werden. Zum Beispiel Aufräumaktionen: ein einfaches Instrument, um nicht nur die Orte sauberer zu machen, sondern auch qualitative Erkenntnisse zu gewinnen und gleichzeitig die Gemeinschaften zu stärken und zu motivieren. Ich bin begeistert zu sehen, wie viele meiner Kollegen an rund um AV Standorte auf der ganzen Welt teilnehmen.

Ich freue mich auch über ein weiteres kleines, aber sehr effektives Puzzleteil: Unser Team in Taiwan bieten Kindern mit und ohne Sehbehinderung ein Bilderbuch und eine interaktive App mit dem Namen ’Brighter Minds for a Brighter World’ an, die einen nachhaltigen Konsum ansprechen und gleichzeitig zu einem angemessenen Verhalten in Bezug auf Abfallvermeidung anregen. Letztes Jahr wurden Kinder sogar eingeladen, ihre eigenen Geschichten in einem Wettbewerb zu erzählen, um ihre Altersgenossen positiv zu beeinflussen.

Es sind also alle in der Pflicht: multinationale Konzerne ebenso wie kleine Unternehmen, nationale Regierungen ebenso wie lokale Behörden, Experten ebenso wie normale Bürger.

Wenn wir auf lokaler und globaler Ebene zusammenarbeiten, können wir die Plastikverschmutzung durch den Aufbau einer echten Kreislaufwirtschaft beenden. Mit kleinen und großen Schritten können wir alle unseren Beitrag leisten, um Abfälle zu reduzieren, Ressourcen zu sparen und den Kreislauf von Kunststoffprodukten zu schließen.

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Fri, 26 May 2023 10:12:20 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/96b3964d-8956-4c33-a100-06bc29eb6f1d/500_circularfoam14.jpg?19178 https://content.presspage.com/uploads/2697/96b3964d-8956-4c33-a100-06bc29eb6f1d/circularfoam14.jpg?19178
WindEurope 2023: Eine Herkulesaufgabe! #FullyCircular /blog/de/windeurope-2023-eine-herkulesaufgabe-fullycircular/ /blog/de/windeurope-2023-eine-herkulesaufgabe-fullycircular/570587Wussten Sie, dass wir weltweit weit mehr als 20.000 Windkraftanlagen pro Jahr installieren müssen, um irgendwann als globale Gemeinschaft keine CO2-Emissionen mehr zu verursachen?1

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Bis Mitte 2023 wird erwartet, dass die Windindustrie den großen Meilenstein von einem Terawatt (TW) installierter globaler Kapazität erreichen wird.2 Nur zur Erinnerung: Wir haben 33 Jahre gebraucht, um das zu erreichen. Aktuelle Ausbau-Ziele geben vor, dass die Branche nun bis 2030 – also in weniger als einem Jahrzehnt – ein weiteres TW liefern soll. Vor uns liegt nichts weniger als eine Herkulesaufgabe, für die eine breite Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung entscheidend sein wird. Auf der diesjährigen WindEurope in Kopenhagen werden unsere Experten und ich mit Experten aus der ganzen Welt darüber diskutieren und das Engagement von AV für den Klimaschutz teilen.

Die WindEurope ist die größte Messe ihrer Art in Europa. Sie bietet einen Einblick in den Status Quo der Windbranche und einen Blick in die Zukunft. Bis 2050 sollen schätzungsweise zwei Drittel der weltweiten Energieversorgung erneuerbar sein. Davon wird Windkraft voraussichtlich 25 % ausmachen.3 Schon heute hilft die globale Windkraftkapazität der Welt, jährlich über 1,2 Milliarden Tonnen CO2 zu vermeiden4 – das ist das 1,5-fache der Emissionen einer großen Wirtschaftsnation wie Deutschland!5

Windenergie ist die Zukunft. Sie ist notwendig, um Europa zu einem klimaneutralen Kontinent zu machen und der Welt zu helfen, Netto-Null-Ziele zu erreichen sowie die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten. Um diese hohen Anforderungen zu erreichen, müssen wir der Branche helfen, wo immer wir können.

Wir bei AV wollen genau das tun. Die Windindustrie und wir in der chemischen Industrie sind bereits in mehrfacher Hinsicht eng miteinander verbunden: Auf der einen Seite sind wir Lösungsanbieter und Entwicklungspartner für Anlagenhersteller, Windparkbetreiber und damit für die wichtigsten Spieler in der Lieferkette. Zum anderen wollen wir unseren eigenen Energiebedarf mit Stromabnahmeverträgen für‚ Erneuerbare‘ decken, damit wir bis 2035 operativ klimaneutral sind. Wir haben bereits mehrere solcher Vereinbarungen mit internationalen Partnern wie Ørsted in Dänemark, ENGIE in Belgien, EnBW in Deutschland und CGN in China unterzeichnet.

Als energieintensives Unternehmen haben wir den Anspruch, unseren Teil bei der Erreichung von Klimazielen beizutragen. Aber wir sehen auch, dass Turbinenhersteller in Europa ums Überleben kämpfen. Denn trotz der großen Visionen der Regierungen werden nicht genügend konkrete Projekte verwirklicht – während Bürokratie, Energiepreise und deren Regulierung sowie Wettbewerb die Branche aus Europa verdrängen oder Unternehmen an die Grenzen der Existenzfähigkeit bringen. Das ist eine untragbare Situation und muss dringend angegangen werden. Denn ohne eine prosperierende Windindustrie auf allen Kontinenten können wir als Weltgemeinschaft keine Klimaziele erreichen. Es macht keinen Sinn, Materialien und Teile der Größenordnung von Windkraftanlagen rund um den Globus zu verschiffen. Zumal wir alle in den letzten Jahren erlebt haben, wie fragil Lieferketten sein können.

Das ist ein Punkt, der mir sehr wichtig ist und den ich auch im Rahmen einer Podiumsdiskussion in Kopenhagen ansprechen werde. Bei AV produzieren wir unsere Materialien für Rotorblätter, Türme oder Kabel in jeder Region, für jede Region. Wir sind und bleiben also bereit, die Energiewende zu verwirklichen – in Europa und weltweit.  


1 Interne Berechnung: Das ‚Global Wind Energy Council‘ schätzt, dass jährlich 680GW Kapazität an Windkraft ans Netz gehen werden in den nächsten fünf Jahren. 130GW davon Offshore. Moderne Onshore-Anlagen haben 6-7MW Kapazität, Offshore-Anlagen liegen bei rund 12-14MW. Das führt entsprechend zu 18-20.000 Turbinen pro Jahr in den kommenden fünf Jahren.  
2 GWEC Global Wind Report 2023, Seite 14  
3  
4 Die Windkraftkapazität trägt heute zur Einsparung von 1,2 Mio. CO2-Emissionen bei:  
5 – Emissionen in Deutschland lagen in 2021 bei 762 Millionen Tonnen CO2 ÄܾԳٱ

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Tue, 25 Apr 2023 12:29:09 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/07829380-9a87-4830-9715-4ac4317f63bb/500_20230425-sueonpanelwindeurope-2.jpeg?22830 https://content.presspage.com/uploads/2697/07829380-9a87-4830-9715-4ac4317f63bb/20230425-sueonpanelwindeurope-2.jpeg?22830
Schiedsrichter, nicht Schulmeister /blog/de/schiedsrichter-nicht-schulmeister/ /blog/de/schiedsrichter-nicht-schulmeister/564932Der AV Vorstandsvorsitzende begrüßt die Initiative der EU-Kommission für ein neues Netto-Null-Industriegesetz. Den aktuellen Vorschlag von Kommissionspräsidentin von der Leyen nimmt er zum Anlass für Gedanken zur Industriepolitik.

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Mammutkonferenzen von Politik und Wirtschaft haben häufig keinen leichten Stand. Viele hochfliegende Pläne, wenig konkrete Ergebnisse – so lautet meist die Kritik. Dass es auch anders geht, hat kürzlich der Artenschutzgipfel von Montreal gezeigt: Weite Teile von Land und Meer sollen bald unter Schutz gestellt werden. Und auch das oft totgesagte Weltwirtschaftsforum sorgte für Aufsehen, als Ursula von der Leyen vor zwei Monaten in Davos vor die Mikrofone trat. Die EU-Kommissionspräsidentin kündigte an, Europa zum Motor für grüne Industrien zu machen. Und hat nun erfreulich rasch nachgelegt mit dem Vorschlag für ein .

Das ist absolut richtig und nötig. Denn Աٰܳä und darüber hinaus Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen erweist sich immer mehr als das Großprojekt der Menschheit im 21. Jahrhundert. Ökologisch: Wir müssen das Lebenserhaltungssystem der Erde vor dem Kollaps retten. Gesellschaftlich: Wir müssen mehr soziale Gerechtigkeit und Teilhabe ermöglichen. Ökonomisch: Wir müssen neue Wege für Wachstum, Wohlstand und Wohlbefinden beschreiten. Da ist es nur konsequent, wenn Europa seine Green-Deal-Ambitionen mit Leben füllt – um zumindest mitzuhalten mit anderen Öko-Treibern wie den USA und China.

Starke Industrie, fähiger Staat

Doch der Vorstoß der Kommission wirft überdies ein Schlaglicht auf zwei zentrale Sachverhalte. Erstens: Wir brauchen insgesamt eine starke Industrie, um die enormen Herausforderungen in unserer schnelllebigen, zunehmend fragilen Welt zu bewältigen. Eine Industrie, die ganz vorn dabei ist, um die Transformationsagenda für eine grüne, smarte Zukunft umzusetzen: Energiewende, neue Mobilität, digitale Revolution... Eine Industrie, die das richtige Umfeld hat, um bestmöglich zu forschen, zu entwickeln und zu investieren. Das gilt auch und besonders für die Chemie, die als „Mutter aller Industrien“ so vielen anderen Schlüsselsektoren zugrunde liegt.

Daraus leitet sich – zweitens – ab: Wir brauchen auch einen Staat, der diese Rahmenbedingungen setzt und sicherstellt. Viel ist ja derzeit die Rede von einer aktiven Industriepolitik. Eher wenig hört man, was darunter zu verstehen ist. Ich sehe es so: Wir brauchen den Staat als Schiedsrichter, der die Spielregeln bestimmt – aber nicht die Spielzüge. Es gilt, die Industrie durch eine konsistente, im klassischen Sinne liberale Ordnungspolitik für fairen, sozial verantwortlichen Wettbewerb zu unterstützen.

Wir brauchen den fähigen Staat, der für ein marktwirtschaftliches Umfeld mit gleichen Startvoraussetzungen sorgt. Der Leitplanken setzt, die auch dem Gemeinwohl dienen: generationengerecht, Umwelt bewahrend. Und der innerhalb dieses Rahmens ein eigenverantwortliches Handeln der Wirtschaft ermöglicht. Ein fähiger Staat hat aber auch den Mut, die Spielregeln nachzubessern, wenn die Situation es erfordert. Umzuschwenken, wenn unvorhersehbare Krisen auftauchen.

