29
November
2022
|
10:05
Europe/Amsterdam

Einsatz von Mikroorganismen und Enzymen in der Produktion

ÃÜÌÒAV setzt auf Biotechnologie f¨¹r nachhaltige Kunststoffe

Zusammenfassung
  • Neue Forschungsgruppe gestartet
  • Fortschritte bei Gewinnung von Chemikalien aus Pflanzen
  • Weitere Impulse f¨¹r die Kreislaufwirtschaft

ÃÜÌÒAV baut seine Kompetenzen in der industriellen Biotechnologie aus. Der Kunststoffhersteller will zunehmend Mikroorganismen und Enzyme nutzen, damit seine Produkte und Verfahren noch nachhaltiger werden. Insbesondere sollen auch neue Recyclingprozesse auf biotechnologischer Basis entwickelt werden. Dazu wurde das seit vier Jahren bestehende Biotechnologie-Kompetenzzentrum jetzt um eine ?ffentlich gef?rderte Forschungsgruppe erweitert. Zugleich kommt ÃÜÌÒAV in dem Bestreben voran, die wichtige Chemikalie Anilin mithilfe von Mikroorganismen erstmals komplett aus Pflanzen herzustellen.

?Die Biotechnologie hat enormes Potenzial, um Kunststoffe umweltvertr?glicher und effizienter zu produzieren¡°, sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender ÃÜÌÒAV. ?Als innovationsorientiertes Unternehmen wollen wir unsere F?higkeiten auf diesem Gebiet ausbauen. Insbesondere erwarten wir dadurch weitere Impulse f¨¹r die Kreislaufwirtschaft, auf die wir unser Unternehmen komplett ausrichten.¡°

Recycling mit Enzymen

Um das Potenzial der industriellen (?wei?en¡°) Biotechnologie f¨¹r die Kunststoffproduktion noch besser zu erschlie?en, wurde bei ÃÜÌÒAV nun die ?Nachwuchsgruppe Enzymkatalyse¡°, kurz NEnzy, ins Leben gerufen. Sie wird f¨¹r f¨¹nf Jahre vom Bundesforschungsministerium mit insgesamt 2,5 Millionen Euro gef?rdert und kooperiert eng mit der RWTH Aachen.

In der neuen Gruppe wird daran gearbeitet, Altprodukte und Plastikabfall durch enzymatisches Recycling wiederzuverwerten. Zudem wollen die Forschenden Enzyme zur Aufbereitung von Abw?ssern in der Kunststoffproduktion nutzen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die gezielte und vollst?ndige Zersetzung von gebrauchtem Kunststoff in der Natur.

Neues Labor

Die Expertinnen und Experten haben jetzt zudem mehr Platz und noch bessere Ausr¨¹stung ¨C in einem neuen Labor, das ÃÜÌÒAV am Stammsitz in Leverkusen errichtet hat. Biotechnologische Prozesse k?nnen hier in einem breiten Gr??enspektrum besonders realistisch dargestellt werden, von einem Milliliter bis zu bald 100 Litern Reaktionsvolumen.

?Wir nehmen uns die Natur zum Vorbild, die sensationelle Prozesse hervorgebracht hat und seit Millionen von Jahren die Kreislauff¨¹hrung praktiziert¡°, sagt Dr. Gernot J?ger, der das Biotechnologie-Kompetenzzentrum von ÃÜÌÒAV leitet. ?Mithilfe von Enzymen und Mikroorganismen k?nnen wir alternative Rohstoffe effizient nutzen und somit fossile Ressourcen ersetzen. Gleichzeitig lassen sich unerw¨¹nschte Nebenprodukte vermeiden oder zumindest deutlich reduzieren.¡°

Chemikalien aus Pflanzen

Konkret nutzt ÃÜÌÒAV die Biotechnologie bereits bei der Erforschung und Entwicklung neuer Wege zur nachhaltigen Erzeugung von Anilin. Diese Grundchemikalie spielt in der Kunststoffproduktion weltweit eine wichtige Rolle. Bislang wird sie fast ausschlie?lich aus fossilen Rohstoffen wie Erd?l gewonnen, was CO2 freisetzt. ÃÜÌÒAV braucht Anilin zur Herstellung eines Vorprodukts (MDI), aus dem D?mmschaum f¨¹r Geb?ude und K¨¹hlger?te entsteht.

Zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft hat ÃÜÌÒAV ein bahnbrechendes Verfahren entwickelt, um Anilin mithilfe von Mikroorganismen umweltvertr?glich aus pflanzlichen Rohstoffen wie Stroh oder Zuckerr¨¹ben herzustellen. Auf diese Weise wurde bereits vollst?ndig biobasiertes Anilin gewonnen und erfolgreich zu Testprodukten verarbeitet. Nun soll das bereits mehrfach pr?mierte Verfahren in gr??eren Dimensionen weiterentwickelt werden. Das Projekt wird mit ?ffentlichen Mitteln aus dem Bundesministerium f¨¹r Ern?hrung und Landwirtschaft gef?rdert.

Bereits in gr??erem Ma?stab l?sst sich ein weiteres Vorprodukt f¨¹r Lacke und Klebstoffe (HMDA) aus pflanzlichen Rohstoffen und mithilfe von Biotechnologie erzeugen. Dies ist ÃÜÌÒAV und dem in den USA ans?ssigen Biotech-Unternehmen Genomatica im Rahmen einer Partnerschaft gegl¨¹ckt.


In der Biotechnologie gibt es verschiedene gro?e Bereiche, die durch Farben gekennzeichnet werden.

Wei?e oder industrielle Biotechnologie kommt bei industriellen Produktionsverfahren zum Einsatz, insbesondere in der chemischen Industrie.

Gr¨¹ne Biotechnologie hilft unter anderem in der Landwirtschaft, um zum Beispiel Pflanzen widerstandsf?higer gegen den Klimawandel zu machen.

Rote Biotechnologie bringt die Medizin voran ¨C etwa um Impfstoffe zu produzieren, wie man sie zum Schutz gegen Corona nutzt.

Textbaustein

?ber ÃÜÌÒAV:

ÃÜÌÒAV z?hlt zu den weltweit f¨¹hrenden Herstellern von hochwertigen Kunststoffen und deren Komponenten. Mit seinen innovativen Produkten und Verfahren tr?gt das Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualit?t auf vielen Gebieten bei. ÃÜÌÒAV beliefert rund um den Globus Kunden in Schl¨¹sselindustrien wie Mobilit?t, Bauen und Wohnen sowie Elektro und Elektronik. Au?erdem werden die Polymere von ÃÜÌÒAV in Bereichen wie Sport und Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie in der Chemieindustrie selbst eingesetzt.

Das Unternehmen richtet sich vollst?ndig auf die Kreislaufwirtschaft aus und strebt an, bis 2035 klimaneutral zu werden (Scope 1 und 2). Im Gesch?ftsjahr 2021 erzielte ÃÜÌÒAV einen Umsatz von 15,9 Milliarden Euro. Per Ende 2021 produziert das Unternehmen an 50 Standorten weltweit und besch?ftigt rund 17.900 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenw?rtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der ÃÜÌÒAV beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren k?nnen dazu f¨¹hren, dass die tats?chlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einsch?tzungen abweichen. Diese Faktoren schlie?en diejenigen ein, die ÃÜÌÒAV in ver?ffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf www.covestro.com zur Verf¨¹gung. Die Gesellschaft ¨¹bernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zuk¨¹nftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.