Konsistent, verlässlich, agil

Proaktive Industriepolitik ist für mich mithin dreierlei: konsistent, verlässlich und agil. Sie sollte Grundsätze wahren wie etwa Technologieneutralität oder das Verursacherprinzip. Sie darf – nach innen wie in der Außenwirtschaft – niemanden ungerechtfertigt bevorzugen, keine Partikularinteressen bedienen. Und vor allem: Sie gibt nur die Ziele vor, setzt Anreize und Meilensteine. Die Ausgestaltung muss den Unternehmen überlassen bleiben. Also: Schiedsrichter, nicht Schulmeister. 

In der Vergangenheit ist der Schiedsrichter seiner Rolle jedoch oft nicht gerecht geworden. Das Ergebnis sind zum Beispiel vielerorts marode Infrastrukturen, schmerzhafte Defizite im Bildungs- und Gesundheitswesen. Mehr noch: Die globale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa ist gefährdet durch strukturell viel zu hohe Energiepreise, durch überbordende Bürokratie und Regulierung. Auch hier muss eine konsequente Industriepolitik ran. Und wir müssen zurück zum regelbasierten multilateralen Wirtschaftssystem, das durch geopolitische Konflikte und nationale Egoismen ausgehöhlt wird. Wenn nicht, bleibt von der Leyens grüner Industrieplan Flickschusterei.

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Thu, 16 Mar 2023 14:18:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/873af8ed-f0da-442f-9551-84499677a760/500_net-zero-industrial-policy-pic-1.jpeg?70228 https://content.presspage.com/uploads/2697/873af8ed-f0da-442f-9551-84499677a760/net-zero-industrial-policy-pic-1.jpeg?70228
Biotechnologie – Nachhaltigkeits-Treiber mit viel Potenzial /blog/de/biotechnologie--nachhaltigkeits-treiber-mit-viel-potenzial/ /blog/de/biotechnologie--nachhaltigkeits-treiber-mit-viel-potenzial/557400Klein, aber oho: Mikroorganismen und Enzyme gelten als Hoffnungsträger der Industrie, besonders für die Kunststoff-Produktion. Zwei Experten nehmen im Doppel-Interview das Potenzial der weißen Biotechnologie unter die Lupe.

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Bakterien, Pilze, tierische Zellen – in der Welt solcher Kleinstlebewesen und deren industrieller Nutzung gilt Professor Ralf Takors als einer der international führenden Köpfe. Der 56-Jährige ist Direktor des Instituts für Bioverfahrenstechnik an der Universität Stuttgart. Gernot Jäger (39) leitet als promovierter Biotechnologe das Kompetenzzentrum für Biotechnologie bei AV in Leverkusen. Ein gemeinsames Gespräch über das Potenzial der weißen Biotechnologie und was sie für die Industrie und ihre Produktionsverfahren so interessant macht.

 

Portraet RT_1Professor Takors, so schlimm die Corona-Pandemie ist, so segensreich hat sie sich für die Biotechnologie erwiesen. Ihr haben wir maßgeblich zu verdanken, dass so schnell wirksame Impfstoffe entwickelt werden konnten. Was hat die Biotechnologie noch alles zu bieten?

Takors: In der Tat hat die Biotechnologie die Medizin in der jüngsten Zeit weit vorangebracht. In dem angesprochenen Beispiel war es die RNA-Technologie, welche für die Impfstoffproduktion gegen Corona eingesetzt wurde. Wir sprechen hier von der „roten“ Biotechnologie, wenn sie für medizinische Zwecke eingesetzt wird. Die „grüne“ Biotechnologie wiederum wird beispielsweise in der Pflanzenzüchtung und der Lebensmittelproduktion genutzt. Und in der Industrie, etwa der Chemiebranche kommt die „weiße“ Biotechnologe zum Tragen.

Können Sie dafür ebenfalls Beispiele nennen?

Takors: Die Biotechnologie verwendet lebende Zellen, Mikroorganismen oder Teile davon, wie Enzyme, um äußerst vielfältige Produkte und Verfahren zu erzielen. So lässt sich bei Pflanzen beispielsweise der Ertrag steigern oder ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Umwelteinflüsse verbessern. Zudem kann man pflanzliche Inhaltsstoffe, die wiederum für industrielle oder medizinische Zwecke verwendet werden, biotechnologisch herstellen. Ganz anders gestaltet sich die Biotechnologie in der Lebensmittelproduktion, wo sie eine lange Tradition hat. Das sehen wir etwa bei der Herstellung von Wein, Bier und Käse. Und auch beim Abbau von Laktose in Milchprodukten oder der Veredelung von Mehl für optimalen Teig. In der chemischen Industrie hat sich die Biotechnologie ebenfalls in zahlreichen unterschiedlichen Prozessen bewährt, aber es gibt noch viel Potenzial. Ich nenne mal als Erfolgsbeispiel Zitronensäure oder Glutamat, die ausschließlich biotechnologisch hergestellt werden. Oder Milchsäure, aus der bioabbaubare Verpackungen entstehen.  

Beim Stichwort Industrie denken die meisten vermutlich erstmal an große Anlagen und schwere Maschinen. Was können in solch einem Umfeld mikroskopisch kleinste Lebewesen und Enzyme bewirken?

Takors: Eine ganze Menge. Das haben mir mehr als 20 Jahre akademische und industrielle Forschung gezeigt. Die Mikroorganismen, Zellen oder Enzyme befinden sich in sogenannten Bioreaktoren, die einige Zehntausend Liter fassen können. Je nach Prozess vergärt hier beispielsweise Zucker mit Hilfe von Hefepilzen zu Ethanol, Bakterien setzen Kohlenstoffquellen zu Aminosäuren um, Enzyme spalten unerwünschte Verbindungen und so weiter. Ein wesentlicher Vorteil der Biotechnologie ist, dass all das unter milden Bedingungen möglich ist, also ohne hohe Temperaturen oder aggressive Chemikalien.

Gerade die Kunststoffproduktion ist sehr energieintensiv und hängt noch überwiegend am Öl. Was tut AV, um die Produktion umweltverträglicher zu machen?  

ä: Wir richten das ganze Unternehmen auf die Kreislaufwirtschaft aus. Sie soll zum neuen Leitprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft werden. Für AV heißt das: Wir wollen langfristig weg vom Rohöl als Rohstoff. Und die Biotechnologie hilft uns, alternative Rohstoffe einzusetzen, etwa Plastikabfall oder Pflanzen. Wir machen uns hier den Jahrmillionen alten Baukasten der Natur zu eigen und nutzen diese für chemische Prozesse, die wir gemeinsam mit Partner unter anderem aus dem akademischen Bereich entwickeln.

Takors: Anwendungsorientierte Forschung im akademischen Bereich und wissenschaftsbasierte Unternehmen – das ist in meinen Augen genau die richtige Kombination. Beispielsweise in dem neuen Projekt BIOS, das neun Partner aus sechs europäischen Ländern umfasst und vom Stuttgarter Forschungszentrum Systembiologie koordiniert wird. Hier geht es um die Entwicklung biointelligenter Technologien im Zusammenspiel von Biotechnologie, Informationstechnologie einschließlich Künstlicher Intelligenz und Automatisierungstechnik. Auch die kürzlich von AV etablierte Nachwuchsgruppe NEnzy, die eng mit der RWTH Aachen zusammenarbeitet, folgt genau diesem Prinzip. Ich war selber mehrere Jahre bei der Evonik tätig, bevor ich den Lehrstuhl des Instituts für Bioverfahrenstechnik an der Universität Stuttgart übernahm, und kenne daher beide Welten gut. Akademie und Industrie – diesen Weg müssen wir ausbauen.

Was heißt das konkret?

Takors: Die Biotechnologie ist ein Querschnittsgebiet, in dem extrem hohe Kompetenz aus vielen Gebieten zusammenkommen muss: Mikrobiologie, Biochemie, Genetik, Ingenieurwissenschaften, und Informatik. Hierzu muss zum einen die Interdisziplinarität innerhalb der Wissenschaft selbst erhöht werden. Und zum anderen brauchen wir auch außerhalb mehr Vernetzung und strategische Allianzen – nicht nur zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, sondern auch zwischen verschiedenen Branchen. Chemikalien, Lebens- und Futtermittel, Medikamente, Waschmittel, Papier, Textilien, erneuerbare Energien… überall spielt ja die Biotechnologie hinein.

ä: Und die einzelnen Firmen sollten Biotechnologie am besten von Anfang an mit in ihre Planungen und Prozesse einbeziehen. Denn die Perspektiven sind äußert vielversprechend: Die biotechnologischen Tools werden immer ausgefeilter, die Verfahren immer präziser. Und kühne Ideen müssen keine Träume bleiben. Das sehen wir auch in der eigenen Forschung und Entwicklung.

Zum Beispiel?

ä: Zum Beispiel unser Projekt Bio4PUR, das die Produktion der wichtigen Basischemikalie Anilin in eine neue Dimension bringen könnte. Es ist es uns nämlich geglückt, den dazu nötigen Kohlenstoff komplett aus pflanzlichen Rohstoffen zu gewinnen und auf Rohöl zu verzichten. Und zwar auch, weil wir dabei einen speziellen Mikroorganismus einsetzen. Außerdem erforschen wir, wie sich mithilfe von Enzymen das Recycling von Kunststoffabfall verbessern lässt, einer weiteren Quelle nicht-fossiler Rohstoffe.

Das klingt sehr vielversprechend, wie auch das gesamte Gebiet der weißen Biotechnologie. In einer Studie von 2021 wird für die kommenden Jahre ein hohes globales Marktwachstum vorhergesagt – im Schnitt um die 15 Prozent pro Jahr. Halten Sie so etwas für möglich?

Takors: Ich bin Ingenieur und kein Ökonom und kann mich da natürlich nicht festlegen. Aber dass die weiße Biotechnologie ein Schlüsselthema mit riesigem Potenzial ist und ein Treiber für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, das kann ich mit Fug und Recht behaupten. Für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte werden innovative Lösungen gebraucht – sei es um die Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten, sei es, um die Transformation der Industrie in Richtung Kreislaufwirtschaft voranzutreiben oder unser Klima zu schützen. Der Einsatz von allen klugen Technologien in Kombination ist nötig, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Und die Biotechnologie ist ein wesentlicher Schlüssel dafür.

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Tue, 07 Feb 2023 12:30:48 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_competencecenterb310leverkusen2-2.jpg?92402 https://content.presspage.com/uploads/2697/competencecenterb310leverkusen2-2.jpg?92402
Klima: Jetzt ist die Zeit zu Handeln /blog/de/klima-jetzt-ist-die-zeit-zu-handeln/ /blog/de/klima-jetzt-ist-die-zeit-zu-handeln/550304Die COP 27 ist gerade am 20. November zu Ende gegangen. Wenn ich auf die COP 27 zurückblicke, so tue ich das mit gemischten Gefühlen.

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Einerseits können wir eine bahnbrechende Vereinbarung sehen: Zum ersten Mal werden Finanzmittel für "Verluste und Schäden" für gefährdete Länder bereitgestellt, die von Klimakatastrophen schwer getroffen wurden. Diese Zusage freut mich persönlich sehr. Mit diesem Schritt hat die COP ihre Bedeutung unterstrichen. Die Industrieländer müssen die ärmsten Länder unterstützen, die durch eine Naturkatastrophe geschädigt wurden.

Andererseits: Es gab keine große Lösung, keine weiteren Maßnahmen, um die globale Erderwärmung zu stoppen. Die COP 27 bestätigte das 1,5-Grad-Ziel und die Notwendigkeit, aus der Kohle auszusteigen. Öl und Gas sind jedoch nicht in der Formulierung enthalten. Die Delegationen konnten sich nur auf das bereits in Glasgow erreichte Ziel einigen. Der große Wurf blieb aus. Es liegt also an uns, die Nachhaltigkeit voranzutreiben. Und in dieser Hinsicht sehe ich positive Entwicklungen: Während die formellen Verhandlungen über das Element des Verlust- und Schadensfonds hinaus kaum Ergebnisse brachten, hat sich auf der COP und darüber hinaus viel getan, und viele Initiativen in der Realwirtschaft treiben den Fortschritt voran. Das gilt auch für unsere Branche.

Die chemische Industrie hat viele Berührungspunkte und Bedürfnisse in Bezug auf Nachhaltigkeit. Sie ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen - verantwortlich für rund 3,5 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Aber: 95 Prozent aller hergestellten Güter hängen von Chemikalien ab. Unsere Werkstoffe und Anwendungslösungen sind in fast allen Bereichen des modernen Lebens zu finden. Von Sonnenkollektoren, Windturbinentürmen und Elektrofahrzeugen bis hin zu Matratzen und Kühlschränken.

Aber: Wir nutzen Ressourcen, die auf fossilen Rohstoffen basieren, wir brauchen Strom und Gas. Es liegt in unserer Verantwortung, dies und die damit verbundenen Umweltauswirkungen zu reduzieren. Deshalb haben wir uns bei AV als Unternehmen der Kreislaufwirtschaft verschrieben und treiben den Wandel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft voran. Unsere Vision ist es, vollständig kreislauforientiert zu werden und langfristig 100 % alternative Rohstoffe zu verwenden, um von der derzeitigen Verwendung fossiler Brenn- und Rohstoffe wegzukommen.

Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in Zeiten der Krise

Während derzeit viel passiert - der russische Krieg in der Ukraine, Fragen der Energiesicherheit, steigende Energiepreise in Europa, eine Inflation, die die Wirtschaft unter Druck setzt.... - müssen wir uns weiterhin stark auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Mehr denn je. Wir müssen mit voller Kraft auf eine nachhaltige Zukunft hinarbeiten, indem wir die Kreislaufwirtschaft zum globalen Leitprinzip machen. Die aktuelle Situation zeigt uns mehr denn je, dass wir uns von fossilen Brennstoffen und Abhängigkeiten lösen und die Infrastruktur und Kapazitäten für erneuerbare Energien schnell ausbauen müssen. Nachhaltigkeit und die Notwendigkeit, soziale und ökologische Aspekte zu integrieren, sind längst ins Blickfeld der Wirtschaft gerückt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird es immer wichtiger, Zukunftsmärkte und -chancen zu erkennen und zu entwickeln. Angetrieben von den Herausforderungen und Chancen der Nachhaltigkeit. Denn nur so schaffen wir nachhaltige Werte und Wohlstand.

Nachhaltigkeit treibt Wachstum

Nachhaltigkeit ist keine nette Beigabe, sondern eine geschäftsentscheidende Strategie. Der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft bedeutet für Unternehmen hohe Investitionen in neue Prozesse und Infrastrukturen. Rechtssicherheit und Vorhersehbarkeit sind dafür ein Muss. Den Finanz- und Kapitalmärkten kommt dabei eine besondere Rolle zu. Um das Potenzial zu heben, brauchen wir Offenheit für unterschiedliche Technologieoptionen und innovative Finanzierungsmodelle für die Demonstration und den Einsatz neuer Technologien, wie etwa Contracts for Difference für die Anschubfinanzierung.

Nachhaltige Produkte brauchen zudem funktionierende Märkte mit spezifischen Angebots- und Nachfragemodellen. Hier sind unter anderem die Markenhersteller gefragt. Wir müssen den wachsenden Trend zu einem ökologisch nachhaltigeren Lebensstil verstärken. Langlebige Produkte mit geringerem Energie- oder Ressourcenverbrauch, die das Klima schützen, werden zunehmend bei Kaufentscheidungen berücksichtigt. Diesen Trend voranzutreiben, bedeutet in Zeiten von Energiekrise und Inflation vor allem auch, dass Nachhaltigkeit bezahlbar sein muss.

Hier kommt die Politik ins Spiel. Die hohen Energiekosten in Europa belasten den laufenden Wandel in der chemischen Industrie und unsere ambitionierten Nachhaltigkeitsziele erheblich. Wir müssen den großen Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu wettbewerbsfähigen Preisen decken. Politische Anreize können dazu beitragen, Märkte für nachhaltigere Produkte zu schaffen und zu verändern. Instrumente wie Recyclingquoten, obligatorische Anforderungen an nachhaltige Inhalte und Produktkennzeichnung können dazu beitragen, die Nachfrage nach Kreislaufprodukten zu stimulieren. Sie sollten die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigen und die Sensibilisierung der Kunden unterstützen, einschließlich der Schaffung von Vertrauen und Akzeptanz bei den Verbrauchern.

Wie geht es nach der COP 27 nun weiter?

Wir sollten die positiven Zeichen nicht vergessen. Ja, vielleicht ist von der COP 27 kein entscheidender Ruck ausgegangen. Aber lassen Sie uns nicht aufgeben. Was wir in diesem Jahr auf der K-Messe in Düsseldorf gesehen haben, war wirklich ermutigend: Alles drehte sich um Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und darum, was die Industrie tut, um voranzukommen. Wir müssen den Kreislauf schließen und so gestärkt aus der Krise hervorgehen. Diesen Weg können wir aber nicht alleine gehen. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kapitalmarkt und Investoren müssen umdenken und zusammenarbeiten. Die Welt braucht uns und unseren Willen zur Veränderung, um unseren Planeten zu schützen.

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Thu, 01 Dec 2022 09:50:08 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_k2022-covestrobooth.jpg?56134 https://content.presspage.com/uploads/2697/k2022-covestrobooth.jpg?56134
Warum nachhaltige Materialien starke Partnerschaften erfordern /blog/de/warum-nachhaltige-materialien-starke-partnerschaften-erfordern/ /blog/de/warum-nachhaltige-materialien-starke-partnerschaften-erfordern/548612Die Vision von AV, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, war angesichts der globalen Klimaziele noch nie so wichtig wie heute. Dies gilt auch für die Notwendigkeit, Kooperationspartnerschaften zu bilden. Ohne global koordinierter Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels ist dieser Übergang unmöglich. Plattformen auf ganz unterschiedlichen Ebenen, wie die   und , sind für die Verwirklichung dieser Vision äußerst wichtig. Denn sie bringen die richtigen Akteure zusammen, um ihre Fortschritte in Richtung Աٰܳä für eine stärkere Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

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Nachhaltige Rohstoffe erschließen

Grüne Energie wird bei diesem Wandel die zentrale Rolle spielen. In der chemischen Industrie wird Energie nicht nur in unseren eigenen Anlagen benötigt, sondern auch bei der vorgelagerten Produktion von Rohstoffen wie grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak. Beide Bereiche bieten ein erhebliches Potenzial für Emissionssenkungen.

Im Jahr 2022 hat AV seine Klimaziele für Scope 1 (Emissionen aus unserer eigenen Produktion) und Scope 2 (Emissionen aus externen Energiequellen) bekannt gegeben. In 2023 wollen wir auch  ein Reduktionsziel für Scope 3 (Emissionen aus den vor- und nachgelagerten Prozessen der Wertschöpfungskette) ankündigen. In unserem Scope 3 stammt ein erheblicher Teil der Emissionen von einem einzigen Rohstoff: Ammoniak macht rund 900.000 Tonnen CO2 pro Jahr aus. 

Unsere Absichtserklärung mit Fortescue Future Industries (FFI) verdeutlicht die wichtige Rolle von Partnerschaften für eine klimaneutrale Zukunft. FFI ist ein australisches Unternehmen für erneuerbare Energien, das sich auf die Entwicklung von globalen Wasserstoff- und Ammoniakprojekten konzentriert. Dessen potenzielle jährliche Lieferung von grünem Wasserstoff an AV birgt ein enormes Einsparpotenzial für unsere Scope-3-Emissionen. Das Äquivalent von bis zu 100.000 Tonnen grünem Wasserstoff würde unsere Treibhausgasemissionen um bis zu 900.000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren.

AV verwendet Wasserstoff und Ammoniak als Rohstoffe zur Herstellung von Hochleistungspolymeren für unsere Schlüsselindustrien wie die Automobil- und Möbelindustrie. Durch den Einsatz von grünen Rohstoffen in unseren Prozessen können wir unseren Kunden CO2-reduzierte Angebote machen und damit ihre Anwendungen umwelt- und klimafreundlicher gestalten.

Blaupausen für Erfolg

Globaler Fortschritt kann ohne lokales Handeln kaum gelingen und ich freue mich, dass Länder wie Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen. Damit die Energiewende für energieintensive Industrien wie die Chemie ein Erfolg wird, müssen erneuerbare Energien in sehr großen Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen. Dafür brauchen wir dringend die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen schnellen und unbürokratischen Ausbau der Solar- und Windenergie.

Und wir müssen auch bedenken, dass energieintensive Rohstoffe wie Wasserstoff und Ammoniak nicht alle heimisch produziert werden können, wenn in Ländern wie Australien oder dem Nahen Osten weitaus bessere Bedingungen für große Mengen an Solar- und Windenergie bestehen. Die Ambitionen der Pionierstaaten erfordern daher erhebliche Investitionen in den Aufbau der Infrastruktur, um diese Produkte in Zukunft aus Ländern wie Australien zu importieren.

Initiativen wie stimmen mich optimistisch. Die EU und Deutschland haben diesen auktionsbasierten Mechanismus, um die Wasserstoffwirtschaft und damit die Wasserstoffimporte nach Deutschland anzukurbeln, praktisch erfunden. Die Idee stößt international auf großes Interesse und H2Global arbeitet nun an der Internationalisierung des Verfahrens. Ich bin überzeugt, dass dieses Instrument erfolgreich sein wird und freue mich, dass AV sich im Mai 2022 entschieden hat, Mitglied bei H2Global zu werden.

Plattformen und Initiativen wie die COP27 und H2Global sind nach wie vor enorm wichtig, um den globalen Wandel zu einer vollständig kreislauforientierten, klimaneutralen Zukunft zu verwirklichen. Wir dürfen nicht müde werden, Möglichkeiten für eine bessere und produktivere Zusammenarbeit zu suchen und zu schaffen, denn keine Person, kein Unternehmen und kein Land kann dies allein erreichen – Partnerschaften sind die Fahrzeuge, die uns ans Ziel bringen. Hersteller wie FFI, Abnehmer wie AV und Regierungen, die bereit sind, die nötige Infrastruktur aufzubauen und fördernde Regulierungen einzuführen, werden alle benötigt, um diese Aufgabe zu bewältigen.

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Thu, 24 Nov 2022 08:39:09 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_standard-screen-bampcajsummit-workshop-adobestock-335767288.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/standard-screen-bampcajsummit-workshop-adobestock-335767288.jpg?10000
K 2022 Kick-Off-Event: Ein Platz am Tisch für die junge Generation /blog/de/k-2022-kick-off-event-ein-platz-am-tisch-fuer-die-junge-generation/ /blog/de/k-2022-kick-off-event-ein-platz-am-tisch-fuer-die-junge-generation/546105Die K 2022: was für eine Messe, was für ein Team, was für eine Reise! Hinter AV liegen acht anstrengende, aber unglaublich spannende Tage mit tollen Eindrücken, Gesprächen und neuen Kontakten. Es ist schwer, daraus ein Highlight herauszuziehen. Im Sinne des diesjährigen AV Mottos „Crafting Connections with you“ bleibt mir persönlich als eines der vielen Höhepunkte des vielfältigen Messeprogramms das Kick-Off-Event am 19. Oktober in Erinnerung.

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Die K-Messe war schon immer ein Ort der Inspiration und Diskussion für wirtschaftliche und politische Entscheidungsträger aus der ganzen Welt. Daher war es nur logisch, dass AV gleich mit dem ersten Programmpunkt und dem dazugehörigen Panel die zentralen Themen in den Mittelpunkt stellt, die wir auf der Messe präsentieren und diskutieren wollten: “Pioneering a Fully Circular Future – with climate-neutral plastics”. Wie schaffen wir den Übergang zu einer vollständig zirkularen Wirtschaft und Աٰܳä?

Mögliche Antworten auf diese Frage diskutierten auf der Bühne neben dem AV Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Steilemann auch Sophie Herrmann, Partnerin bei SYSTEMIQ, Teresa Oberhauser, globale Koordinatorin der Jugendvertretung des UNEP und Dr. Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE.

Gemeinsam schneller und effizienter handeln

Ein spannender Mix aus unterschiedlichen Meinungen und Hintergründen also, die zu einer lebhaften Diskussion auf der Bühne unseres AV-Stands geführt haben. Genau das, was die K-Messe und vor allem die Kunststoffindustrie braucht, um die Herausforderungen hinsichtlich Klimazielen und Kreislaufwirtschaft zu meistern. Markus Krebber zum Beispiel betonte, dass die Energiekrise eine globale Krise ist und auch schon vor dem Krieg in der Ukraine präsent war. Ein wichtiger Punkt, um zu verstehen, dass die Herausforderungen im Energiesektor bleiben werden und wir nicht an kurz-, sondern an langfristigen Lösungen arbeiten müssen. Wir sind auf dem richtigen Weg!

Sophie Herrmann stellte einen der wichtigsten Aspekte beim Thema Kreislaufwirtschaft hervor, indem sie Kunststoffen eine neue Rolle zusprach, in der Plastik wieder für Modernität stehen kann. Genau darum ging es auch an verschiedenen Stationen unseres AV-Stands auf der Messe, wo wir Besucherinnen und Besuchern zukunftsweisende Lösungen aus Kunststoff für unsere Kunden, teilweise auch schon auf Basis alternativer Rohstoffe wie Recycling- oder Biomaterialien präsentiert haben.

Am Ende der Panel-Diskussion waren sich alle vier einig: Es muss gemeinsam schneller und effizient gehandelt werden. Die unterschiedlichen Bereiche aus Politik, Wirtschaft, NGOs und Gesellschaft müssen auf internationaler Ebene zusammenarbeiten und Verfahren schneller in Gang gesetzt werden.

Die junge Generation mit an den Tisch bringen

Das ist ein lobenswertes Fazit des Panels, aber nicht der Grund, warum ich das Kick-Off-Event als eines der Highlights der diesjährigen Messe sehe. Mein Grund ist Teresa Oberhauser.

Teresa hat in der Diskussion mehrmals untermauert, dass das größte Problem der jungen Generation das Gefühl von Machtlosigkeit ist. Dass genau dadurch Frustration entsteht. Ich habe nach wie vor das Bild vor Augen, das sie beschrieben hat: Auf der K-Messe diskutieren Wirtschaftsgiganten und einflussreiche politische Entscheidungsträger über Entscheidungen, die vor allem diese junge Generation beeinflussen wird.

Natürlich hat sie recht – mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist unter 30. Die zentralen Fragen von Teresa im Panel lauteten: Wie kann die junge Generation mit in die Entscheidungsfindung einbezogen werden? Wo ist ihr Platz am Tisch?

Damit sind definitiv strukturelle Veränderungen verbunden. Es gibt bisher nur wenige Beispiele auf europäischer Ebene, wo junge Menschen mit am Tisch von großen Konzernen sitzen, Entscheidungen beeinflussen können und ihre Meinung direkt an die Entscheidungsträger richten.

Ich glaube, dass wir diese Denkweise auch auf Industrie und Wirtschaft übertragen können, eine Teilhabe der jüngeren Generation ist auch hier möglich und nötig. AV könnte dabei im Zeichen der Chemiebranche vorangehen.

Markus Steilemann hat es auf dem Panel abschließend sehr treffend zusammengefasst: Die Chemieindustrie ist keine alte Industrie, so wie es ihr immer nachgesagt wird. Sie ist jünger und moderner als je zuvor!

In einem so jungen und modernen Unternehmen wie AV müssen wir darauf achten, mit der jungen Generation nicht nur in den Dialog zu treten, sondern sie an wichtigen Entscheidungen teilhaben zu lassen.

Das steht für mich sinnbildlich für „Crafting connections with you“ und eine gute Basis für alles das, was hinsichtlich Kreislaufwirtschaft und Աٰܳä vor uns liegt.

Sie haben das Kick-off-Event verpasst? Dann schauen Sie sich .

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Wed, 09 Nov 2022 10:05:00 +0100 https://content.presspage.com/uploads/2697/34355d75-fb6d-4a1d-9055-6527569cb713/500_large-k2022-19102022-stage-2.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/34355d75-fb6d-4a1d-9055-6527569cb713/large-k2022-19102022-stage-2.jpg?10000
Müll sammeln am Rhein – ein erster Schritt zur Müllvermeidung /blog/de/muell-sammeln-am-rhein--ein-erster-schritt-zur-muellvermeidung/ /blog/de/muell-sammeln-am-rhein--ein-erster-schritt-zur-muellvermeidung/535224Vater Rhein ist nicht nur Wirtschaftsmotor, sondern Teil unseres Lebens und unserer Freizeit. Er ist Transportader. Er ist Lebensraum für Fische, Muscheln und Krebse. Er ist Trink- und Kühlwasserlieferant. Jetzt muss er aufgeräumt werden.

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In meiner Jugend saß ich abends oft in einer Bucht am Wasser, mit Freunden, bei Sonnenuntergang, Lagerfeuer und Grillen. Der Fluss ist meine Heimat.

In den 1980ern war das unvorstellbar. Vor 40 Jahren war der Fluss ein großer Abwasserkanal, biologisch fast tot. Ein schwerer Chemieunfall im Jahr 1986 war trauriger Tiefpunkt: tote Fische überall und es stank zum Himmel. . Durch den Beschluss des Aktionsprogramm Rhein sprachen sich alle Anrainerstaaten für einen besseren Schutz des Rheins aus. Das Ziel: Umweltschutz, Leben und Wirtschaften gemeinsam ermöglichen.

Es war ein langer, aber auch erfolgreicher Weg. Heute ist die Entwicklung des Rheins für mich ein tolles Beispiel, dass nachhaltiger Wandel möglich ist, wenn alle über Grenzen hinweg das Problem verstehen und anpacken.

Der Rhein ist heute sauberer, aber noch nicht perfekt. Müll in großer und kleiner Form, auch aus Kunststoff, liegt an seinen Ufern und auf seinem Grund.

Am 8. August, im Rahmen der Alliance to End Plastic Waste – Clean4Change Kampagne, war ich zusammen mit Kolleginnen und Kollegen, ihren Verwandten und Freunden zu Gast beim Rhein Clean Up in Dormagen Zons. Etwa 50 Menschen packten bei strahlendem Sonnenschein an einem der schönsten Sandstrände der Gegend an. Es war einer von diversen Clean Ups, die meine Kollegen in vielen Ländern auf die Beine stellen.

Unser „Ergebnis“: In gut drei Stunden bargen wir gut 2 Tonnen Abfall aus dem Sand, darunter 63 Reifen und 1,5 Tonnen Metallschrott, vieles davon schon viele Jahre alt.

Vor Ort Müll zu sammeln und sich mit Menschen zu unterhalten klingt banal, ist aber ein konkreter erster Schritt im Prozess des Verstehens und Umsetzens gezielter Präventionsmaßnahmen lokaler Interessengruppen. Zusätzlich sind Aufräumaktionen, sofern lokal und pragmatisch gehalten, sehr ressourcen- und kosteneffizient. Ein sauberer Strand verhindert zwar nicht die Gefahr der neuerlichen Vermüllung, reduziert aber die gesamte Menge Müll in der Umwelt.

Die jüngste Geschichte des Flusses ist Beweis, dass eine Gemeinschaft von Staaten, Organisationen und Individuen ein so großes Gewässer sauber bekommen kann – im Einklang mit der Wirtschaft und den Menschen. Es braucht Leidenschaft, Geduld und Ausdauer.

Der Rhein motiviert, die viele Arbeit anzupacken. Wir werden weitere CleanUps planen. Mit Blick auf die Verhandlungen zum Global Treaty for Plastic Pollution werden wir in Partnerschaften wie der Alliance to End Plastics Waste die Herausforderungen von Nicht-Verpackungsabfällen stärker analysieren und effektive Lösungsbausteine entwickeln.

Ein großes „Danke“ an all meine Kolleginnen und Kollegen und die externen Partner, die dieses Jahr an den vielen Clean Ups weltweit teilnehmen oder sie sogar organisieren.

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Mon, 10 Oct 2022 12:04:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_287792559-1199787664101291-9172587112937042750-n.jpg?78781 https://content.presspage.com/uploads/2697/287792559-1199787664101291-9172587112937042750-n.jpg?78781
Nächster Schritt in der Messung von Scope 3 /blog/de/naechster-schritt-in-der-messung-von-scope-3/ /blog/de/naechster-schritt-in-der-messung-von-scope-3/533468COVESTRO GEHT VORANAV will klimaneutral werden. Unsere ehrgeizigen Ziele für Scope 1 und 2 sollen bis 2035 erreicht werden. 80 Prozent der Emissionen entfallen jedoch auf Scope-3-Emissionen - und die sind bekanntlich schwer zu erfassen. Ein gerade veröffentlichter könnte ein Schritt zur Lösung sein.

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AV hat Anfang des Jahres sein Ziel bekannt gegeben, bis 2035 operativ klimaneutral zu werden - das heißt, die direkten Emissionen aus dem eigenen Betrieb (Scope 1) sowie die indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2) auf netto null zu reduzieren. Rund 80 Prozent der Emissionen des Unternehmens stammen jedoch aus anderen Quellen, indirekte Emissionen, aus so genannten vor- und nachgelagerten Prozessen - also zum Beispiel aus Lieferketten, aus dem Transport von Materialien oder aus der Verarbeitung von Rohstoffen, die wir in unserer Produktion verwenden.

Hier befindet sich AV in guter Gesellschaft: Dieses Verhältnis spiegelt die Gesamtsituation der chemischen Industrie wider, die für etwa 7 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlich ist, wovon fast 80 Prozent auf Scope 3 entfallen. Offensichtlich eine Herausforderung, die dringend angegangen werden muss.

Large-Lynette Chung, Chief Sustainability Officer -  20“Scope-3-Emissionen sind in der Tat eine harte Nuss, die es zu knacken gilt", räumt Lynette Chung, Chief Sustainability Officer bei AV, ein. "Lassen Sie mich die zwei größten Herausforderungen nennen, mit denen wir konfrontiert sind. Wir sprechen von vor- und nachgelagerten Emissionen, d.h. von völlig unterschiedlichen Beteiligten, Prozessen und Produktionsschritten, die in all unseren BEs involviert sind - und das erhöht die Komplexität massiv. Zweitens sind entweder keine geeigneten Daten verfügbar, und selbst wenn es Daten gibt, gibt es keine harmonisierte Methode zur Berechnung der CO2-Fußabdrücke und der Scope-3-Emissionen des Unternehmens für die Tausenden von verschiedenen Produkten, Materialien, Produktionsprozessen und beteiligten Lieferanten. Das bedeutet, dass wir die Scope-3-Emissionen bisher nicht zuverlässig verfolgen konnten." 

Ein neuer Goldstandard für die Bewertung von Scope-3-Emissionen?

AV hat sich daher auf den Weg gemacht, um eine Lösung für diese Herausforderung zu finden. Mit dem gerade veröffentlichten der globalen Brancheninitiative „Together for Sustainability" (TfS), bei der AV eines von sechs Gründungsmitgliedern ist, wurde ein großer Schritt nach vorn gemacht. Die Entwicklung des Leitfadens nahm drei Jahre in Anspruch, die hauptsächlich damit verbracht wurden, den Status Quo zu bewerten. Sprich, einen Ansatz für die Sammlung und den Austausch von Daten zu entwickeln und ein gemeinsames Verständnis für die besten Methoden zur Berechnung von Emissionen zu finden - sowie ihn prüfungsfähig, ISO-konform und vom Greenhouse Gas Protocol akzeptiert zu machen. Außerdem wurde der Leitfaden vor seiner Veröffentlichung von mehr als 50 Unternehmen getestet und ist daher in einem umsetzungsbereiten Zustand veröffentlicht worden.

ThomasRoemerDer neue TfS-Leitfaden für den Product Carbon Footprint [PCF] enthält spezifische Berechnungsanweisungen für Emissionen von der „Wiege bis zum Werkstor" für chemische Materialien. Er harmonisiert die PCF-Berechnungsansätze in der gesamten Branche und ist auf die große Mehrheit der chemischen Produkte anwendbar. Damit wird eine Lücke geschlossen, die mit Spannung erwartet wird: „Der CO2-Fußabdruck von Produkten wird als Beschaffungskriterium genauso wichtig werden wie Kosten und Verfügbarkeit", sagt Dr. Thomas Roemer, Global Head of Procurement bei AV, der die Bemühungen von AV in diesem Arbeitsbereich unterstützt. "Der PCF-Leitfaden bietet klare und standardisierte Anleitungen zur Berechnung von Treibhausgasemissionen für die spezifische Chemikalienproduktion, z.B. bei Multi-Output-Prozessen und bei der Verwendung von Rohstoffen mit biogenem Anteil. Da der Leitfaden offen für alle sein wird, ist er nicht auf die TfS-Mitglieder oder die chemische Industrie beschränkt, sondern kann für jede Branche nützlich sein, die chemische Stoffe verwendet. Ein großer Vorteil, der hoffentlich für Standards und Transparenz sorgen und uns bei AV helfen wird, noch besser daran zu arbeiten, klimaneutral und vollständig zirkulär zu werden."

Ein Ergebnis der Anwendung dieses Leitfadens durch AV könnte sein, dass OEMs aufgrund der weithin akzeptierten Transparenz und Gültigkeit der Methode ein Produkt auf der Grundlage seines wahren CO2-Fußabdrucks auswählen könnten - mit dem Ziel, dass die Produkte von AV in dieser Hinsicht die attraktivsten auf dem Markt sind. Und die eigene Beschaffung von AV kann ihrerseits die Mengen an Rohstoffen ebenfalls auf der Grundlage ihres CO2-Fußabdrucks auswählen.

"Ein standardisierter Ansatz ist ein sehr wichtiger und großer Schritt für die chemische Industrie und AV. Es stimmt mich zuversichtlich, dass wir hier einen weiteren großen Schritt in Richtung Աٰܳä machen, nicht zuletzt weil es sich um eine globale Initiative der Chemiebranche handelt", sagt Lynette Chung.

Gleichzeitig ist dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Bekanntgabe der Scope-3-Emissionsziele von AV im Jahr 2023. Diese lassen sich mit Hilfe des PCF-Leitfadens zuverlässig verfolgen und nachvollziehen.

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Tue, 27 Sep 2022 17:36:13 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_weltkugel-2.jpg?72011 https://content.presspage.com/uploads/2697/weltkugel-2.jpg?72011
Krisen und kein Ende: Wie werden Unternehmen durch starke Lieferketten widerstandsfähiger? /blog/de/krisen-und-kein-ende-wie-werden-unternehmen-durch-starke-lieferketten-widerstandsfaehiger/ /blog/de/krisen-und-kein-ende-wie-werden-unternehmen-durch-starke-lieferketten-widerstandsfaehiger/530302Die immer deutlicheren Unwägbarkeiten rütteln Unternehmen wach: Wie lässt sich das Geschäft krisensicher aufstellen? Widerstandsfähige und diversifiziertere Lieferketten können den Unterschied machen. Nicht umsonst steht das Thema im Mittelpunkt der Jahrestagung Handelsblatt Asia Business Insights 2022.

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Sehen Sie auch dieses große Fragezeichen, wenn es um das Thema Zukunft geht? Die Folgen des Klimawandels wie Hitzewellen, Dürren und verheerende Überschwemmungen rund um den Globus beherrschen die Nachrichten. Geopolitische Bedrohungen erschüttern unsere Illusion von Stabilität und globaler Zusammenarbeit. Die Rezession erreicht ungeahnte Ausmaße, und die explodierenden Energiepreise bedrohen Wohlstand und Arbeitsplätze.

Vor diesem Hintergrund mag ein Thema wie Lieferketten zweitrangig erscheinen. Sie spielen jedoch eine entscheidende Rolle. Exportnationen wie Deutschland sind besonders auf stabile Lieferketten und verlässliche Außenhandelsbedingungen angewiesen. Die Industrie hat keine Zeit zu verlieren: Unternehmen müssen ihre Lieferketten zukunftssicher aufstellen, sie nachhaltiger und widerstandsfähiger gegen Störungen machen – und so Umsatz, Wachstum und Arbeitsplätze sichern.

Frachtrouten und Handelsnetzwerke umspannen heutzutage den gesamten Globus. Das ist ein Vorteil, wenn alles gut läuft. Und ein Problem, wenn durch Lieferketten-Schocks plötzlich nichts mehr geht. Der  Klimawandel, wirtschaftliche und geopolitische Umwälzungen tragen dazu bei, dass Lieferketten-Schocks häufiger auftreten, größere Kreise ziehen und das globale Handelsnetzwerk aus dem Gleichgewicht bringen. In der Konsequenz fehlen Rohstoffe, Produktionsprozesse geraten ins Stocken, Waren erreichen mit immenser Verspätung ihren Bestimmungsort. Allein durch die Unterbrechung von Lieferketten könnte es einer aktuellen Studie von McKinsey zufolge für Unternehmen über einen Zeitraum von zehn Jahren zu Einbußen von fast 45 % des Jahresgewinns kommen.

Transparenz durch Digitalisierung vom Start- bis zum Zielpunkt

Ein entscheidender Faktor, um Unternehmen besser gegen Lieferketten-Schocks zu wappnen: Diversifiziertere und nachhaltigere End-to-End-Lieferketten. Mit einer klugen Balance aus globalen und regionalen Liefernetzwerken , die sich in mehrerer Hinsicht lohnt: Die Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen verringert sich, unvorhergesehene Ausfälle an einer Stelle lassen sich an anderer Stelle eher kompensieren. Der Erfolg dieser Strategie hängt wesentlich von der Digitalisierung ab. @AV investiert deshalb konsequent in den Ausbau einer digitalen Infrastruktur, die einen lückenlosen Datenfluss entlang der gesamten Lieferkette sicherstellt. Supply-Chain-Analysen optimieren Planung, Beschaffung, Produktion und Vertrieb und sorgen für eine größere Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Der Fortschritt der digitalen Transformation in der Wirtschaft dürfte in Zukunft auch eine entscheidende Rolle für eine gesicherte und nachhaltige Energieversorgung spielen. Damit alternative Ressourcen wie Ammoniak aus grünem Wasserstoff zuverlässig rund um den Globus transportiert werden können, müssen Lieferketten nicht nur diversifizierter, sondern auch digital vernetzter werden. Mittels Track & Trace-Verfahren beispielsweise lassen sich Container weltweit innerhalb der Lieferkette in Echtzeit verfolgen. Allerdings reicht es nicht aus, digitale Einzellösungen zu etablieren – nur wenn diese vernetzt und standardisiert werden, kann eine Branche mit einem breit aufgestellten Logistik- und Zulieferernetzwerk effektiv zusammenarbeiten und eine verlässliche Produktion garantieren. Klar ist: Investitionen in krisensichere, nachhaltige Lieferketten sind ein Schlüsselfaktor, der über die weltweite wirtschaftliche Stabilität und den Erfolg der Energiewende entscheidet.

Langfristig profitieren Unternehmen von diesen Investitionen nicht nur durch resilientere Lieferketten, sondern auch durch Reputationsgewinn und Vertrauen. Kunden und Endverbraucher erwarten von Unternehmen in zunehmendem Maße, dass sie ihr Geschäft ressourceneffizient und nachhaltig aufstellen – für uns bei AV beginnt unternehmerische Verantwortung bereits bei den Lieferketten.

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Tue, 13 Sep 2022 15:22:08 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_containershiponthenorthsea-balticseacanal.jpeg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/containershiponthenorthsea-balticseacanal.jpeg?10000
Eine Messe wert /blog/de/eine-messe-wert/ /blog/de/eine-messe-wert/525201Die Welt ist mit ungeahnten Problemen konfrontiert. Um sie zu bewältigen, brauchen wir neue Ideen und eine neue Offenheit; in Zeiten der Konfrontation dringender denn je. Einen Lichtblick bildet gerade die größte Messe für Prozesstechnik in Frankfurt.

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Krieg, Hunger, Seuchen, Hitze, Brände – die Weltlage ist gerade alles andere als einfach. Überall halten uns Löscharbeiten in Atem, muss das Nötigste einigermaßen bewältigt werden. Da gerät vieles, was den Horizont von ein paar Wochen und Monaten überschreitet, außer Acht. Der Klimaschutz etwa droht hintangestellt zu werden.

Man muss es aber noch einmal klar sagen: Wir dürfen nicht zusehen, wie Dürren und Fluten, wie die Auszehrung der Ressourcen und der Raubbau an der Natur unseren Planeten immer weiter stressen. Wir müssen uns unbedingt auch die langfristige Sicht erhalten – um Ursachen zu bekämpfen und Brandherde abzustellen.

Das geht nicht ohne viel guten Willen, Gemeinsinn, Einsicht und enorme Anstrengungsbereitschaft. Und nicht ohne technologische Errungenschaften. Letztere sind zum Glück keine Mangelware. Das wird jetzt gerade in Frankfurt deutlich: auf der Achema, der weltweit größten Messe für Prozesstechnik. Sie formt die Schnittmenge von Energie, Chemie, Biotechnologie und Umweltwirtschaft – Sektoren, auf die es besonders ankommt, um der Transformation in eine wirklich nachhaltige Welt Schwung zu verleihen.

Grenzüberschreitender Austausch, globale Kooperation 

Okay, eine Marketing-Veranstaltung. In normalen Zeiten eher ein Thema für Fachleute. Doch in Zeiten wie diesen, die von zunehmender Anti-Haltung, Konfrontation, Propaganda und geopolitischer Blockbildung geprägt ist, verdient sie besondere Erwähnung. Denn die Achema bildet mit 2.200 Ausstellern aus 50 Ländern das ab, was wir so dringend brauchen – grenzüberschreitenden Austausch und globale Kooperation. 

Nur ein Klima der Offenheit, eine faktenbasierte Weltsicht bringen die Lösungen hervor, die uns weiterbringen. In Frankfurt sind sie greifbar. Hightech-Recycling mit Biotechnologie etwa – Bakterien und Enzyme können die Wiederverwertung von altem Kunststoff ankurbeln. Bei der Produktion von neuem helfen innovative Verfahren, vom Erdöl wegzukommen und weniger CO2 in die Atmosphäre zu jagen. Und Blockchain-Prozesse können Transparenz in verschlungene Lieferketten bringen.

Manches im Technologiebereich mag noch Zukunftsmusik sein, während sich die politische und gesellschaftliche Kluft zu vertiefen scheint. Überzeugen wir die Menschen, dass letztlich nur gemeinschaftliche rationale Lösungen allen weiterhelfen.

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Wed, 24 Aug 2022 10:10:21 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_achema-ms-2.jpg?50941 https://content.presspage.com/uploads/2697/achema-ms-2.jpg?50941
Jeder kleine Schritt schafft eine Veränderung /blog/de/jeder-kleine-schritt-schafft-eine-veraenderung/ /blog/de/jeder-kleine-schritt-schafft-eine-veraenderung/524940Ich bin Leonie, 17 Jahre alt und komme aus Wiesbaden. In den vergangenen vier Wochen habe ich ein Praktikum bei AV in Leverkusen gemacht, teilweise in den Ferien. Mir ist es wichtig, dass ich am Puls der Zeit bin und informiere mich darum vielfältig.

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Rückblickend waren die letzten Jahrzehnte echt unverantwortlich von uns Menschen, Ressourcen sind nicht unendlich vorhanden. Das wird an den Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher.

Ich hoffe dennoch, dass wir früh genug handeln, sodass meine Kinder unsere Erde einmal so erleben können, wie ich es tue. Mit dieser Hoffnung bin ich glücklicher Weise nicht die Einzige. Gerade in meiner Generation wächst das Bewusstsein für die Umwelt immer weiter. Unser Denken hat sich geändert, Nachhaltigkeit rückt immer weiter in den Mittelpunkt. Die Vision einer Kreislaufwirtschaft wird nach Jahrzehnten der linearen Wirtschaft immer beliebter. 

Momentan ist die Kreislaufwirtschaft zwar nur eine Vision, aber ich mag sie trotzdem. Und ich weiß: bis der geschlossene Kreislauf Realität wird, haben wir noch viele Schritte vor uns. Dennoch ist es mir wichtig, dass wir uns bewusst sind, jeder kleine Schritt schafft eine Veränderung. Bei AV im speziellen habe ich in den vergangenen vier Wochen gelernt, dass es schon Möglichkeiten zur Wiederverwendung gibt. In diesen Forschungsprojekten gibt es stetige Fortschritte. Das ist eine coole Gewissheit!

Mir als jungem Menschen muss die Wirtschaft die Idee der Kreislaufwirtschaft, wie glaube ich allen Konsumenten, noch besser näher bringen. Schließlich können wir mit unserem Handeln alle Einfluss nehmen. Dann können sich auch nachhaltige Produkte langfristig etablieren, auch wenn es etwas mehr kostet. Ich finde, das es das Mindeste ist, was wir tun können, um unsere Zukunft auf diesem Planeten zu sichern.

Ich wünsche mir, dass erneuerbare Energien, ressourcenschonender Umgang, Recycling und Abfallmanagement mehr Aufmerksamkeit erhalten, am besten gesamtheitlich und nicht als Einzellösungen. Die Kreislaufwirtschaft ist in der Lage, alle diese Bereiche in einem laufenden System zu vereinen, auch wenn sie bisher nur eine Vision ist. Ich bin zuversichtlich, dass sie der beste Weg zu kompletter Աٰܳä ist. Um das zu schaffen, müssen wir alle mitnehmen und ein gutes Vorbild sein! Ich bin gerne auf diesem Weg unterwegs.

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Fri, 19 Aug 2022 12:26:40 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_leonie4.jpg?64839 https://content.presspage.com/uploads/2697/leonie4.jpg?64839
Hindernis für die Zukunft? /blog/de/hindernis-fuer-die-zukunft/ /blog/de/hindernis-fuer-die-zukunft/515648Warum Europas Eisenbahnwirrwarr nicht nur den Lieferketten der Industrie schadet, sondern auch die Klimaschutzmaßnahmen verzögert

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Panta rhei – alles fließt. Das von den griechischen Philosophen der Antike geprägte Diktum bezieht sich zwar auf den sich ständig verändernden Charakter der Welt, beschreibt aber auch einen idealen Zustand des globalen Lieferketten- und Logistiknetzes. In letzter Zeit haben wir jedoch genau das Gegenteil erlebt, denn Unterbrechungen der Waren- und Rohstoffströme stellen Unternehmen weltweit vor Probleme.

Engpässe bei Containern und Schiffsladungen sind nicht nur auf die jüngste Schließung des Hafens von Shanghai zurückzuführen, und die Situation hat sich in den letzten Jahren weltweit verschärft. Ähnlich verhält es sich mit dem Schienenverkehr: Die jüngsten Probleme kommen zu einem längerfristigen Trend hinzu, bei dem die Zuverlässigkeit und Leistung abnimmt. Ein kürzlich in der Zeitschrift Logistik heute diskutiertes Beispiel verdeutlicht, wie stark Branchen und lokale Wertschöpfungsketten von funktionierenden Schienengüterverkehrsverbindungen abhängen: Bis zu 60 Züge verkehren wöchentlich zwischen Duisburg als Endpunkt der neuen Seidenstraße in Europa und verschiedenen Zielen in China. Die Transporte führen in der Regel durch Russland und Weißrussland – aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine könnte es aber bald zu spürbaren Einschnitten in den Frequenzen kommen. Ein weiteres konkretes und buchstäblich greifbares Beispiel: der Übergang von der Schiene auf die Straße, der durch die vorübergehende Schließung von Bahncontainerterminals aufgrund von Überlastung während der Osterferien unterbrochen wird.

Aber nicht nur geopolitische Krisen beeinträchtigen die Güterversorgungsketten über die Schiene. Das System selbst lässt Branchen, die auf Zuverlässigkeit angewiesen sind, um ihre Lieferziele zu erreichen, pessimistisch in die Zukunft blicken. Auch ohne die Krise stößt das Schienensystem an seine Grenzen. Mit Baustellen im gesamten europäischen Schienennetz fielen in den letzten Monaten Hunderte von Zügen aus, wie das berichtet. Eine Situation, die nach Ansicht von Experten andauern wird und die sich nach Einschätzung der Betreiber noch weiter verschlechtern wird, was die Logistik der Branche und die Pünktlichkeit der Lieferungen zusätzlich belastet. Beispiel Deutschland: Das Land verfügt über das größte Autobahnnetz in der Europäischen Union. Doch auch 2019

Investitionen sind überfällig – nicht zuletzt angesichts des dringenden Bedarfs an tiefgreifenden Klimaschutzmaßnahmen. Bei unserem Streben nach einer grüneren Industrie ist dieses Ziel ohne eine vollständige Kreislaufwirtschaft nicht zu erreichen. Die Kreislaufwirtschaft geht jedoch mit einem deutlich erhöhten Logistikvolumen einher. Wenn wir eine nachhaltige Lieferkette für die Kreislaufwirtschaft aufbauen wollen, ist es der richtige Weg, einen großen Teil der recyclingfähigen Komponenten oder der wiedergewonnenen Rohstoffe auf dem Weg zur Wiederverwendung per Bahn zu befördern.

Der Wandel kommt nicht von heute auf morgen, aber er beginnt mit erheblichen Investitionen in die Schieneninfrastruktur, wie sie von der Bundesregierung geplant sind – und es wurde auch Zeit in einem Land, in dem . Ein längerer baubedingter Leistungsabfall kann nicht hingenommen werden: Es braucht kluge Konzepte zur Bereitstellung von Umleitungen, Kapazitäten in verkehrsschwachen Zeiten und hocheffektive Baustellen, um die negativen Auswirkungen zu minimieren.

Auch die Debatte über den Wettbewerb muss fortgesetzt werden: Die europäische Infrastrukturpolitik muss hier endlich entschlossene Akzente setzen, um den Fluss der globalen Lieferketten in Gang zu halten. Eine leistungsfähige Infrastruktur wird der Schlüssel für die Versorgung des europäischen Marktes sein - belastbar und nachhaltig.

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Mon, 27 Jun 2022 15:33:35 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_aufmacherbild1.jpg?10000 https://content.presspage.com/uploads/2697/aufmacherbild1.jpg?10000
Wie misst man eigentlich Աٰܳä? /blog/de/wie-misst-man-eigentlich-klimaneutralitaet/ /blog/de/wie-misst-man-eigentlich-klimaneutralitaet/506884Innovation als Treiber für NachhaltigkeitWie kann AV klimaneutral werden? Wie wirken sich einzelne Maßnahmen aus? Wie funktioniert das Zusammenspiel? AV hat eine innovative Software entwickelt, um dabei zu helfen, diese Fragen realistisch zu beantworten: CEEPTER. 

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“If you can’t measure it, you can’t manage it.” Der Spruch ist zwar alt, aber nicht weniger wahr. Wenn es keine verlässlichen Zahlen gibt, dann ist es sehr schwer, gute und richtige Entscheidungen zu treffen. Das gilt insbesondere dann, wenn mit viel Pioniergeist Neuland betreten wird. Wie ist es beispielsweise überhaupt möglich, als einer der führenden Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen klimaneutral zu werden? Und mit welchen großen Hebeln lässt sich dieses Ziel erreichen?

Der Mann hinter den Zahlen

Dr. Björn Bahl ist einer, der diese Fragen beantwortet – er ist sozusagen der Mann hinter den Zahlen. Sie beschäftigen den Maschinenbauingenieur schon seit seinem Einstieg bei AV Anfang 2019. Damals hat er im Bereich Energy Excellence mit Excel erste Fragen zur zukünftigen Entwicklung des CO-Ausstoßes beantwortet. „Handgestrickt“, wie er schmunzelnd erzählt. Aber schon früh war ihm klar: „Solche Fragestellungen wird es künftig öfter geben und wir brauchen hierfür bei AV eine professionelle Lösung.“

 

Doch am Anfang dieses Weges stand zunächst vor allem viel Eigeninitiative: Neben seinem Tagesgeschäft tüftelte er an einer Lösung für eine Software, die wichtige Produktionskennzahlen und Einflussfaktoren bündeln kann, um Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen vorherzusagen. Rückenwind gab es dabei von seinen Chefs, die das Projekt von Beginn an unterstützten. Zunächst musste Bahl, der sich selbst schon mal als „Energiedaten-Enthusiast“ bezeichnet, dafür aber die Programmiersprache Python lernen. Zwei Kollegen haben ihm dabei geholfen.

CEEPTER half bei der Bestimmung der Klimaziele

Ausgezahlt hat sich die ganze Arbeit dann erstmals, als CO-Emissionen in immer mehr Fragestellungen bei AV eine wichtige Kennzahl wurden: „Als wir maßgeblich dabei unterstützten, ein CO-Ziel als nicht-finanzielle Kennzahl für die langfristige Managementvergütung zu entwickeln und hierbei die Frage gestellt wurde, was realistische Größen seien und wohin sich der CO-Fußabdruck von AV entwickelt, zeigte sich die Stärke unseres Tools“, erinnert sich Bahl. Die am 1. März veröffentlichten Klimaziele wurden ebenfalls über CEEPTER berechnet. Bis 2035 klimaneutral für Scope 1 und 2, so lautet das ehrgeizige Ziel. „Mit Verabschiedung dieser Ziele war klar, dass sich unsere Aufgabe des Energiemanagements in Richtung Energie- und Emissionsmanagement weiterentwickeln wird“, so Dr. Alexander Plum, Leiter Energy Excellence.

Mit CEEPTER war Bahl in der Lage, innerhalb kürzester Zeit verschiedene Szenarien zu berechnen, die unterschiedliche Maßnahmen und Effekte berücksichtigen und bis auf die einzelnen Standorte von AV runtergebrochen werden können. Die Treibhausgase wie beispielsweise CO (Kohlendioxid) und N2O (Lachgas) können in Treibhausgas-Äquivalente umgerechnet werden, CO-Einsparpotenziale aus verschiedenen Energieeffizienz-Projekten sowie Einkaufsverträgen für Grünstrom bewertet und in die Prognosen einbezogen werden. So hat Bahl im Team mit Kollegen der Business Intelligence eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage geschaffen, die alle wesentlichen Einflussgrößen des Konzerns auf Treibhausgas-Emissionen zusammenführt und jederzeit abrufbar ist.

Mittlerweile greifen viele verschiedene Abteilungen bei AV auf die Daten zurück. Sie werden für die vierteljährliche Berechnung der Prognose der nicht-finanziellen CO-Kennzahl genutzt und fließen in die Energieeffizienzsteigerung sowie in die Planung und Umsetzung von Klimazielen an den einzelnen Standorten ein.

„Jetzt ist CEEPTER in die nächste Phase gegangen und wurde ins Business Warehouse von SAP integriert“, sagt Alexander Plum. So haben alle Abteilungen bei AV, die die Daten benötigen, direkten Zugriff auf verschiedene Auswertungen. „Jeder sollte die Möglichkeit haben, in seinem Job Herzensprojekte umzusetzen. AV hat mir diese Chance gegeben“, resümiert Björn Bahl.
 

CEEPTER

CEEPTER ist die Abkürzung für Covestro Energy & Emission Prediction Tool for Environmental Reporting. Die Software verarbeitet Daten wie geplante Produktionsmengen, Anlagenspezifische Energieverbräuche, Energieeffizienzprojekte, Grünstromverträge, andere Reduktionsmaßnahmen und externe Einflussfaktoren, um die Treibhausgas-Emissionen von AV vorherzusagen. Da das Programm eine Eigenentwicklung ist, ist es speziell auf die Datensysteme von AV zugeschnitten. Ein weiterer Vorteil: Das Programm hat sehr kurze Reaktionszeiten und kann unterschiedliche Szenarien sehr schnell berechnen und betrachten. 

Ambitionierte Klimaziele

AV hat sich vorgenommen, bis 2035 klimaneutral zu werden und die Netto-Null-Emissionen für Scope 1 und Scope 2 zu erreichen, also für die eigenen Emissionen und die bezogenen Energien. Auf dem Weg zu diesem Ziel plant das Unternehmen, die Treibhausgas-Emissionen in diesem Bereich um 60 Prozent bis 2030 zu verringern. Ab 2023 rückt auch der Ausstoß von Treibhausgasen aus vor- und nachgelagerten Prozessen in der Wertschöpfungskette (Scope 3) in den Fokus. 

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Mon, 30 May 2022 10:12:46 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_220098-038-sjo.jpg?49984 https://content.presspage.com/uploads/2697/220098-038-sjo.jpg?49984
Neue Route zu einer Netto-Null-Chemieindustrie /blog/de/neue-route-zu-einer-netto-null-chemieindustrie/ /blog/de/neue-route-zu-einer-netto-null-chemieindustrie/507344Die Realität des Klimawandels ist unbestritten, und die dringende Notwendigkeit des Übergangs zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft ist weltweit anerkannt. Überall machen die Akteure Fortschritte auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung. Die Optionen sind jedoch zahlreich, und der optimale Weg ist nicht immer klar. Wir brauchen einen Plan, um die chemische Industrie auf ihrem Weg zur Kohlenstoffneutralität zu unterstützen.

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Ein neues "" wurde von Mitgliedern der Initiative des Weltwirtschaftsforums für kohlenstoffarme Technologien (LCET) in Zusammenarbeit mit Accenture entwickelt. Das Modell analysiert die derzeitige Politik für LCETs in sieben Ländern: China, der Europäischen Union, Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien und den USA. Es bietet dem interessierten Leser eine einzigartige Landkarte, die bei strategischen Entscheidungen zur Umsetzung eines Projekts oder zur Gestaltung von Maßnahmen zur Unterstützung der Dekarbonisierung helfen kann.

Die LCET-Initiative zielt auf die Entwicklung von Projekten vor Ort in fünf Schwerpunktbereichen ab: Biomassenutzung, Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (CCU), Elektrifizierung, Wasserstoff und Abfallverarbeitung. Die erfolgreiche Entwicklung von LCETs hängt in hohem Maße von einem unterstützenden politischen Rahmen ab. Daher haben die Mitglieder der LCET-Initiative eine politische Analyse initiiert, um das Ausmaß der Unterstützung durch die Gesetzgebung in sieben Ländern für die wichtigsten Technologiebereiche des LCET zu bewerten.

Die politische Landschaft zeigt grafisch, dass alle untersuchten Länder politische Maßnahmen zur Förderung der Kohlenstoffneutralität ergriffen haben, allerdings in unterschiedlichem Tempo und mit unterschiedlichen politischen Schwerpunkten. Die Analyse zeigt insbesondere eine Reihe ähnlicher Entwicklungen, wie z.B. das allgemein hohe Niveau der politischen Unterstützung für die alternative Wasserstoffproduktion in allen Ländern. Auch die politischen Maßnahmen zur Unterstützung von Technologie und Infrastruktur nehmen in allen sieben Ländern zu. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Unterschieden, wobei die USA die Kohlenstoffabscheidung stärker fördern und die EU mehr Gewicht auf die Elektrifizierung von Prozessen legt.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass die Schaffung und Stimulierung eines geeigneten Marktes für nachhaltiger produzierte Güter der Politikbereich mit dem größten Verbesserungspotenzial auf globaler Ebene zu sein scheint. Kohlenstoffarme Produkte werden zu Beginn höhere Betriebskosten verursachen als die Standardkonkurrenz. Daher sind politische Maßnahmen zur Unterstützung der Märkte für kohlenstoffneutrale und kreislauffähige Produkte absolut notwendig. Dies könnte in Form von grünen Gütesiegeln, der Festlegung eines grünen (öffentlichen) Beschaffungswesens und der allgemeinen Schaffung einer Sogwirkung des Marktes für nicht-fossile Kunststoffe durch die Unterstützung der Verwendung von Polymeren auf der Grundlage nachhaltiger Kohlenstoffe (Rezyklate, Biomasse und CO2-basiert) erfolgen.

Das Whitepaper, "" gibt wichtige Einblicke in das politische Instrumentarium und ist unserer Meinung nach ein Schritt nach vorn, um die Industrie mit den politischen Instrumenten auszustatten, die wir benötigen, um weiterhin fundierte Entscheidungen zu treffen.

Die LCET-Initiative wurde von großen Unternehmen der Chemiebranche im Rahmen des WEF ins Leben gerufen, um die Reise der chemischen Industrie in Richtung Netto-Null zu beschleunigen. AV ist ein Gründungsmitglied dieser Initiative und hat seine Unternehmensvision darauf ausgerichtet, vollständig zirkulär zu werden. AV hat sich , mit dem ehrgeizigen Ziel, bis 2035 Netto-Null-Emissionen für Scope 1 und 2 zu erreichen.

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Mon, 23 May 2022 16:37:10 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_20220523-lcet-policy-landscape-blog-post-pic-2.png?47083 https://content.presspage.com/uploads/2697/20220523-lcet-policy-landscape-blog-post-pic-2.png?47083
„Wir haben den nötigen Elan“ /blog/de/wir-haben-den-noetigen-elan/ /blog/de/wir-haben-den-noetigen-elan/502435ԱٰܳäNach über zwei Jahren Corona hält nun seit mehr als zwei Monaten der Ukraine-Krieg an. Da treten der Klimawandel, die anhaltende globale Erderwärmung oder auch das stete Nach-Vorne-Rücken des Earth-Overshoot-Days gefühlt in den Hintergrund. Aber: Die globalen Herausforderungen wie der Klimawandel bleiben bestehen und müssen nachhaltig und langfristig gelöst werden. Am 1. März präsentierte AV als Teil der Bilanzpressekonferenz seine ehrgeizigen Աٰܳäsziele. Lynette Chung, Chief Sustainability Officer von AV, erklärt, wie sich diese in AVs Vision der Kreislaufwirtschaft einfügen, warum zuerst Scope 1 und 2 angegangen wird und welche konkreten Schritte zur Lösung bereits unternommen wurden. 

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Die Welt wandelt sich rasant. 2020 hat AV die Kreislaufwirtschaft als Vision für das Unternehmen veröffentlicht. Im Jahr 2021 die Konzernstrategie „Sustainable Future“, jetzt die Աٰܳäsziele. Wie gehört das alles zusammen?

Lynette Chung: „In den letzten zwei Jahren ist eine Menge geschehen, sowohl in der Welt als auch bei AV. Megatrends wie der Klimawandel, das Bevölkerungswachstum und die Ressourcenknappheit stehen nach wie vor ganz oben auf der Tagesordnung und haben deutlich sichtbare Auswirkungen auf unseren Planeten und die Wirtschaft. Dies erfordert ein Überdenken der Geschäftsmodelle und der Art und Weise, wie wir Geschäfte machen. Lineare Muster haben ausgedient. Es ist klar, dass diese Muster nicht nachhaltig sind. Wir bei AV haben in 2020 unsere ehrgeizige Vision vorgestellt, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Die Kreislaufwirtschaft als globales Modell ist eine Lösung für diese Herausforderungen.

Dadurch gehen wir auch den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit an, denn die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zur Bewältigung des Klimawandels. Für uns ist Աٰܳä ein Teil des ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft-Prinzips.

Bei unseren Klimazielen konzentrieren wir uns auf die Bereiche Scope 1 und 2. Was bedeutet das genau – und warum haben wir nicht alles auf einmal in Angriff genommen?

Large-Lynette Chung, Chief Sustainability Officer -  01Die Chemie- und Kunststoffindustrie ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig werden unsere Produkte überall eingesetzt, sowohl im Alltag als auch in wichtigen Zukunftsbereichen wie klimafreundlichem Bauen, Elektromobilität und erneuerbaren Energien. Die Industrie ist der Schlüssel zur Bewältigung vieler Nachhaltigkeitsherausforderungen. Es ist jedoch wichtig, dass die Industrie ihre Rolle bei der Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen wahrnimmt und zugleich Lösungen und Innovationen für eine nachhaltigere, kreislauforientierte Wirtschaft entwickelt.

Wenn wir uns die Treibhausgas-Emissionen anschauen, so unterscheiden wir zwischen Scope1, Emissionen aus unserer Produktion, Scope 2, Emissionen aus fremden Energiequellen und Scope 3, indirekte Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen in der Wertschöpfungskette.

Warum konzentrieren wir uns also auf Scope 1 und 2? Nun – wir haben uns Zeit genommen und uns ein sehr ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Emissionen aus unserer eigenen Produktion, Scope 1, und die Emissionen aus fremden Energiequellen, Scope 2, auf netto Null bis 2035 zu bringen. Wichtig hierfür war, einen klaren Fahrplan mit Maßnahmen festzulegen, der uns bei diesem ehrgeizigen Vorhaben unterstützt. AV-Mitarbeitende aus den Bereichen Produktion, Technik, Engineering, Energiebeschaffung, HSE und Nachhaltigkeit arbeiten bereits intensiv an standortbezogenen Umstellungsmaßnahmen und standortspezifischen Fahrplänen, wobei sie sich zunächst auf die großen Standorte konzentrieren.

Die Tatsache, dass wir bereits im vergangenen Jahr unsere früheren Klimaziele für 2025 erreicht haben, macht uns sehr stolz und wir sind überzeugt, dass wir diese neuen Ziele erreichen können.

Aber: Für uns sind Scope 1 und 2 ein Ausgangspunkt. Der nächste Schritt werden die Scope 3-Ziele sein, die eng mit unseren Aktivitäten im Bereich der Kreislaufwirtschaft verbunden sind. Wir sind zuversichtlich, dass wir im Jahr 2023 Zielvorgaben für Scope 3 und weitere Meilensteine der Kreislaufwirtschaft vorlegen werden.

Könnten Sie nochmal etwas detaillierter erläutern, warum Kreislaufwirtschaft und Klimaziele Hand in Hand gehen?

Wir sind bereits erfolgreich, viele Aktivitäten zur Förderung unserer Kreislaufwirtschaftsagenda laufen. Zukünftig werden wir noch stärker unter Beweis stellen, wie die Agenda der Kreislaufwirtschaft mit der der Աٰܳä Hand in Hand gehen.

So hilft uns beispielsweise die Umstellung auf alternative Rohstoffe, uns von fossilen Ressourcen zu lösen. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass die Gesamtklimabelastung durch unsere Rohstoffe reduziert wird. Schon heute bieten wir Produkte auf alternativer Basis mit einem geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck an, wie klimaneutrales MDI, Polycarbonat und TDI mit einem geringen Kohlenstoff-Fußabdruck. Langfristig wollen wir jedes Produkt in einer klimaneutralen Version anbieten.

Unsere Anstrengungen in den Bereichen innovatives Recycling, Wertschöpfungskette und sektorübergreifende Partnerschaften sowie unser Fokus auf erneuerbare Energien werden dazu beitragen, das Marktangebot zu erweitern und den Kohlenstoffkreislauf mittel- und langfristig zu schließen - und damit letztlich sowohl die Kreislaufwirtschaft als auch die Klimaziele zu erreichen.

Die vier Themen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft tragen alle zur Աٰܳä bei. Von alternativen Rohstoffen bis zu innovativem Recycling, von branchenübergreifender Zusammenarbeit bis zu erneuerbaren Energien

Ich bin stolz und dankbar, Teil der Transformationsreise von AV zu sein und die vielen Aktivitäten und außergewöhnlichen Beiträge aus dem gesamten Unternehmen und von Kolleginnen und Kollegen zu sehen, um die Transformation voranzutreiben, während ich gleichzeitig die Komplexität und Tragweite dieses Vorhabens erkenne. Das macht mich zuversichtlich und zeigt: Wir haben den nötigen Elan, um die Herausforderungen der Աٰܳä zu meistern.“

Sie sagten, dass AV auf Partner und starke Partnerschaften angewiesen ist. Könnten Sie das vielleicht etwas konkreter ausführen?

Lynette Chung: „Ich möchte betonen: Der Weg zu einer globalen Kreislaufwirtschaft kann nicht allein beschritten werden. Wir brauchen Partner, um diese Vision zu verwirklichen, da verschiedene Akteure beteiligt sind. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen zusammenarbeiten, um ehrgeizige Klimaziele zu erreichen und eine Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Ganz wichtig ist die Akzeptanz des Marktes und der Kunden. Die Kunden müssen kreislauffähige, kohlenstoffarme Produkte verstehen und verwenden und sich als Teil des Wandels verstehen.

Wir haben bereits mehrere Beispiele, die unseren Ansatz illustrieren. Lassen Sie mich Ihnen drei Beispiele nennen:

- Wir haben strategische Lieferantenpartnerschaften für die Versorgung mit erneuerbaren Rohstoffen, zum Beispiel mit Neste, Shell usw.

- Mit Genomatica haben wir uns zusammengetan, um als erste erfolgreich eine pflanzliche Version des Chemierohstoffs HMDA in größeren Mengen zu produzieren

- In einem EU-weiten Projekt (dem "Circular Foam"-Projekt) erforschen wir zum Beispiel auch, wie PU-Hartschaum, der unter anderem in Dämmstoffen verwendet wird, recycelt werden kann.

In einer Kreislaufwirtschaft können wir das Klima, die Natur und die Ressourcen schützen und ein nachhaltiges Wachstum erreichen, das die planetaren Grenzen respektiert. AV und die chemische Industrie sind ein Teil der Lösung. Wie wir bei AV über die verschiedenen Geschäftsbereiche hinweg arbeiten, um unsere ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, werden wir Ihnen in den kommenden Monaten berichten. Wir freuen uns darauf – Sie können gespannt bleiben.“  

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Thu, 28 Apr 2022 10:00:00 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_large-lynettechungchiefsustainabilityofficer-20.jpg?75833 https://content.presspage.com/uploads/2697/large-lynettechungchiefsustainabilityofficer-20.jpg?75833
Eine EU-Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe bis 2050 ist möglich! /blog/de/eine-eu-kreislaufwirtschaft-fuer-kunststoffe-bis-2050-ist-moeglich/ /blog/de/eine-eu-kreislaufwirtschaft-fuer-kunststoffe-bis-2050-ist-moeglich/501951Kunststoffe sind hervorragende Materialien, die für unser modernes Leben unverzichtbar sind. Sie leiden jedoch unter zwei großen Problemen: Ihre Herstellung ist energieintensiv, und die Kunststoffindustrie ist immer noch weitgehend linear. 

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Foto Jacques RagotEin neuer unabhängiger Bericht "ReShaping Plastics", der vom Verband Plastics Europe in Auftrag gegeben und von SystemIQ verfasst wurde, untersucht, wie das Kunststoffsystem bis 2050 Netto-Null-Emissionen generieren und zirkulär werden kann:

Die gute Nachricht zuerst: Es ist möglich! Eine kreislauffähige EU-Kunststoffwirtschaft mit Netto-Null-Emissionen im Jahr 2050 ist dem Bericht zufolge erreichbar. Die Umgestaltung ist zwar möglich, stellt aber eine große Herausforderung dar. Ferner erfordert sie nicht nur das volle Engagement unserer Industrie, sondern auch die Unterstützung der gesamten Wertschöpfungskette sowie einen funktionalen Rechtsrahmen.

Dies bedeutet vor allem:

  • Alle Optionen, die zur Kreislaufwirtschaft und zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks beitragen, werden benötigt und sollten so schnell wie möglich entwickelt und in großem Maßstab umgesetzt werden. Entscheidend für das Erreichen des Netto-Nullpunkts ist die vollständige Nutzung aller Kreislauftechnologien, von "innovativem Recycling" über alternative Rohstoffquellen wie Biomasse, abgeschiedenem CO2 und erneuerbaren Energien. Dies wird die Industrie in die Lage versetzen, sich in erheblichem Maße von fossilen Ressourcen abzukoppeln, und steht im Einklang mit der Vision von AV, #FullyCircular zu werden.

 

  • Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zur Reduktion von Kunststoffabfällen und damit verbunden den Emissionen bei der Kunststoffproduktion und am Ende des Lebenszyklus. Unser Portfolio an Hochleistungskunststoffen, wird typischerweise in anspruchsvollen und langlebigen Geschäftsanwendungen eingesetzt. Aufgrund dieser vielfältigen Produkte sind wichtige synergetische Systeminterventionen für uns sowohl das mechanische als auch das chemische Recycling und weitere Anti-Littering-Maßnahmen wie die Operation Clean Sweep, um das Austreten von Kunststoffgranulat zu verhindern. Aus diesem Grund verwendet AV mechanisch recycelte Materialien aus geeigneten Abfallströmen und entwickelt chemische Recyclingverfahren, wenn ein mechanisches Recycling nicht möglich ist. Der Bericht zeigt in seiner Szenarioanalyse, dass sich beide Technologien ergänzen und zusammen einen erheblichen Teil der THG-Emissionen aus der Produktion und am Ende des Lebenszyklus in der EU-Kunststoffwirtschaft mit einer wirtschaftlichen Nettoeinsparung verringern (mit einem wirtschaftlichen Vorteil für das werkstoffliche Recycling, wo es sich eignet).

 

Schließlich wird in dem Bericht darauf hingewiesen, dass die nächsten drei bis fünf Jahre ein kritisches Zeitfenster für Maßnahmen sind. Wir stimmen zu, dass jetzt Entscheidungen in die richtige Richtung getroffen werden müssen, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Vor diesem Hintergrund haben wir im vergangenen Monat unsere neuen ehrgeizigen Klimaziele bekannt gegeben: AV will bis 2035 klimaneutral sein: AV strebt Աٰܳä an.

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Wed, 13 Apr 2022 08:35:43 +0200 https://content.presspage.com/uploads/2697/500_20210708-covestro-supports-chinaacutes-standards-on-recycled-plastics-pic.jpg?71649 https://content.presspage.com/uploads/2697/20210708-covestro-supports-chinaacutes-standards-on-recycled-plastics-pic.jpg?71649